AUSSTELLUNGEN
Wütiam Kraufe u. a„ die inzwifdien iängft zu
Ruf und Anfehen weit über die Grenzen Dres-
dens und Sachsens hinaus geiangt find, begegnet
man auch den meiften von den jüngeren latenten,
z. B. dem fehr begabten Fri§ Stot;. Der ge-
haitvoiie Kart Banker fehlt diesmai leider, ebenfo
Ludwig v. Hofmann. Dagegen ift Max Fcid-
bauer ein ganzer Saat eingeräumt worden. Feld-
bauer, ein feuriges farbiiches Taient, ift durch-
aus i'art-pour-l'art-Maier; feine Gewinnung für
Dresden bedeutet die ftärkere Betonung des
rein Materiellen gegenüber dem Gegenftänd-
lichen, das früher die Dresdner Kunft beherrfchte.
Unter Gotthardt Kuehi fe§te diefe Bewegung
verheißungsvoii ein, und fie erfuhr weiter ftarke
Pfiege durch das Wirken Robert Steris und Otto
Gußmanns, um nun ihre wahrfcheiniich höchfte
Steigerung durch die künftierifche Art Max Feid-
bauers zu erhaiten. Von auswärtigen Künftiern
begegnet man Beben den Arbeiten von zwei
Neftoren der deutfehen Gegenwartsmaierei, dem
greifen HansThoma-Karisruhe und Wiiheim
Steinhau fen-Frankfurt a.M., Werken von Chr.
Landenberger-Stuttgart, Richard Pie§fch-
Mündien, H. J. Teichert-München, Hans v.
Voikmann-Karisruhe, Max Beckmann und
Max Pechftein-Beriin, Safdia Schneider-
Heiierau und Martha Schrag-Chemnii;. Bei
den piaftifchen Arbeiten fei an erfter Steiie auf
den begabten Georg Wrba verwiefen. Weiter
find hier zu nennen Edmund Moeiier, H. von
Ophemert, Otto Piiz, Hermann Fri§,
Arthur Lange, Ludwig Gadenfehweg und
der zu Gaft geiadene Leipziger Bildhauer Feiix
Pfeifer. wd.
ERFURT Das STADTiSCHE MUSEUM hat
gemeinfam mit dem VEREIN FÜR KUNST UND
KUNSTGEWERBE eine Ausfteiiung .Ait-Thü-
ringen im Biide" eröffnet, die die graphifche
Sammiung desMufeums eintnai weiteren Kreifen
zugängiieh macht.
Die Ausfteiiung bringt in der Hauptfache die
Entwickiung der Landfchaftsdarftehung zur An-
fdtauung, beginnend mit den den gefchioffenen
Feftungscharakter der Städte betonenden Blattern
des 17. und 18. Jahrhunderts über diemaierifchen
Vedutenanfichten bis zu den freieren künftiertf nen
Daifteiiungen des 19 Jahrhunderts. Veitreten
find u. a. C. B. Schwarz H. Chr. N. Dornheim,
Gg. Me ch. Kraus, j G. Martini, Theodor Göt;e,
Ludwig Heß und der den Mittelpunkt der Aus-
ftetiung bildende Richter mit fernen großen von
Ludwig von Kleift herausgegebenen farbigen
Umrißft'Chen. ihnen folgen mn Handzeichnungen
Joh. Ad. Klein, Fr.PrelLr, Carl und Georg Wagner,
Edm. Karroidt, Cart Hummei, Carl Haf-.npfiuj u. a.
Der Leitgedanke der Ausfteiiung ift belebt durch
Einfügung einer das Thüringer Volksieben be-
rückfichtigenden Gruppe und erweitert durch eine
Auswahi von Porträtftichen. Den ergänzenden
Schluß biiden Porzellane mit Thüringer Anfichten
und Schattenriffe von Thüringer Studenten und
bekannten Perföniichkeiten. P.
DIE ERSTE AUSSTELLUNG DER
VEREINIGUNG FÜR NEUE KUNST
IN FRANKFURT a. AI. Es hat fich hier
in Frankfurt eine Gruppe von Kunftfreunden zu-
fammengefunden, die durch Aushebungen, An-
käufe, Führungen und Vorträge eine Brücke
zwifchen neuer Kunft und Weit zu fchiagen hofft,
in ihrer erften Ausfteiiung aus Frankfurter Pri-
vatbefit), die in den Räumen des KUNSTVER-
EiNS zur Schau gefteilt ift, verfudit nun die
neue Vereinigung, anknüpfend an die vor fünf
Jahren ftattgefundene Ausfteiiung der franzö-
fifchen imprefßoniften die Übergänge und Um-
wertung, die über den impreffionismus hinaus
zu einer neuen Kunftform geführt hat, in präg-
nanteren und quaiitativ wertvoiiften Erfchei-
nungen der jungen Bewegung vorzuführen. Wert-
voiie Ergänzungen der hiefigen Privatfamm-
lungen boten die vorübergehend in Frankfurt
bepndiiehe Sammiung Sternheim (Brüffei) und
die Sammlung Kirchhoff aus Wiesbaden.
