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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917

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Heft 5/6
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Stoehr, August: Neuerwerbungen des fränkischen Luitpold-Museums in Würzburg in den Jahren 1914 und 1915
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0103

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NEUERWERBUNGEN DES FRÄNKISCHEN LUITPOLD-MUSEUMS IN WÜRZBURG


Abb. 7. Zimmer aus dem Haufe Semmelftraße 31 in Würzburg.
Um 1780.

find durch fein profiliertes Rahmenwerk in größere und kleinere Felder geteilt, in
deren oberen Teilen Reliefs von antiken Köpfen und Schalen mit Früchten und Vögeln
abwechfelnd angeordnet find. Befonders reizvoll ift die Hohlkehle mit Rofen-Gehänge
tragenden Putten dekoriert. Den fonft glatten Spiegel der Decke fchmückt eine große
Rofette (Abb. 7). Der Einfluß der Stuckaturen Materno Boffis in dem fogenannten
Ingelheim-Trakt des Refidenzfchloffes in Würzburg ift nicht zu verkennen.
Beim Abbruch des Weisfchen Haufes wurden noch eine Anzahl gefchni^ter Flügel-
türen erworben. Zwei einflügelige Türen mit den zugehörigen Gewänden, die fich in
einem Hoftrakt befanden, überließ der Vorbefi^er des Anwefens als Gefchenk. Sie
gehören wohl der urfprünglichen Ausftattung des Hauptgebäudes an und find erft bei
dem Umbau nach 1759 in den Seitentrakt verfemt worden. Darauf deuten einige Be-
fchneidungen und Veränderungen an den reichen Gewänden, die für ihren letzten Plaß
erft zurechtgemacht worden waren.
Die Schaufeiten der beiden Türen haben je zwei Füllungen in reicher Fournier-
intarfia. In der einen ift das Chriftkind, das von den Leidenswerkzeugen, Blumen
und Vögeln umgeben ift, dargeftellt, die anderen zeigen nur Blumen und Vögel.

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