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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917

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Heft 19/20
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Riesebieter, Otto: Frühes Delft
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0364

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FRÜHES DELFT


Abb. 9. Sammtung Riefebieter, Oldenburg. Abb. 10.

Zweifelhaft ift, ob aus derfelben Quelle auch die in Abb. 10 wiedergegebene, tiefe,
gebuckelte Fruchtfchüffel ftammt, was nach Glafur und Scherben zutrifft, während fie
in Bemalung aber nicht alle die Eigentümlichkeiten der Gruppe zeigt. Sicherlich aber
handelt es fich hier ebenfalls um ein holländifches Erzeugnis des 17. Jahrhunderts,
wahrfcheinlich aus der zweiten Hälfte desfelben. Die Schüffe! ift 32 cm groß. Die
Bemalung ift in Zitronengelb, Blau und bläulichem Dunckelgrün gehalten. Die Kon-
turen in fchwärzlichem Blau.
Diefe früheften Erzeugniffe der holländifdien keramifchen Kunft kommen nur noch
vereinzelt vor und find feltener, aber bisher auch unbekannter, als die befferen fpäteren
Erzeugniffe von Delft, insbefondere das jet;t fo fehr gefchäßte Delft mit Gold. Möch-
ten diefe Ausführungen dazu beitragen, noch weitere Stücke bekannt werden zu laffen.
Nachtrag. Auf einer Schüffel mit Putto im Spiegel und Blütenkranz am Rande,
in Form der in Abb. 9 und Farben der in Abb. 10 völlig gleichend, fand ich nachträglich
die Marke
TI
Sie deutet auf Thomes Tansk, einen den erften dem Namen nach bekannten Delfter
Künftler. Er heiratete 1599. Vgl. Havard, Histoire des Faiences de Delft, Bd.ll, S. 11.

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