Die Sammlung Sternheim lieferte vor aiiem
eine Reihe charakteriftifcher Werke van Goghs
aus verfchiedenen Epochen. Sie leitet von der
fchönen Stofflichkeit des „Stiüeben mit der Kaffee-
kanne" und dem noch zum Teii impreffioniftifchen
.Briefträger" zu dem reich organißerten .Park-
weg" und fchließlich zu dem .Sonnenuntergang"
und .Spaziergänger in Aries" über.
Auch die wundervollen Stiüeben Matijfes, die
im vorderften Saaie hängen (das eins von Stern-
heim, das andere: Neuerwerbung der hiefigen,
ftädtifchen Gaierie) fcheinen aus dem intuitiven
Form- und Farbgefühi der romanifchen Raffe
erblüht zu fein, impreffioniftifche Refuitate und
das neue, maierifche Prinzip des reinen Farben-
kontraftes ßnd in der Bildgeftaitung aufs innigfte
verwoben.
Die von Cezanne, dem tiefer grübeinden Geifte,
voilzogene Bitdfgnthefe, ift in dem ausgefteüten
Frühbilde „Landfchaft", das noch an Courbetfche
Vorbilder erinnert, nicht zu fpüren.
Auch Picaffo ift nicht in feinen fpäteren, ex-
perimentellen Pnafen vertreten, fondern mit
Weiken aus früher und mittlerer Zeit, von de-
nen die lepteien bei einer faft reaktionären Tech-
nik, den perfömichen Reiz Picaffofcher Kunft,
die fenfitive Übereinftimmung zwifchen Bild-
motiv, Farbe und Form, zeigen. Von Hodier
28S
Wütiam Kraufe u. a„ die inzwifdien iängft zu
Ruf und Anfehen weit über die Grenzen Dres-
dens und Sachsens hinaus geiangt find, begegnet
man auch den meiften von den jüngeren latenten,
z. B. dem fehr begabten Fri§ Stot;. Der ge-
haitvoiie Kart Banker fehlt diesmai leider, ebenfo
Ludwig v. Hofmann. Dagegen ift Max Fcid-
bauer ein ganzer Saat eingeräumt worden. Feld-
bauer, ein feuriges farbiiches Taient, ift durch-
aus i'art-pour-l'art-Maier; feine Gewinnung für
Dresden bedeutet die ftärkere Betonung des
rein Materiellen gegenüber dem Gegenftänd-
lichen, das früher die Dresdner Kunft beherrfchte.
Unter Gotthardt Kuehi fe§te diefe Bewegung
verheißungsvoii ein, und fie erfuhr weiter ftarke
Pfiege durch das Wirken Robert Steris und Otto
Gußmanns, um nun ihre wahrfcheiniich höchfte
Steigerung durch die künftierifche Art Max Feid-
bauers zu erhaiten. Von auswärtigen Künftiern
begegnet man Beben den Arbeiten von zwei
Neftoren der deutfehen Gegenwartsmaierei, dem
greifen HansThoma-Karisruhe und Wiiheim
Steinhau fen-Frankfurt a.M., Werken von Chr.
Landenberger-Stuttgart, Richard Pie§fch-
Mündien, H. J. Teichert-München, Hans v.
Voikmann-Karisruhe, Max Beckmann und
Max Pechftein-Beriin, Safdia Schneider-
Heiierau und Martha Schrag-Chemnii;. Bei
den piaftifchen Arbeiten fei an erfter Steiie auf
den begabten Georg Wrba verwiefen. Weiter
find hier zu nennen Edmund Moeiier, H. von
Ophemert, Otto Piiz, Hermann Fri§,
Arthur Lange, Ludwig Gadenfehweg und
der zu Gaft geiadene Leipziger Bildhauer Feiix
Pfeifer. wd.
