GESELLSCHAFTEN UND VEREINE ° PERSONALIEN
WIEN („Kriegsbilder"-Ausfteliungen derKunft-
faions.) In der GALERIE ARNOT zeigte Arthur
Stadler, der fchon im vorigen Jahre mit ähn-
lichen Arbeiten Jeine Begabung erwiejen hatte,
„neue Skizzen vom nördiidien Kriegsfchaupiaß,"
die bereits in den Befit; des k. k. Heeresmujeums
übergegangen find. Der Kunjtjalon Halm &
Gold mann brachte zunächft eine Koilektiv-
ausfteilung des Majors im KriegspreJJequartier
Ludwig Heßhaimer: Zeichnungen und Radie-
rungen aus Mazedonien und Albanien, die fich
den Heßhaimerfchen Zeichnungen vom rufjijchen
Kriegsfchaupiaß gleichwertig anreihen. In der
(folgenden) Koiiektivausjteiiung der Münchener
Radierer Cäcilie Graf-Pfaff und Oskar Graf
erregten defjen Studien von der Wejtfront das
meijte Interefje.
Die gegenwärtige Ausjteiiung desjeiben Kunft-
Jalons vereinigt kieinere Arbeiten des bekannten
Radierers L. Michalek mit denen W. Wod-
nanskgs und H. Landas, die gleich ihm an
der k. k. graphifchen Lehr- und Verjuchsanjtalt
eine fruchtbare Lehrtätigkeit ausüben. r.
GESELLSCHAFTEN UND
VEREINE
WIESBADEN Hiefige Künftier haben zur
Förderung künftierifcher und wirtfchaftiicher
Intereffen eine „Vereinigung Wiesbadener
Künftier" gegründet. Die erfte Ausjteiiung
fand Anfang Dezember im Neuen Mufeum zu
Wiesbaden ftatt.
PERSONALIEN
WALDEMAR RÖSLER + Mit Waide
mar Rösier, den eine im Felde erworbene Krank-
heit in der Mitte der 30er Jahre weggenommen
hat, ift eine der beften Hoffnungen der deutfdien
Kunft vernichtet worden. Denn der Schüier Dett-
manns und der Königsberger Akademie hatte
ßch in Beriin, unter dem Einfluß Liebermanns,
zufammen mit Brockhufen und Beckmann, aber
unmitteibarer und gefchioffener ais beide, zum
Führer der hinter den Gründern der Sezeffion
kommenden Generation aufgefchwungen. Er war
nicht eigentlich Impreffionift, eher ein Lyriker,
nur daß er in feinen iichtüberftrömten Frühiings-
und Winteriandfchaften, in denen er fein Beftes
gab, bei aher Empßndung und felbft Empfind-
famkeit nie den feften Boden verlor, und über
aiier Weichheit und aber mitreißenden Bewegung
nicht die fefte Form einbüßte. Seiten trifft in
diefen Zeiten das Los des einzelnen die Gefamt-
heit fo fehr wie hier.
BERLIN Dem Direktor des Kupferftidikabi-
nettes und der Gemäldegalerie Dr. Max J.
Friedlaender ift der Titei eines Geheimen
Regierungsrates veriiehen worden.
KRAKAU Der kürzlich ernannte Leiter der
graphifchen Sammlung an der Univerßtätsbiblio-
thek, Regierungsrat Dr. Georg R. v. Kiesz-
kowski, wurde als Privatdozent an der hiefi-
gen Univerßtät beftätigt. r.
LEMBERG DerGymnaßalprofeffor Dr. Ladis-
laus Podlacha wurde zum Privatdozenten für
Kunftgefchichte des Mittelalters an der hießgen
Univerfität ernannt. r.
PRAG Frl. Dr. Paula Wahle, Prag, frühere
Affiftentin des Germanifchen Mufeums in Nürn-
berg und der KunfthiftorikerJesekHofman find
an das Knopf-Mufeum Heinrich Waldes, Prag-
Wrfchowiß, berufen worden.
