Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917
Cite this page
Please cite this page by using the following URL/DOI:
https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0034
DOI issue:
Heft 1/2
DOI article:Hirschmann, Otto: Die Handzeichnungen-Sammlung Dr. Hofstede de Groot im Haag, [2], die Rembrandt-Zeichnungen
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0034
DIE HANDZEICHNUNGEN-SAMMLUNG DR. HOFSTEDE DE GROOT IM HAAG. H
Abb. 12. REMBRRNDT, Befreiung Petri (HdG. 1277).
Lavierte Federzeichnung, 16,5x15,5 cm.
Rembrandts, die Rückkehr des verlorenen Sohnes (in St. Petersburg) ahnen. Über die
Jahrhundertmitte hinaus kommen wir auf jeden Faii mit einer zweiten, ausführlicheren
Darfteiiung von Daniel in der Löwengrube (HdG. 1262), mit der Szene des jungen
Tobias, der den Fifch öffnet (HdG. 1265) und der Sunamitin vor dem Propheten Elifa
(Leiden Nr. 76). Diefe drei Blätter, die unter fich in der Art der Strichführung zwar
nicht unerhebliche Unterfchiede aufweifen, haben das im Vergleich zu dem Licht der
40er Jahre mildere Leuchten gemein, das Rembrandts Gemälde der 50er Jahre kenn-
zeichnet. Die kleinen Figuren auf der köftlich draftifchen Szene, in der die Brüder
Jofephs mit deffen blutigem Rock vor den ob diefem Anblick laut lamentierenden alten
Jakob treten, erinnern in ihrer Gedrungenheit augenfällig an die Figuren in den kleinen
Bildern Rembrandts um und nach 1650, und der Zeichnungsftil kommt auch mit unferer
Vorftellung von diefer Zeit überein. Tiefer in den 50er Jahren muß man fich außer
einigen Orientalenftudien (HdG. 1281, 1288, 1290 und Leiden Nr. 75) die Erfcheinung
Gottvaters vor Abraham (FldG. 1246) und die Szene, da die Brüder Jofeph packen,
um ihn zu verkaufen (HdG. 1249), gezeichnet denken.
18
Abb. 12. REMBRRNDT, Befreiung Petri (HdG. 1277).
Lavierte Federzeichnung, 16,5x15,5 cm.
Rembrandts, die Rückkehr des verlorenen Sohnes (in St. Petersburg) ahnen. Über die
Jahrhundertmitte hinaus kommen wir auf jeden Faii mit einer zweiten, ausführlicheren
Darfteiiung von Daniel in der Löwengrube (HdG. 1262), mit der Szene des jungen
Tobias, der den Fifch öffnet (HdG. 1265) und der Sunamitin vor dem Propheten Elifa
(Leiden Nr. 76). Diefe drei Blätter, die unter fich in der Art der Strichführung zwar
nicht unerhebliche Unterfchiede aufweifen, haben das im Vergleich zu dem Licht der
40er Jahre mildere Leuchten gemein, das Rembrandts Gemälde der 50er Jahre kenn-
zeichnet. Die kleinen Figuren auf der köftlich draftifchen Szene, in der die Brüder
Jofephs mit deffen blutigem Rock vor den ob diefem Anblick laut lamentierenden alten
Jakob treten, erinnern in ihrer Gedrungenheit augenfällig an die Figuren in den kleinen
Bildern Rembrandts um und nach 1650, und der Zeichnungsftil kommt auch mit unferer
Vorftellung von diefer Zeit überein. Tiefer in den 50er Jahren muß man fich außer
einigen Orientalenftudien (HdG. 1281, 1288, 1290 und Leiden Nr. 75) die Erfcheinung
Gottvaters vor Abraham (FldG. 1246) und die Szene, da die Brüder Jofeph packen,
um ihn zu verkaufen (HdG. 1249), gezeichnet denken.
18