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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917

DOI Heft:
Heft 15/16
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Lüthgen, Eugen: Die Sammlung Dr. Richard von Schnitzler in Cöln, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0289

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DIE SAMMLUNG DR. RICHARD VON SCHNITZLER IN CÖLN



Hbb. 8a. Markus.

Abb. 8. Markus.

monumentalen Anschauung der Kunft der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts anzu-
fprechen ift. Seine fchönfte und reiffte Form fand diefer Tgpus in diefer Cölnifchen
Madonna der Sammlung von Schnitter, mit der die Madonna des Krefelder Mufeums,
die der Sammlung Figdor in Wien und die der Pfarrkirche in Münftereife! überein-
ftimmt, deren Stil auch in den niederrheinifchen Grabdenkmälern, die der Werkftatt
des Pepin de Hug naheftehen, in Cleve und Bielefeld in den Grabmälern Arnolds II.
und Ottos von Ravensberg wiederkehrt, deren Formenfprache fchon im 13. Jahrhundert
vorbereitet erfcheint in dem Grabftein der Blanche de Caftille in der Abteikirche von
St. Denis* (Abb. 9). Als unmittelbare belgifche Vorftufe könnte auch die Geftalt der
h. Gertrud am Gertrudenfehrein der Kirche in Nivelles gelten. Der Schrein wurde
gegen 1272 nach den Zeichnungen des Jacquemon oder Jacqueneg, eines Mönches der
Abtei Nivelles, durch die Goldfehmiede Nicolas Colars von Douai und Jackenon von
Nivelles gefertigt^. In der edlen Ruhe des Gewandes, in der feinen Schärfe des Ge-
* Abb. Koechlin, R., La sculpture Beige a. a. O., S. 13.
3 Abb. Yfendyck, Taf. Chasses, PI. 1.
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