BEVORSTEHENDE VERSTEIGERUNGEN
ES. BOURSSE, Am Kamin.
Aus der Verweigerung des Nachlaßes Kommerzienrat Michel-Mainz,
in Rudolf Lepkes Kunftauktionshaus zu Berlin, vom 27.-28. Februar 1917.
Emanuet de Witte gemahnende ftimmungs-
voiie Anficht der Haariemer Hauptkirche von
Job Berdcheyde charakterifiert.
Ein ungewöhniich gutes Seibftbiidnis von
Matthys Naiveu, das fchon im 18. Jahrh. in
der Literatur nachzuweifen ift; ein kleinesMeifter-
werk von Aibert Cugp „Der Apfeifdiimmet"
und die den Meiftern fehr nahe ftehenden
Skizzen aus der Rubens- und van Dyck-
Schuie feien fditießiidi aus der Menge der
übrigen guten Biider noch befonders rühmend
hervorgehoben.
ImAnfchluß an dieGemäide wird diePorzel-
ianfammiung desfeiben Befißers verfteigert.
Der nur 65 Nummern enthaitende, mit 21 Lidit-
drucktafein ausgeftattete Kataiog führt vorwie-
gend Erzeugniffe der Höchfter Manufaktur
auf, unter denen wiederum den größten Raum
Gruppen und Figuren von der Hand Johann
Peter Melchior s einnehmen. Die Höchfter
Piaftik vor Melchior ift nur mit ganz wenigen
Stücken, aber dafür qualitativ um fo bemerkens-
werter vertreten durch die beiden dreifigurigen
Kußgruppen nach Patters „La Baifer donne",
„LeBaifer rendu". Von den Arbeiten Melchiors
felbft feien hervorgehoben der Calvarienberg,
die feltene Rundgruppe der Vier Jahreszeiten,
der Apfeldieb, und der bekränzte Schläfer,
das vor einer Schiange fliehende Mädchen mit
feinem männlichen Gegenftück, Knabe und
Mädchen als Sultan und Sultanin, die Gruppe
zweier Kinder im türkifchen Koftüm und von
den zahlreichen Einzelfiguren endlich die ent-
züdcende Statuette einer Drehlegerfpielerin, die
unter dem Einfluß von Fragonards „Fanchon la
Vielleufe" entftanden zu fein fcheint. Es fchlie-
ßen ßch an einige Höchfter Gefäße und Ge-
fchirre, darunter eine frühe Kaffeekanne mit
72
ES. BOURSSE, Am Kamin.
Aus der Verweigerung des Nachlaßes Kommerzienrat Michel-Mainz,
in Rudolf Lepkes Kunftauktionshaus zu Berlin, vom 27.-28. Februar 1917.
Emanuet de Witte gemahnende ftimmungs-
voiie Anficht der Haariemer Hauptkirche von
Job Berdcheyde charakterifiert.
Ein ungewöhniich gutes Seibftbiidnis von
Matthys Naiveu, das fchon im 18. Jahrh. in
der Literatur nachzuweifen ift; ein kleinesMeifter-
werk von Aibert Cugp „Der Apfeifdiimmet"
und die den Meiftern fehr nahe ftehenden
Skizzen aus der Rubens- und van Dyck-
Schuie feien fditießiidi aus der Menge der
übrigen guten Biider noch befonders rühmend
hervorgehoben.
ImAnfchluß an dieGemäide wird diePorzel-
ianfammiung desfeiben Befißers verfteigert.
Der nur 65 Nummern enthaitende, mit 21 Lidit-
drucktafein ausgeftattete Kataiog führt vorwie-
gend Erzeugniffe der Höchfter Manufaktur
auf, unter denen wiederum den größten Raum
Gruppen und Figuren von der Hand Johann
Peter Melchior s einnehmen. Die Höchfter
Piaftik vor Melchior ift nur mit ganz wenigen
Stücken, aber dafür qualitativ um fo bemerkens-
werter vertreten durch die beiden dreifigurigen
Kußgruppen nach Patters „La Baifer donne",
„LeBaifer rendu". Von den Arbeiten Melchiors
felbft feien hervorgehoben der Calvarienberg,
die feltene Rundgruppe der Vier Jahreszeiten,
der Apfeldieb, und der bekränzte Schläfer,
das vor einer Schiange fliehende Mädchen mit
feinem männlichen Gegenftück, Knabe und
Mädchen als Sultan und Sultanin, die Gruppe
zweier Kinder im türkifchen Koftüm und von
den zahlreichen Einzelfiguren endlich die ent-
züdcende Statuette einer Drehlegerfpielerin, die
unter dem Einfluß von Fragonards „Fanchon la
Vielleufe" entftanden zu fein fcheint. Es fchlie-
ßen ßch an einige Höchfter Gefäße und Ge-
fchirre, darunter eine frühe Kaffeekanne mit
72