FROHES DELFT
Die Meine 14,5 cm große Schale
mit Fußrand der Abb. 5 ift mit dem-
selben Ockergelb und Blau bemalt,
wie die Vorftücke. Die Kante ift
wiederum in Ockergelb gehalten;
der fchildhaltende Engel im Spiegel
fteht auf gelbem hügeligen Erdreich;
vom Rande gehen bläuliche Wolken
aus. Der Schild mit den Gefichts-
konturen und die Innenzeichnung
find manganviolett. Am Fußrand
befindet fich eine Durchlochung. Das
Stück ift aus Holland erworben.
Ebenfo der in den Abb. 6 a und
6b wiedergegebene, 22 cm hohe
Engelskrug, der nach Bemalung,
die ganz in Blau gehalten ift, und
Form ganz befonders aus der hier
behandelten Gruppe von Fayencen
fich hervorhebt. Der Bauch hat eine
kugelige Form, der kurz gehaltene
Hals verbreitet fich nach unten, wie
man das bei deutfchen Enghalskrü-
gen nur bei den Hamburgern des
17. Jahrhunderts findet, mit deren
Bemalung auch fonft unfer Krug
verwandtes hat. Um den oberen
Teil des Halfes, der mit vertikalen
Ornamentftreifen bemalt ift, zieht
Kbb. 7. Hddig.s Dampft. Efens. ^ ^ Ringwulft. Der blaube-
malte Henkel befteht aus zwei
Stengeln, die unten an der Wurzel fpiralartig auf gerollt und in der oberen Hälfte
durch ein Querband verbunden find. Unter dem Henkel auf dem Bauch ein fächer-
artig wachfender, gefiederter Strauch. Vorne in der Mitte ein Putto mit einem
Hafen vor Strauchwerk. Seitlich je zwei Sträucher mit großen Blättern. Uber der
Fußeinziehung und am Halsrand ein ftilifierter Blattkranz.
In einem adligen Damenftift in Efens in Oftfriesland, in dem fich auch fonft noch
koftbarer alter Befit^ von nur holländifchen Kunftwerken, insbefondere auch an feiten
geformten Delfter Fayencen befindet, entdeckte mein leider gefallener Freund Rafpe
vor einigen Jahren die in Abb. 7 wiedergegebene, 41 cm hohe Vafe; ein gleiches Stück
erwarb ich kürzlich aus dem Kunfthandel, angeblich aus dem Nachlaß von Johann
Orth ftammend. Deutet fdion der erftgenannte Befiß holländifchen Urfprung an, fo
zeigt vor allem, abgefehen von der Gleichheit der milchig weißen Glafur, die zunächft
ebenfalls an italienifche Majoliken der fpäteren Zeit erinnernde Bemalung die Zuge-
hörigkeit zu unferer frühen, vermutlich Delfter Gruppe. Bemalung und zwar nur auf
der einen Seite der Bauchwandung mit demfelben Blau und Ockergelb, wie bei den
vorbezeichneten Stücken, von denen fich das Gelb auf der Abbildung ftärker hervor-
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Die Meine 14,5 cm große Schale
mit Fußrand der Abb. 5 ift mit dem-
selben Ockergelb und Blau bemalt,
wie die Vorftücke. Die Kante ift
wiederum in Ockergelb gehalten;
der fchildhaltende Engel im Spiegel
fteht auf gelbem hügeligen Erdreich;
vom Rande gehen bläuliche Wolken
aus. Der Schild mit den Gefichts-
konturen und die Innenzeichnung
find manganviolett. Am Fußrand
befindet fich eine Durchlochung. Das
Stück ift aus Holland erworben.
Ebenfo der in den Abb. 6 a und
6b wiedergegebene, 22 cm hohe
Engelskrug, der nach Bemalung,
die ganz in Blau gehalten ift, und
Form ganz befonders aus der hier
behandelten Gruppe von Fayencen
fich hervorhebt. Der Bauch hat eine
kugelige Form, der kurz gehaltene
Hals verbreitet fich nach unten, wie
man das bei deutfchen Enghalskrü-
gen nur bei den Hamburgern des
17. Jahrhunderts findet, mit deren
Bemalung auch fonft unfer Krug
verwandtes hat. Um den oberen
Teil des Halfes, der mit vertikalen
Ornamentftreifen bemalt ift, zieht
Kbb. 7. Hddig.s Dampft. Efens. ^ ^ Ringwulft. Der blaube-
malte Henkel befteht aus zwei
Stengeln, die unten an der Wurzel fpiralartig auf gerollt und in der oberen Hälfte
durch ein Querband verbunden find. Unter dem Henkel auf dem Bauch ein fächer-
artig wachfender, gefiederter Strauch. Vorne in der Mitte ein Putto mit einem
Hafen vor Strauchwerk. Seitlich je zwei Sträucher mit großen Blättern. Uber der
Fußeinziehung und am Halsrand ein ftilifierter Blattkranz.
In einem adligen Damenftift in Efens in Oftfriesland, in dem fich auch fonft noch
koftbarer alter Befit^ von nur holländifchen Kunftwerken, insbefondere auch an feiten
geformten Delfter Fayencen befindet, entdeckte mein leider gefallener Freund Rafpe
vor einigen Jahren die in Abb. 7 wiedergegebene, 41 cm hohe Vafe; ein gleiches Stück
erwarb ich kürzlich aus dem Kunfthandel, angeblich aus dem Nachlaß von Johann
Orth ftammend. Deutet fdion der erftgenannte Befiß holländifchen Urfprung an, fo
zeigt vor allem, abgefehen von der Gleichheit der milchig weißen Glafur, die zunächft
ebenfalls an italienifche Majoliken der fpäteren Zeit erinnernde Bemalung die Zuge-
hörigkeit zu unferer frühen, vermutlich Delfter Gruppe. Bemalung und zwar nur auf
der einen Seite der Bauchwandung mit demfelben Blau und Ockergelb, wie bei den
vorbezeichneten Stücken, von denen fich das Gelb auf der Abbildung ftärker hervor-
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