NEUERWERBUNGEN DES FRÄNKISCHEN LUITPOLD-MUSEUMS IN WÜRZBURG
Abb. 17. Schrezheimer Terrine.
Angekauft wurde eine auf das reichfte mit feinen Fliederblättern und Ranken in
blau auf bläulichem Grunde bemalte Terrine, die auf dem Boden die Signatur:
L. F. Marx Ao. 1757 trägt. Leonhard Friedrich Marx war der zweite Sohn des
Mitinhabers der Nürnberger Fagencefabrik, Johann Andreas Marx, und übernahm
deffen Anteil an der Fabrik 1770. Er ftarb 1787.
Ferner wurde eine große Schrezheimer, mit „deutfchen Blumen" in Scharfeuer-
farben bemalte Terrine von gedrungenen Formen erworben, deren Deckelknauf
eine naturaliftifch modellierte Birne darftellt. Der Boden trägt als Marke ein A
(Abb. 17).
Durch das Vermächtnis des Freiherrn von Zu Rhein gelangte die Sammlung auch in
den dauernden Befiß der bisher als Leihgabe ausgeftellten großen Dämmer Gruppe
der Künfte und Wiffenfchaften. Das durch befonders forgfältige Bemalung aus-
gezeichnete Stück ift wegen feiner genauen Datierung, 8. September 1854, von be-
fonderer Wichtigkeit für die Gefchichte der Steingutfabrik von Damm.
Diefe Gruppe, der Calvarienberg und der große Kaifer von China, waren ihre
höchft bewerteten Erzeuqniffe und ftehen zu je 150 fl. in der Preislifte der Fabrik
(Abb. 18 und 19).
Von weittragender Bedeutung für die keramifche Sammlung des Mufeums war der
Entfdiluß des Herrn Kgl. Kommerzienrats Kaßmann in Würzburg, die feit der Eröffnung
des Mufeums als Leihgabe ausgeftellte „Brennfleckfche Fayencefammlung" käuflich zu
erwerben und dem Mufeum zum Gefchenk zu machen.
Es befinden fich, um wenigftens einiges zu nennen, darin die im Cicerone VII,
S. 314 ff. abgebildeten und befchriebenen Künersberger Fayencen, der Öttinger Maß-
krug von 1736, der Crailsheimer Maßkrug von 1749, drei Bayreuther Stücke mit
Goldmalerei, mehrere hervorragende Bayreuther Platten mit Blaumalerei, drei Krüge
98
Abb. 17. Schrezheimer Terrine.
Angekauft wurde eine auf das reichfte mit feinen Fliederblättern und Ranken in
blau auf bläulichem Grunde bemalte Terrine, die auf dem Boden die Signatur:
L. F. Marx Ao. 1757 trägt. Leonhard Friedrich Marx war der zweite Sohn des
Mitinhabers der Nürnberger Fagencefabrik, Johann Andreas Marx, und übernahm
deffen Anteil an der Fabrik 1770. Er ftarb 1787.
Ferner wurde eine große Schrezheimer, mit „deutfchen Blumen" in Scharfeuer-
farben bemalte Terrine von gedrungenen Formen erworben, deren Deckelknauf
eine naturaliftifch modellierte Birne darftellt. Der Boden trägt als Marke ein A
(Abb. 17).
Durch das Vermächtnis des Freiherrn von Zu Rhein gelangte die Sammlung auch in
den dauernden Befiß der bisher als Leihgabe ausgeftellten großen Dämmer Gruppe
der Künfte und Wiffenfchaften. Das durch befonders forgfältige Bemalung aus-
gezeichnete Stück ift wegen feiner genauen Datierung, 8. September 1854, von be-
fonderer Wichtigkeit für die Gefchichte der Steingutfabrik von Damm.
Diefe Gruppe, der Calvarienberg und der große Kaifer von China, waren ihre
höchft bewerteten Erzeuqniffe und ftehen zu je 150 fl. in der Preislifte der Fabrik
(Abb. 18 und 19).
Von weittragender Bedeutung für die keramifche Sammlung des Mufeums war der
Entfdiluß des Herrn Kgl. Kommerzienrats Kaßmann in Würzburg, die feit der Eröffnung
des Mufeums als Leihgabe ausgeftellte „Brennfleckfche Fayencefammlung" käuflich zu
erwerben und dem Mufeum zum Gefchenk zu machen.
Es befinden fich, um wenigftens einiges zu nennen, darin die im Cicerone VII,
S. 314 ff. abgebildeten und befchriebenen Künersberger Fayencen, der Öttinger Maß-
krug von 1736, der Crailsheimer Maßkrug von 1749, drei Bayreuther Stücke mit
Goldmalerei, mehrere hervorragende Bayreuther Platten mit Blaumalerei, drei Krüge
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