Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0105
DOI issue:
Heft 5/6
DOI article:Stoehr, August: Neuerwerbungen des fränkischen Luitpold-Museums in Würzburg in den Jahren 1914 und 1915
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NEUERWERBUNGEN DES FRÄNKISCHEN LUITPOLD-MUSEUMS IN WÜRZBURG
Abb. 9. Würzburger Goldfdmiiedearbeit.
Abb. 10. Vergoldeter Krug von Heinrich Straub,
Nürnberg, 1621.
Beginne des 19. Jahrhunderts, die als muftergültige Vorbilder heimifchen Hausfleißes
bezeichnet werden muffen.
Audi der Sammlung von Stickmuftertüdiern aus Franken konnten aus diefer und
einer weiteren Schenkung von Frau Univerfitätsprofeffor Müller einige wertvolle Stücke
aus der Zeit von 1730—1830 zugeführt werden.
Von den WoIIfammelftellen des Roten Kreuzes in Ochfenfurt und Würzburg wurden
eine Reihe von Kleidungsftücken aus dem Ochfenfurter Gau erworben, meift fchöne,
aus buntfarbigem Seidendamaft gefertigte Frauenjacken, fogenannte Mußen, mit reichem
Gold- und Silberborten-Befaß, mehrere Mieder aus gleichem Material, ein vollftändiger
Anzug eines jungen Bauernmädchens aus Sonderhofen, mehrere feidene Halstücher
mit bunten Kanten und eine Anzahl von Frauenhauben aus fchwarzfeidenem Band
mit Goldfranfen, endlich mehrere Männerweften aus buntem Seidendamaft und einige
in Kreuzftich geftickte Leinen-Bettdecken aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts.
Aus drei Rhöndörfern wurden einige in der gleichen Technik reich geftickte Hand-
tücher angekauft, die aus den Jahren 1794, 1811 und 1828 ftammen. Diefe ftets etwa
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Abb. 9. Würzburger Goldfdmiiedearbeit.
Abb. 10. Vergoldeter Krug von Heinrich Straub,
Nürnberg, 1621.
Beginne des 19. Jahrhunderts, die als muftergültige Vorbilder heimifchen Hausfleißes
bezeichnet werden muffen.
Audi der Sammlung von Stickmuftertüdiern aus Franken konnten aus diefer und
einer weiteren Schenkung von Frau Univerfitätsprofeffor Müller einige wertvolle Stücke
aus der Zeit von 1730—1830 zugeführt werden.
Von den WoIIfammelftellen des Roten Kreuzes in Ochfenfurt und Würzburg wurden
eine Reihe von Kleidungsftücken aus dem Ochfenfurter Gau erworben, meift fchöne,
aus buntfarbigem Seidendamaft gefertigte Frauenjacken, fogenannte Mußen, mit reichem
Gold- und Silberborten-Befaß, mehrere Mieder aus gleichem Material, ein vollftändiger
Anzug eines jungen Bauernmädchens aus Sonderhofen, mehrere feidene Halstücher
mit bunten Kanten und eine Anzahl von Frauenhauben aus fchwarzfeidenem Band
mit Goldfranfen, endlich mehrere Männerweften aus buntem Seidendamaft und einige
in Kreuzftich geftickte Leinen-Bettdecken aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts.
Aus drei Rhöndörfern wurden einige in der gleichen Technik reich geftickte Hand-
tücher angekauft, die aus den Jahren 1794, 1811 und 1828 ftammen. Diefe ftets etwa
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