Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0107
DOI Heft:
Heft 5/6
DOI Artikel:Stoehr, August: Neuerwerbungen des fränkischen Luitpold-Museums in Würzburg in den Jahren 1914 und 1915
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0107
NEUERWERBUNGEN DES FRÄNKISCHEN LUITPOLD-MUSEUMS IN WÜRZBURG
Abb. 11. Vergoldeter Krug. Nürnberg. 17. Jahrh.
origineller Konftruktion erworben (Abb. 8), der außer den Initialen H-I-K noch die
Jahreszahl 1717 trägt.
Unfere Sammlung von Würzburger Goldfchmiedearbciten konnte durch zwei Stücke
vermehrt werden. Das eine, ein Jilberner ganz vergoldeter Kelch mit fechspaffigem
Fuß, gedrücktem Nodus und rautenförmigen Rotulis, in denen auf Silberblättchen
gravierte gotifche Minufceln den Namen Maria ergeben, vertritt einen bekannten,
fowohl in den Kirchen Unterfrankens noch mehrfach erhaltenen, wie auch im Mufeum
fchon vertretenen Typus (Abb. 9). Das erworbene Stück, mit der im Fuß eingravierten
Infchrift „Gott dem Allmechtigen zu Eren haben Mier Bedte als Jacob Lacher Und
midt mier Barbara meine Ehliche hausfrau difen Khelch vererd in das Godtes Haus
S. Johanes zu Hauch Vir vill Empfangene WoII Dadten Ao 1658." ift für die Kirche
des Stifts Haug zu Würzburg zu einer Zeit geftiftet worden, als die alte romanifche
Anlage vor den Toren der Stadt wegen der Erweiterung der Stadtbefeftigung eben
dem Abbruch verfallen war.
Lädier hat für feine Stiftung eine fchon vorhandene ältere Silberarbeit benü^t.
Selbft bei weitgehendfter Anerkennung der konfervativen Bewahrung älterer Formen
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Abb. 11. Vergoldeter Krug. Nürnberg. 17. Jahrh.
origineller Konftruktion erworben (Abb. 8), der außer den Initialen H-I-K noch die
Jahreszahl 1717 trägt.
Unfere Sammlung von Würzburger Goldfchmiedearbciten konnte durch zwei Stücke
vermehrt werden. Das eine, ein Jilberner ganz vergoldeter Kelch mit fechspaffigem
Fuß, gedrücktem Nodus und rautenförmigen Rotulis, in denen auf Silberblättchen
gravierte gotifche Minufceln den Namen Maria ergeben, vertritt einen bekannten,
fowohl in den Kirchen Unterfrankens noch mehrfach erhaltenen, wie auch im Mufeum
fchon vertretenen Typus (Abb. 9). Das erworbene Stück, mit der im Fuß eingravierten
Infchrift „Gott dem Allmechtigen zu Eren haben Mier Bedte als Jacob Lacher Und
midt mier Barbara meine Ehliche hausfrau difen Khelch vererd in das Godtes Haus
S. Johanes zu Hauch Vir vill Empfangene WoII Dadten Ao 1658." ift für die Kirche
des Stifts Haug zu Würzburg zu einer Zeit geftiftet worden, als die alte romanifche
Anlage vor den Toren der Stadt wegen der Erweiterung der Stadtbefeftigung eben
dem Abbruch verfallen war.
Lädier hat für feine Stiftung eine fchon vorhandene ältere Silberarbeit benü^t.
Selbft bei weitgehendfter Anerkennung der konfervativen Bewahrung älterer Formen
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