AUSSTELLUNGEN
MÜNCHEN Die KÖNIGL. GRAPHISCHE
SAMMLUNG veranftaltet, foiange die Ausftel-
lungsfäie nidit eröffnet werden können, vom
21. Oktober ab, jeweiis Sonntags von 10—12 Uhr
im Studien faai kleine vorläufige Aushebungen
von kurzer Dauer.
Die 1. AusfteHung: (21. und 28. Oktober)
zumGedäditnisToni von Städters enthieit
außer einigen Zeichnungen Städters das ganze
lithographifche Werk des Künftlers. Das Zu-
fammenbringen diefer fehr feitenen Steinzeich-
nungen wurde ermögiicht durch das dankens-
werte Entgegenkommen des Kgi.Kupferftichkabi-
netts Dresden, des Herrn Akademieprofeffors Peter
Haim, München, des Herrn Hofrats Dr. Michael
Berotzheimer, Untergrainau, der Famiiie von
Stadier. Das DeutfcheMufeum lieh für die Aus-
hebung einen der vom Künftier gezeichneten
Originaifteine.
SCHÖNLEBER-GEDÄCHTNISAUS-
STELLUNG (13. Oktober bis 10. November.
Im BADISCHEN KUNSTVEREiN KARLSRUHE
wird z. Z. dem Meifter der neueren Karlsruher
Landfchaftsfchuie, dem im Frühjahr d. ). ver-
ftorbenen Prof. Guftav Schönleber eine nach-
trägliche Ehrung feines Schaffens und Wirkens
bereitet. Mit gegen 100 Werken aus aben
Schaffenjahren Schöniebers wird noch einmal
das reiche Können, die reine Kunftweife und
die perfönlich eigenartige Kunft diefes Meifters
der Landfchaft gezeigt. Da bei diefer Schau
auch noch nie ausgeftebte Werke aus der Früh-
zeit und aus privatem Befiß zu fehen find, fo
läßt fich das Schaffen und die Entwicklung
Schöniebers mit aber Deutiichkeit in ihrer Viel-
feitigkeit und doch künftlerifdien Einheitlichkeit
und Gefchioffenheit verfolgen.
Schönieber, der aus der Lierfchule hervor-
ging, hat in feinen Frühwerken merkwürdige
Beziehungen zu niederländifchen Meiftern, die
ihm zu jener Zeit aus eigenem Studium noch
nicht näher getreten waren, und kommt in feinen
fpäteren Werken zu Biidaufhebungen und Dar-
ftebungsweifen der atmofphärifchen Erfchei-
nungen, die eng an den Impreffionismus führen.
Daneben aber ftehen auch intime und dekorativ
behandeite Landfchaften mit ab dem Zauber
ihrer Farbe und Technik. Wie aufrecht und
aufrichtig diefer Schwabe durch ab die Wand-
lungen feiner Kunft als Eigener und als Perfön-
lichkeit fchritt, wie er deshatb feinen Zöglingen
auch das ihre ließ: Das zu fehen ift vieheicht
das Anmutendfte an diefer ergreifend fdiönen
Darbietung, die dem Meifter gewidmet ift. B.
STOCKHOLM ÖSTERREICHISCHE
AUSSTELLUNG. Der rührigeLeiter von LILJE-
WALCHS KUNSTHALLE bietet dem fchwe-
difchen Publikum, nachdem er es im Winter be-
reits mit dem Werk der öfterreichifchen Künft-
erinnen bekannt gemacht hatte, nun auch Ge-
legenheit, das ihrer männlichen Kollegen kennen
zu lernen. Die ziemlich gedrängte Aushebung
erftreckt fich auf neuere und neuefte und auf
ältere Kunft fowie auf das Kunftgewerbe, welch
letzteres indeffen nicht fonderiieh imponierend
vertreten ift, wenn man von einigen ausge-
fuchten Stücken, z. B. in Gias, abfieht. Der in
Schweden bekanntere Name unter den Aus-
gehenden ift zweifebos Guftav Klimt, deffen
wohüftige Leda mit dem fchwarzen Schwan
einiges Auffehen macht. Auch Egger-Lienz ift
kein Unbekannter in Schweden. Er hat feine
„Ernteieute vom Gebirge" gefandt, ein Biid, das
ein wenig an Segantini erinnert, ferner den
.Mittag" und das fgmboiifche Bild des Sämanns
mit dem Unkraut fäenden Teufel. Von den
recht ungleichmäßigen Arbeiten Anton Fai-
ftauers, der unzweifelhaft durch Courbet ftark
angeregt worden ift, verdienen einige vortreff-
liche Stibeben von dunkiem, faftigem Kolorit
fowie eine gute Porträtftudie und vor alietn die
„Dame in biauer Blufe" hervorgehoben zu wer-
den (diefe im Befiße des öfterreichifchen Staates).
