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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917

DOI issue:
Heft 5/6
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Schottmüller, Frida: Die Gemäldesammlung Oskar Moll
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0123

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DIE GEMÄLDESAMMLUNG OSKAR MOLL


Abb. 7. GtOVANN! ANTONIO BOLTRAFFIO: Cbriftus.
Die toskanischen und umbri]*chen Gemälde find durchgehends älteren Datums. Das
frühefte, (Abb. 9), audi ohne Zweifel ein Predellenbild, wird hypothetifch für Taddeo
Gaddi in Anfpruch genommen, ln einer mit fünf Kuppeln überdeckten Halle
findet die Darftellung des Chriftuskindes ftatt, und troß des hergebrachten Sche-
mas ift eine gewiffe Belebung durch individuelle Typen und Geften angeftrebt. — Außer
Frage fteht die Zufchreibung einer halbfigurifchen Madonna an den Lehrer Gen-
tiles da Fabriano, Alegretto Nuzi, der mit zwei kleineren, durdr ihre lichten
Farben [ehr reizvollen Bildern im Berliner Mufeum vertreten ift. Das Gemälde Molls
ift in Kompofition und Stil mit feiner geficherten Madonna in der Pinacoteca Fornari
zu Fabriano aufs nächfte verwandt.
Ein vielfiguriges kleines Altarbild ftammt von dem quattrocentiftifchen Umbrer,
Matteo di Gualdo, der auf der Lokalausftellung von Perugia vor etwa zehn Jahren
gut zu ftudieren war. In größeren Galerien ift er nur feiten anzutreffen. Gedrängte
Kompofition, klare, reiche, an Glasmalerei erinnernde Farbigkeit und feine charakteri-
ftifchen Typen fiehern ihn als den Maler der befonders gut erhaltenen Vermählung
St. Katharinas.
Und ähnliches gilt von den Madonnen Neri di Biccis und Jacopo di Rosselli
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