WIEN In Tina Biau, die im 71. Lebensjahre
geftorben ift, hat Ofterreich feine bedeutendfte
Maierin verloren. Eine Schülerin Schaeffers in
Wien, Lindenfchmits in München, vervoilftän-
digte ße durch ausgedehnte Studienreifen (öfter^-
reichifche Aipeniänder, ungarifche Tiefebene,
Itaiien und vor aiiem Holiand) ihre künftierifdhe
Ausbiidung. Mehr als ihren beiden Lehrern
dürfte die hervorragende Landfehafterin dem
Einfluß J. E. Schindlers zu danken haben. Den-
noch ßndet ße frühzeitig ihren eigenen Weg,
der von der herben Freiiichtmaierei in den be-
rühmten Praterbiidern der achtziger Jahre zu
jener faftigen Tieftonigkeit führt, die T. Bis.
Spätwerken ihren aitmeißeriiehen Reiz verleiht.
Die öffentlichen Gaierien von Wien und München
fowie zahireiche Wiener Privatfammlungen be-
ßßen charakteriftifche Werke aus den verfchie-
denen Schaffensperioden der Künftierin.
Im 84. Lebensjahre ftarb hier kürzlich Hofrat
AuguftR. v. Schaeffer, der ehemalige Direktor
der Gemäldegalerie des Ah. Kaiferhaufes. Der
„Cicerone" brachte bereits aniäßiich feines Rück-
trittes von diefer Stellung (vgi. Jhrg. 1911, H. 3,
S. 110) eine eingehendere Würdigung der man-
nigfachen Verdienfte Schs-, die er fich in feinem
amtlichen Wirkungskreife fowie ais Landfchafts-
maler und Kunftfchriftfteiler erworben hat. Auch
die liebenswürdige Perfönlichkeit des Verftor-
benen fichert ihm in denkunftliebendenKreifender
Wiener Gefeiifchaft ein ehrendes Andenken, r.
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WIEN („Kriegsbilder"-Ausfteliungen derKunft-
faions.) In der GALERIE ARNOT zeigte Arthur
Stadler, der fchon im vorigen Jahre mit ähn-
lichen Arbeiten Jeine Begabung erwiejen hatte,
„neue Skizzen vom nördiidien Kriegsfchaupiaß,"
die bereits in den Befit; des k. k. Heeresmujeums
übergegangen find. Der Kunjtjalon Halm &
Gold mann brachte zunächft eine Koilektiv-
ausfteilung des Majors im KriegspreJJequartier
Ludwig Heßhaimer: Zeichnungen und Radie-
rungen aus Mazedonien und Albanien, die fich
den Heßhaimerfchen Zeichnungen vom rufjijchen
Kriegsfchaupiaß gleichwertig anreihen. In der
(folgenden) Koiiektivausjteiiung der Münchener
Radierer Cäcilie Graf-Pfaff und Oskar Graf
erregten defjen Studien von der Wejtfront das
meijte Interefje.
Die gegenwärtige Ausjteiiung desjeiben Kunft-
Jalons vereinigt kieinere Arbeiten des bekannten
Radierers L. Michalek mit denen W. Wod-
nanskgs und H. Landas, die gleich ihm an
der k. k. graphifchen Lehr- und Verjuchsanjtalt
eine fruchtbare Lehrtätigkeit ausüben. r.
GESELLSCHAFTEN UND
VEREINE
WIESBADEN Hiefige Künftier haben zur
Förderung künftierifcher und wirtfchaftiicher
Intereffen eine „Vereinigung Wiesbadener
Künftier" gegründet. Die erfte Ausjteiiung
fand Anfang Dezember im Neuen Mufeum zu
Wiesbaden ftatt.
