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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917

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Heft 19/20
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Der Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0369

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BEVORSTEHENDE VERSTEIGERUNGEN


Frans Snyders, Wiidftiiieben.
Nr. 23 der Versteigerung von Gemälden und Handzcidmungen aus dem Nachlaß
von Prof. Ludwig Knaus, in Rudolph Lepkes Kunjtauktionshaus in Berlin
am 30. Oktober 1917.

Paulus Breuning von Nürn-
berg an erfter Steiie, ein
Meifterftück, das wie wenig
andere dieVorzüge diefer far-
benftarken Gattung veran-
fchauiicht.
Die weiteren Beftände der
Sammiung Oppenheim enthai-
ten keine fo abgerundeten
und in fich gefchioffenen
Gruppen wie die Keramik.
Für ihre Auswahi waren im
wefentiichen die dekorativen
Abfichten undWünfche eines
Kunftfreundes maßgebend,
der aiien Räumen [eines Hau-
fes eine angemeffene Aus-
ftattung mit Kunftwerken zu-
iaffen kommen woiite. Da-
her vereinigt die umfang-
reiche Skuipturenfammiung
Bronzen, Terrakotten, Eifen-
beinwerke, Stein- und Hoiz-
arbeiten von der Gotik bis
zum 18. Jahrhundert und von
verfchiedenfter Herkunft, aus
itaiien, den Niederianden,
Frankreich, aus dem Rhein-
iand, Bagern und Franken.
Während unter itaiienifchen
Skuipturen die bemaite Fio-
rentinerTerrakottagruppe der
Madonna (Nr. 172) an erfter
Stelie fteht, ift von den deut-
fdien Biidhauerwerken neben
der bagrifchen Kreuzigungs-
gruppe (Nr. 177) vor aüem
die Nürnbergifche Birnhoiz-
gruppe der heiiigen Anna Seibdritt (Nr. 184) aus
dem Kunftkreis Dürers hervorzuheben. Die Ant-
werpener Schni^fchuie ift durch die Gruppe
Nr. 176 gut vertreten, Frankreich mit der Figur
des heiiigen Eiigius (Nr. 182).
Die Coinifdien Hauskapeitenfenfter Nr. 158 find
in der Fachiiteratur von Oidtmann (Rheinifdhe
Giasmaierei 1) und H.Schmit; (die Giasgemälde des
Kgi. Kunftgewerbemufeums 1, S. 22) fdion wie-
derhoit ais nahe verwandt mit dem Dreikönigs-
fenfter des Cöiner Doms und den Sakrifteifen-
ftern der Gereonskirche gewürdigt worden. Von
diefem frühgotifchen Denkmai abgefehen, über-
wiegen unter den Giasmaiereien zwar die nieder-
iändifchen und fch weizerifchen Scheiben der Spät-
zeit, doch fehit es den ie^teren nicht an einem
ausgezeichneten Hauptftück, der Renaiffance-
fdieibe Nr. 159 des Züricher Meifters Karl von
Aegeri vom Jahre 1548."

Von Dienstag, den 9. bis Dienstag, den 16. Ok-
tober 1917 werden in RUDOLPH LEPKES
KUNST-AUKTiONSHAUS die Sammiungen des
im vorigen Jahre verftorbenen Freiherrn von
Minnigerode - Aiierburg verfteigert. Der
erfte Teii umfaßt in einem über 2000 Nummern
zähienden Kataiog die kunftgewerbiichen Samm-
iungen, der zweite Teii die Gemäide aiter und
neuer Meifter. Unter diefen bedeutende Werke
von Berchem, Buchhorn, Cuijp, Drooch-Sioot,
Dufardin, Grgeff, Hooghe (Art), Lifiewska, A.
Magnasco, Moienaer, P. Moiijn, P. Neeffs.'Net-
fcher, v. d. Poei, Roos, J. Ruisdaei, P. Ruyfdi,
v. Son, Unck-Boons, A. Watteau (Art), Harbur-
ger, E. Hiidebrandt, Th. Hofemann, F. Maron,
A. Menzei, L. Richter, Schroter, Steffeck u. a.
Beim Kunftgewerbe gait das intereffe des vor
aüem im testen Dritte) des vorigen Jahrhunderts
fammeinden Freiherrn ausfchiießiich dem Gebiete

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