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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917

DOI Heft:
Heft 17/18
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Lüthgen, Eugen: Die Sammlung Dr. Richard von Schnitzler in Cöln, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0321

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DIE SAMMLUNG DR. RICHARD VON SCHNITZLER IN CÖLN


Abb. 24. Anbetung der Könige. Augsburg.

wurde. Wie wesentlich die Raumgestaltung dem Meifter iSt, geht aus dem Vergleich
diefes Werkes mit der entsprechenden Darstellung fränkischen Ursprunges hervor, die
aus der Sammlung Karl Stein zu von Schnitter kam, oder auch aus der feinen Gotd-
fchmiedearbeit mit der Anbetung der Könige in getriebenem und zifeliertem Silber,
die aus Augsburg ftammt (Abb. 24). Erft die eigentliche Renaiffanceauffaffung, die
den Raum durch die Gliederung der Architektur in eine Anzahl klar überfehbarer
.Raumzonen einteilt, im Sinne italienifcher Art, hat in Süddeutfdiland die gleiche
Freiheit der Raumgestaltung gezeitigt. Die prunkvolle Reiieftafel aus Solenhofer Stein
mit der Anbetung der Könige, die hier fdhon mehr auf die äußerlich prächtige Wirkung
eines reidien Hofzeremoniells geftellt ift, zeigt deutlich den Gegenfa^ füd- und nord-
deutscher Formkraft. Hier hat die äußerliche Übernahme der italienifchen Renaiffance-
formen das Wefen der gefühlsbetonten Ausdrucksgeftaltung fpätgotifcher Art über-
wunden (Abb. 25).
Die Zeit der Renaiffance ift durch zwei kunstgewerbliche Arbeiten auf befte ver-
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