PERSONALIEN
WALDEMAR RÖSLER + Mit Waide
mar Rösier, den eine im Felde erworbene Krank-
heit in der Mitte der 30er Jahre weggenommen
hat, ift eine der beften Hoffnungen der deutfdien
Kunft vernichtet worden. Denn der Schüier Dett-
manns und der Königsberger Akademie hatte
ßch in Beriin, unter dem Einfluß Liebermanns,
zufammen mit Brockhufen und Beckmann, aber
unmitteibarer und gefchioffener ais beide, zum
Führer der hinter den Gründern der Sezeffion
kommenden Generation aufgefchwungen. Er war
nicht eigentlich Impreffionift, eher ein Lyriker,
nur daß er in feinen iichtüberftrömten Frühiings-
und Winteriandfchaften, in denen er fein Beftes
gab, bei aher Empßndung und felbft Empfind-
famkeit nie den feften Boden verlor, und über
aiier Weichheit und aber mitreißenden Bewegung
nicht die fefte Form einbüßte. Seiten trifft in
diefen Zeiten das Los des einzelnen die Gefamt-
heit fo fehr wie hier.
BERLIN Dem Direktor des Kupferftidikabi-
nettes und der Gemäldegalerie Dr. Max J.
Friedlaender ift der Titei eines Geheimen
Regierungsrates veriiehen worden.
KRAKAU Der kürzlich ernannte Leiter der
graphifchen Sammlung an der Univerßtätsbiblio-
thek, Regierungsrat Dr. Georg R. v. Kiesz-
kowski, wurde als Privatdozent an der hiefi-
gen Univerßtät beftätigt. r.
LEMBERG DerGymnaßalprofeffor Dr. Ladis-
laus Podlacha wurde zum Privatdozenten für
Kunftgefchichte des Mittelalters an der hießgen
Univerfität ernannt. r.
PRAG Frl. Dr. Paula Wahle, Prag, frühere
Affiftentin des Germanifchen Mufeums in Nürn-
berg und der KunfthiftorikerJesekHofman find
an das Knopf-Mufeum Heinrich Waldes, Prag-
Wrfchowiß, berufen worden.
WIEN In Tina Biau, die im 71. Lebensjahre
geftorben ift, hat Ofterreich feine bedeutendfte
Maierin verloren. Eine Schülerin Schaeffers in
Wien, Lindenfchmits in München, vervoilftän-
digte ße durch ausgedehnte Studienreifen (öfter^-
reichifche Aipeniänder, ungarifche Tiefebene,
Itaiien und vor aiiem Holiand) ihre künftierifdhe
Ausbiidung. Mehr als ihren beiden Lehrern
dürfte die hervorragende Landfehafterin dem
Einfluß J. E. Schindlers zu danken haben. Den-
noch ßndet ße frühzeitig ihren eigenen Weg,
der von der herben Freiiichtmaierei in den be-
rühmten Praterbiidern der achtziger Jahre zu
jener faftigen Tieftonigkeit führt, die T. Bis.
Spätwerken ihren aitmeißeriiehen Reiz verleiht.
Die öffentlichen Gaierien von Wien und München
fowie zahireiche Wiener Privatfammlungen be-
ßßen charakteriftifche Werke aus den verfchie-
denen Schaffensperioden der Künftierin.
Im 84. Lebensjahre ftarb hier kürzlich Hofrat
AuguftR. v. Schaeffer, der ehemalige Direktor
der Gemäldegalerie des Ah. Kaiferhaufes. Der
„Cicerone" brachte bereits aniäßiich feines Rück-
trittes von diefer Stellung (vgi. Jhrg. 1911, H. 3,
S. 110) eine eingehendere Würdigung der man-
nigfachen Verdienfte Schs-, die er fich in feinem
amtlichen Wirkungskreife fowie ais Landfchafts-
maler und Kunftfchriftfteiler erworben hat. Auch
die liebenswürdige Perfönlichkeit des Verftor-
benen fichert ihm in denkunftliebendenKreifender
Wiener Gefeiifchaft ein ehrendes Andenken, r.
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