Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0394
DOI Heft:
Heft 21/22
DOI Artikel:Friedeberger, Hans: Die Sammlung Richard von Kaufmann - Berlin
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DIE SAMMLUNG RICHARD VON KAUFMANN-BERLIN
Abb. 7. Andrea Briosco gen. Riccio.
Zierflafche.
aus der Sammlung Reimer-Berlin ftammt,
und nach Flechfig, dem auch Friedländer
nicht widerfpricht, wohl eher dem jüngeren
Cranach gehören wird. Dem älteren Holbein
gehört eine frühe Meine Maria in Haibfigur,
deren Echtheit Friedländer gegen Glafer in
Schuß nimmt. Wolf Huber ein praditvoiler
Abfchied Chrifti von den Frauen in einer
Landfchaft, die an Aitdorfer erinnert (bez. u.
dat. 1519). Aus den guten Bildniffen, die die
Sammiung reichlich befißt, feien endlich noch genannt: Ein Selbftbildnis Hans von
Kulmbachs von 1520, ein Schaffner zukommendes Bildnis vom gleichen Jahre und
ein Frauenbildnis Barthel Bruyns d. A.
In der italienischen Abteilung ift namentlich die Schule von Siena gut vertreten.
Arbeiten von Lippo Memmi, Bema de Siena, eine Maria mit Kind im Stil des
Matteo di Giovanni von Guido Cozzarelli, zwei Predellen des Giovanni di Paolo
find die hervorragendften Beifpiele. Florenz repräfentieren als ältefte Arbeit ein
Taddeo Gaddi, ein Hieronymus des Don Lorenzo Monaco, weiter eine Szene der
Prometheusfage von Piero di Cofimo (Gegenftück in Straßburg) und, als Haupt- und
Prachtftück, Botticellis Judith mit dem Haupte des Holofernes, etwa 1490 entftanden
und in Zeichnung und Farbe der Verleumdung des Apelles naheftehend. Von Vene-
zianer Arbeiten verzeichnet der Katalog eine Maria in reichem Originalrahmen, etwa
um 1440 entftanden und dem Bart. Vivarini naheftehend, einen Petrus mit Johannes Ev.
und Paulus, an Luigi Vivarini erinnernd, von Giov. da Udine, eine Legendenfzene
Abb. 8. Bronze deutfdi, 2. Hälfte
des 15. Jahrhunderts.
378
Abb. 7. Andrea Briosco gen. Riccio.
Zierflafche.
aus der Sammlung Reimer-Berlin ftammt,
und nach Flechfig, dem auch Friedländer
nicht widerfpricht, wohl eher dem jüngeren
Cranach gehören wird. Dem älteren Holbein
gehört eine frühe Meine Maria in Haibfigur,
deren Echtheit Friedländer gegen Glafer in
Schuß nimmt. Wolf Huber ein praditvoiler
Abfchied Chrifti von den Frauen in einer
Landfchaft, die an Aitdorfer erinnert (bez. u.
dat. 1519). Aus den guten Bildniffen, die die
Sammiung reichlich befißt, feien endlich noch genannt: Ein Selbftbildnis Hans von
Kulmbachs von 1520, ein Schaffner zukommendes Bildnis vom gleichen Jahre und
ein Frauenbildnis Barthel Bruyns d. A.
In der italienischen Abteilung ift namentlich die Schule von Siena gut vertreten.
Arbeiten von Lippo Memmi, Bema de Siena, eine Maria mit Kind im Stil des
Matteo di Giovanni von Guido Cozzarelli, zwei Predellen des Giovanni di Paolo
find die hervorragendften Beifpiele. Florenz repräfentieren als ältefte Arbeit ein
Taddeo Gaddi, ein Hieronymus des Don Lorenzo Monaco, weiter eine Szene der
Prometheusfage von Piero di Cofimo (Gegenftück in Straßburg) und, als Haupt- und
Prachtftück, Botticellis Judith mit dem Haupte des Holofernes, etwa 1490 entftanden
und in Zeichnung und Farbe der Verleumdung des Apelles naheftehend. Von Vene-
zianer Arbeiten verzeichnet der Katalog eine Maria in reichem Originalrahmen, etwa
um 1440 entftanden und dem Bart. Vivarini naheftehend, einen Petrus mit Johannes Ev.
und Paulus, an Luigi Vivarini erinnernd, von Giov. da Udine, eine Legendenfzene
Abb. 8. Bronze deutfdi, 2. Hälfte
des 15. Jahrhunderts.
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