Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0222
DOI issue:
Heft 11/12
DOI article:Hirschmann, Otto: Die Handzeichnungen-Sammlung Dr. Hofstede de Groot im Haag, 3, die Rembrandt-Schüler
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DiE HANDZEICHNUNGEN-SAMMLUNG DR. HOFSTEDE DE GROOT IM HAAG. IH.
Abb. 7. ROELHNT ROGHMAN, Sdiioß Croneftegn.
Getufchte Kreidezeidinung.
fchwer auszumachen; der Zeichnungsftil würde nicht dagegen [prechen. Die Sludien-
blätter Doomers aus diefer [einer frühen Zeit zeichnen [ich aus durch eine große Auf-
fa[[ung, mit der [ich ab[o!ute topographi[che Treue verbindet L Die Höhe [einer Meifter-
[cha[t erreicht er aber er[t nach, wahr[cheiniich aber baid nach [einer Rückkehr nach
HoHand. In die[e Zeit [ind mit ziemlicher Sicherheit drei Zeichnungen der Sammlung
zu feßen, eine An[icht der Abtei Hoch-Eiten vom Fuße des Berges aus, die Darftel-
iung eines Bauernhofes mit einer wäfchebieichenden Frau und ein kleineres Biatt mit
einem Torgatter zwifchen Bäumen. Diefe Blätter [ind mit der Feder gezeichnet und
mit Tu[che und einem warmen Sepiaton höch[t effektvoH iaviert. Durch fein abge-
[tuftes Gegenüberfe^en und leichtes Ineinanderßießeniaffen der kaitgrauen Tufche und
der rötiichen Sepiaiavierung erreicht Doomer hier farbige Wirkungen von unvergieich-
iicher Tiefe und Pracht. Mit den Blättern diefer Epoche fteiit er [ich in die Reihe
der größten Meifter der Zeichnung. — Aber er iebt mit [einer Zeit. Und die[e Zeit
des älter werdenden Doomer er[cheint un[erem Urteil ais eine Epoche des Niederganges.
Die[er äußert [ich — nach un[erem heutigen Empfinden — im Schaffen Doomers in
einem Schwächerwerden feines erft fo kräftigen Striches, dem Verbleichen feiner tief-
* Diefe teßte Eigenfchaft hat Dr. Hofftede de Groot auf Reifen, bei denen er den Spuren des
Künftiers fotgte, an zahireidien Einzeibeifpieien feftgefteiit.
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Abb. 7. ROELHNT ROGHMAN, Sdiioß Croneftegn.
Getufchte Kreidezeidinung.
fchwer auszumachen; der Zeichnungsftil würde nicht dagegen [prechen. Die Sludien-
blätter Doomers aus diefer [einer frühen Zeit zeichnen [ich aus durch eine große Auf-
fa[[ung, mit der [ich ab[o!ute topographi[che Treue verbindet L Die Höhe [einer Meifter-
[cha[t erreicht er aber er[t nach, wahr[cheiniich aber baid nach [einer Rückkehr nach
HoHand. In die[e Zeit [ind mit ziemlicher Sicherheit drei Zeichnungen der Sammlung
zu feßen, eine An[icht der Abtei Hoch-Eiten vom Fuße des Berges aus, die Darftel-
iung eines Bauernhofes mit einer wäfchebieichenden Frau und ein kleineres Biatt mit
einem Torgatter zwifchen Bäumen. Diefe Blätter [ind mit der Feder gezeichnet und
mit Tu[che und einem warmen Sepiaton höch[t effektvoH iaviert. Durch fein abge-
[tuftes Gegenüberfe^en und leichtes Ineinanderßießeniaffen der kaitgrauen Tufche und
der rötiichen Sepiaiavierung erreicht Doomer hier farbige Wirkungen von unvergieich-
iicher Tiefe und Pracht. Mit den Blättern diefer Epoche fteiit er [ich in die Reihe
der größten Meifter der Zeichnung. — Aber er iebt mit [einer Zeit. Und die[e Zeit
des älter werdenden Doomer er[cheint un[erem Urteil ais eine Epoche des Niederganges.
Die[er äußert [ich — nach un[erem heutigen Empfinden — im Schaffen Doomers in
einem Schwächerwerden feines erft fo kräftigen Striches, dem Verbleichen feiner tief-
* Diefe teßte Eigenfchaft hat Dr. Hofftede de Groot auf Reifen, bei denen er den Spuren des
Künftiers fotgte, an zahireidien Einzeibeifpieien feftgefteiit.
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