Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0349
DOI Heft:
Heft 19/20
DOI Artikel:Frimmel, Theodor von: Die Sammlung Osmitz in Pressburg
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0349
D!E SAMMLUNG 0SM1TZ IN PRESSBURG
Abb. 5. Quentin Maffys: Zwei betende Männer.
Aus der Sammlung G. v. Osmil^ in Prcßburg.
kreis, der unter Tizians Einfluß fteht, gehört das Bild an, das Aktaeon ais Ein-
dringling ins Bad der Diana darftellt. Tizians Aktaeonbild in der Bridgewater-
galerie zu London hat das Wefentliche der Hauptfiguren beigefteuert, doch ift nicht
weniges geändert, nicht zuletzt die Haltung der Hände des Aktaeon. Eine ganz ähn-
liche Kompofition befindet fich im Wiener Hofmufeum unter dem Namen des Andrea
Schiavone (Nr. 168). Das Bild bei Osmit) läßt fich jedoch nicht auf diefen Namen
beziehen. Aleffandro Varotari wurde genannt, doch dürfte gelegentlich noch eine
andere Benennung nötig werden. Bei den heutigen Reifeverhältniffen und den Schwie-
rigkeiten, fich Photos aus Italien zu verfchaffen, um Lücken im Vergleichungsmaterial
zu ergänzen, äußert man fich lieber recht vorfichtig über Benennungen, die noch nicht
felfenfeft aufgebaut find.
Unter den älteren Italienern fticht ein Bruftbild des fegnenden Chriftus hervor, ein kleines
Bild, für das die Benennungen Vincenzo Foppa und auch Ambrogio Borgognone vor-
gefchlagen find.
Von einiger Bedeutung ift dann gewiß auch eine fpäter entftandene Darftellung der
heiligen Katharina von Alexandrien. Das Bild gehört augenfcheinlich in den Mailänder
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Abb. 5. Quentin Maffys: Zwei betende Männer.
Aus der Sammlung G. v. Osmil^ in Prcßburg.
kreis, der unter Tizians Einfluß fteht, gehört das Bild an, das Aktaeon ais Ein-
dringling ins Bad der Diana darftellt. Tizians Aktaeonbild in der Bridgewater-
galerie zu London hat das Wefentliche der Hauptfiguren beigefteuert, doch ift nicht
weniges geändert, nicht zuletzt die Haltung der Hände des Aktaeon. Eine ganz ähn-
liche Kompofition befindet fich im Wiener Hofmufeum unter dem Namen des Andrea
Schiavone (Nr. 168). Das Bild bei Osmit) läßt fich jedoch nicht auf diefen Namen
beziehen. Aleffandro Varotari wurde genannt, doch dürfte gelegentlich noch eine
andere Benennung nötig werden. Bei den heutigen Reifeverhältniffen und den Schwie-
rigkeiten, fich Photos aus Italien zu verfchaffen, um Lücken im Vergleichungsmaterial
zu ergänzen, äußert man fich lieber recht vorfichtig über Benennungen, die noch nicht
felfenfeft aufgebaut find.
Unter den älteren Italienern fticht ein Bruftbild des fegnenden Chriftus hervor, ein kleines
Bild, für das die Benennungen Vincenzo Foppa und auch Ambrogio Borgognone vor-
gefchlagen find.
Von einiger Bedeutung ift dann gewiß auch eine fpäter entftandene Darftellung der
heiligen Katharina von Alexandrien. Das Bild gehört augenfcheinlich in den Mailänder
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