Der ftarke und eigenwibige Oscar Kokofchka
hat u. a. die Gruppe „Auswanderer" gefchickt.
Starken Eindruck macht auch einiges von Ernft
Wagner und Egon Schiele, — beides Sym-
boiiften, wenn auch von ganz verfchiedenem
Schlag. Insbefondere des letzteren „Gräber"
und feine „Entfchwebung" mit ihrer wunder-
baren Aufiöfung aber Raumgefet;e find hier zu
nennen. Felix Bryk ift mit einem in klafßfchem
Stii gehaitenen Seibftporträt und einer Ahegorie
„JüngiingsaIter",VIaftimii Hoffman mit einer
Madonnengruppe vertreten. Im übrigen wird
die Aushebung durch eine Reihe von Werken
älterer Meifter aus dem Befit; des öfterreichi-
fchen Staats vervoiiftändigt: Waidmüiier,
Ameriing,Romako,Rahi,Mechäoiowski,
Mehoffer ufw. — Die Bildhauerkunft erhält
ihre Hauptnote durch Hanak.
Der SCHWEDISCHE KUNST-VEREIN ftebtdas
Werk des Dänen )ohan Rohde aus, deffen
Künftlerperfönlichkeit gute dänifche Kunft kenn-
zeichnet, wie fie im Kreife des jüngftverftorbenen
Zahrtmann gepflegt wurde. Hervorzuheben iftdas
im Befi§ des Gotenburger Mufeums befmdiiehe
Bildnis Wibumfens, ferner eine Reihe dänifcher
und itaiienifcher Stadtveduten. Neben den Gemäl-
den ßeht man Lithographien fowie kunftgewerb-
iiche Entwürfe und Möbel von Rohde. M. K.
384
MÜNCHEN Die KÖNIGL. GRAPHISCHE
SAMMLUNG veranftaltet, foiange die Ausftel-
lungsfäie nidit eröffnet werden können, vom
21. Oktober ab, jeweiis Sonntags von 10—12 Uhr
im Studien faai kleine vorläufige Aushebungen
von kurzer Dauer.
Die 1. AusfteHung: (21. und 28. Oktober)
zumGedäditnisToni von Städters enthieit
außer einigen Zeichnungen Städters das ganze
lithographifche Werk des Künftlers. Das Zu-
fammenbringen diefer fehr feitenen Steinzeich-
nungen wurde ermögiicht durch das dankens-
werte Entgegenkommen des Kgi.Kupferftichkabi-
netts Dresden, des Herrn Akademieprofeffors Peter
Haim, München, des Herrn Hofrats Dr. Michael
Berotzheimer, Untergrainau, der Famiiie von
Stadier. Das DeutfcheMufeum lieh für die Aus-
hebung einen der vom Künftier gezeichneten
Originaifteine.
SCHÖNLEBER-GEDÄCHTNISAUS-
STELLUNG (13. Oktober bis 10. November.
Im BADISCHEN KUNSTVEREiN KARLSRUHE
wird z. Z. dem Meifter der neueren Karlsruher
Landfchaftsfchuie, dem im Frühjahr d. ). ver-
ftorbenen Prof. Guftav Schönleber eine nach-
trägliche Ehrung feines Schaffens und Wirkens
bereitet. Mit gegen 100 Werken aus aben
Schaffenjahren Schöniebers wird noch einmal
das reiche Können, die reine Kunftweife und
die perfönlich eigenartige Kunft diefes Meifters
der Landfchaft gezeigt. Da bei diefer Schau
auch noch nie ausgeftebte Werke aus der Früh-
zeit und aus privatem Befiß zu fehen find, fo
läßt fich das Schaffen und die Entwicklung
Schöniebers mit aber Deutiichkeit in ihrer Viel-
feitigkeit und doch künftlerifdien Einheitlichkeit
und Gefchioffenheit verfolgen.