ERFURT Das STADTiSCHE MUSEUM hat
gemeinfam mit dem VEREIN FÜR KUNST UND
KUNSTGEWERBE eine Ausfteiiung .Ait-Thü-
ringen im Biide" eröffnet, die die graphifche
Sammiung desMufeums eintnai weiteren Kreifen
zugängiieh macht.
Die Ausfteiiung bringt in der Hauptfache die
Entwickiung der Landfchaftsdarftehung zur An-
fdtauung, beginnend mit den den gefchioffenen
Feftungscharakter der Städte betonenden Blattern
des 17. und 18. Jahrhunderts über diemaierifchen
Vedutenanfichten bis zu den freieren künftiertf nen
Daifteiiungen des 19 Jahrhunderts. Veitreten
find u. a. C. B. Schwarz H. Chr. N. Dornheim,
Gg. Me ch. Kraus, j G. Martini, Theodor Göt;e,
Ludwig Heß und der den Mittelpunkt der Aus-
ftetiung bildende Richter mit fernen großen von
Ludwig von Kleift herausgegebenen farbigen
Umrißft'Chen. ihnen folgen mn Handzeichnungen
Joh. Ad. Klein, Fr.PrelLr, Carl und Georg Wagner,
Edm. Karroidt, Cart Hummei, Carl Haf-.npfiuj u. a.
Der Leitgedanke der Ausfteiiung ift belebt durch
Einfügung einer das Thüringer Volksieben be-
rückfichtigenden Gruppe und erweitert durch eine
Auswahi von Porträtftichen. Den ergänzenden
Schluß biiden Porzellane mit Thüringer Anfichten
und Schattenriffe von Thüringer Studenten und
bekannten Perföniichkeiten. P.
DIE ERSTE AUSSTELLUNG DER
VEREINIGUNG FÜR NEUE KUNST
IN FRANKFURT a. AI. Es hat fich hier
in Frankfurt eine Gruppe von Kunftfreunden zu-
fammengefunden, die durch Aushebungen, An-
käufe, Führungen und Vorträge eine Brücke
zwifchen neuer Kunft und Weit zu fchiagen hofft,
in ihrer erften Ausfteiiung aus Frankfurter Pri-
vatbefit), die in den Räumen des KUNSTVER-
EiNS zur Schau gefteilt ift, verfudit nun die
neue Vereinigung, anknüpfend an die vor fünf
Jahren ftattgefundene Ausfteiiung der franzö-
fifchen imprefßoniften die Übergänge und Um-
wertung, die über den impreffionismus hinaus
zu einer neuen Kunftform geführt hat, in präg-
nanteren und quaiitativ wertvoiiften Erfchei-
nungen der jungen Bewegung vorzuführen. Wert-
voiie Ergänzungen der hiefigen Privatfamm-
lungen boten die vorübergehend in Frankfurt
bepndiiehe Sammiung Sternheim (Brüffei) und
die Sammlung Kirchhoff aus Wiesbaden.
Die Sammlung Sternheim lieferte vor aiiem
eine Reihe charakteriftifcher Werke van Goghs
aus verfchiedenen Epochen. Sie leitet von der
fchönen Stofflichkeit des „Stiüeben mit der Kaffee-
kanne" und dem noch zum Teii impreffioniftifchen
.Briefträger" zu dem reich organißerten .Park-
weg" und fchließlich zu dem .Sonnenuntergang"
und .Spaziergänger in Aries" über.
Auch die wundervollen Stiüeben Matijfes, die
im vorderften Saaie hängen (das eins von Stern-
heim, das andere: Neuerwerbung der hiefigen,
ftädtifchen Gaierie) fcheinen aus dem intuitiven
Form- und Farbgefühi der romanifchen Raffe
erblüht zu fein, impreffioniftifche Refuitate und
das neue, maierifche Prinzip des reinen Farben-
kontraftes ßnd in der Bildgeftaitung aufs innigfte
verwoben.
Die von Cezanne, dem tiefer grübeinden Geifte,
voilzogene Bitdfgnthefe, ift in dem ausgefteüten
Frühbilde „Landfchaft", das noch an Courbetfche
Vorbilder erinnert, nicht zu fpüren.
Auch Picaffo ift nicht in feinen fpäteren, ex-
perimentellen Pnafen vertreten, fondern mit
Weiken aus früher und mittlerer Zeit, von de-
nen die lepteien bei einer faft reaktionären Tech-
nik, den perfömichen Reiz Picaffofcher Kunft,
die fenfitive Übereinftimmung zwifchen Bild-
motiv, Farbe und Form, zeigen. Von Hodier
28S