Schönieber, der aus der Lierfchule hervor-
ging, hat in feinen Frühwerken merkwürdige
Beziehungen zu niederländifchen Meiftern, die
ihm zu jener Zeit aus eigenem Studium noch
nicht näher getreten waren, und kommt in feinen
fpäteren Werken zu Biidaufhebungen und Dar-
ftebungsweifen der atmofphärifchen Erfchei-
nungen, die eng an den Impreffionismus führen.
Daneben aber ftehen auch intime und dekorativ
behandeite Landfchaften mit ab dem Zauber
ihrer Farbe und Technik. Wie aufrecht und
aufrichtig diefer Schwabe durch ab die Wand-
lungen feiner Kunft als Eigener und als Perfön-
lichkeit fchritt, wie er deshatb feinen Zöglingen
auch das ihre ließ: Das zu fehen ift vieheicht
das Anmutendfte an diefer ergreifend fdiönen
Darbietung, die dem Meifter gewidmet ift. B.
STOCKHOLM ÖSTERREICHISCHE
AUSSTELLUNG. Der rührigeLeiter von LILJE-
WALCHS KUNSTHALLE bietet dem fchwe-
difchen Publikum, nachdem er es im Winter be-
reits mit dem Werk der öfterreichifchen Künft-
erinnen bekannt gemacht hatte, nun auch Ge-
legenheit, das ihrer männlichen Kollegen kennen
zu lernen. Die ziemlich gedrängte Aushebung
erftreckt fich auf neuere und neuefte und auf
ältere Kunft fowie auf das Kunftgewerbe, welch
letzteres indeffen nicht fonderiieh imponierend
vertreten ift, wenn man von einigen ausge-
fuchten Stücken, z. B. in Gias, abfieht. Der in
Schweden bekanntere Name unter den Aus-
gehenden ift zweifebos Guftav Klimt, deffen
wohüftige Leda mit dem fchwarzen Schwan
einiges Auffehen macht. Auch Egger-Lienz ift
kein Unbekannter in Schweden. Er hat feine
„Ernteieute vom Gebirge" gefandt, ein Biid, das
ein wenig an Segantini erinnert, ferner den
.Mittag" und das fgmboiifche Bild des Sämanns
mit dem Unkraut fäenden Teufel. Von den
recht ungleichmäßigen Arbeiten Anton Fai-
ftauers, der unzweifelhaft durch Courbet ftark
angeregt worden ift, verdienen einige vortreff-
liche Stibeben von dunkiem, faftigem Kolorit
fowie eine gute Porträtftudie und vor alietn die
„Dame in biauer Blufe" hervorgehoben zu wer-
den (diefe im Befiße des öfterreichifchen Staates).
Der ftarke und eigenwibige Oscar Kokofchka
hat u. a. die Gruppe „Auswanderer" gefchickt.
Starken Eindruck macht auch einiges von Ernft
Wagner und Egon Schiele, — beides Sym-
boiiften, wenn auch von ganz verfchiedenem
Schlag. Insbefondere des letzteren „Gräber"
und feine „Entfchwebung" mit ihrer wunder-
baren Aufiöfung aber Raumgefet;e find hier zu
nennen. Felix Bryk ift mit einem in klafßfchem
Stii gehaitenen Seibftporträt und einer Ahegorie
„JüngiingsaIter",VIaftimii Hoffman mit einer
Madonnengruppe vertreten. Im übrigen wird
die Aushebung durch eine Reihe von Werken
älterer Meifter aus dem Befit; des öfterreichi-
fchen Staats vervoiiftändigt: Waidmüiier,
Ameriing,Romako,Rahi,Mechäoiowski,
Mehoffer ufw. — Die Bildhauerkunft erhält
ihre Hauptnote durch Hanak.
Der SCHWEDISCHE KUNST-VEREIN ftebtdas
Werk des Dänen )ohan Rohde aus, deffen
Künftlerperfönlichkeit gute dänifche Kunft kenn-
zeichnet, wie fie im Kreife des jüngftverftorbenen
Zahrtmann gepflegt wurde. Hervorzuheben iftdas
im Befi§ des Gotenburger Mufeums befmdiiehe
Bildnis Wibumfens, ferner eine Reihe dänifcher
und itaiienifcher Stadtveduten. Neben den Gemäl-
den ßeht man Lithographien fowie kunftgewerb-
iiche Entwürfe und Möbel von Rohde. M. K.
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