DOI Heft:
Heft 23/24
DOI Artikel:Bombe, Walter: Die Sammlung Dr. Richard von Schnitzler in Cöln, [2]
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0410
DIE SAMMLUNG DR. RICHARD VON SCHNITZLER IN CÖLN
Phot. A\arceilo Moroni, Köln.
Abb. 14. Lancelot Blondee!, Madonna mit dem Kinde.
Phot. Marcelio Moroni, Köln.
Abb. 13. Cornelis Engebrechtsz, der hi. Sy)ve[ter.
Einen großen Teil des Bilderbeftandes machen die Werke vlämifcher und holländifcher
Herkunft aus. Der frühefte unter den hier vertretenen Meiftern ift Cornelis Enge-
brechtsz aus Leiden, der neben Jakob Cornelisz der bedeutendfte Maler der frühhol-
ländifdien Renaiffance gewefen ift, 1468 geboren und 1533 geftorben. Sein thronender
S. Sylvefter feffelt inhaltlich und künftlerifch in gleicher Weife (f. Abb. 13). Die Akten
des Heiligen (31. Dezember, 335) erzählen, daß er vor der Kaiferin Helena eine
öffentliche Disputation mit jüdifchen Doktoren hatte. Einer der Rabbiner ließ, um ihn
auf die Probe zu (teilen, einen wütenden Stier hereinführen, aber auf ein Wort, das
diefer dem Tier in das Ohr flüfterte, fiel es tot zu Boden. Da der Jude fich-weigerte,
eine Gegenprobe feiner Macht zu geben, indem er den Stier wieder lebendig machte,
fo vollführte Sylvefter diefes Wunder, das viele Juden veranlaßt haben foll, fich taufen zu
laffenh Deshalb fehen wir zu Füßen des Heiligen als Attribut einen Stier. Die Geftalt
des Knaben aber, der dem thronenden Sylvefter eine Trinkfchale reicht und von ihm
* Cahier, Caracteristiques des Saints, Paris 1867, eine andere Faffung der Legende in Legende
dorde, Paris, 1902, Band 1, p.130.
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Phot. A\arceilo Moroni, Köln.
Abb. 14. Lancelot Blondee!, Madonna mit dem Kinde.
Phot. Marcelio Moroni, Köln.
Abb. 13. Cornelis Engebrechtsz, der hi. Sy)ve[ter.
Einen großen Teil des Bilderbeftandes machen die Werke vlämifcher und holländifcher
Herkunft aus. Der frühefte unter den hier vertretenen Meiftern ift Cornelis Enge-
brechtsz aus Leiden, der neben Jakob Cornelisz der bedeutendfte Maler der frühhol-
ländifdien Renaiffance gewefen ift, 1468 geboren und 1533 geftorben. Sein thronender
S. Sylvefter feffelt inhaltlich und künftlerifch in gleicher Weife (f. Abb. 13). Die Akten
des Heiligen (31. Dezember, 335) erzählen, daß er vor der Kaiferin Helena eine
öffentliche Disputation mit jüdifchen Doktoren hatte. Einer der Rabbiner ließ, um ihn
auf die Probe zu (teilen, einen wütenden Stier hereinführen, aber auf ein Wort, das
diefer dem Tier in das Ohr flüfterte, fiel es tot zu Boden. Da der Jude fich-weigerte,
eine Gegenprobe feiner Macht zu geben, indem er den Stier wieder lebendig machte,
fo vollführte Sylvefter diefes Wunder, das viele Juden veranlaßt haben foll, fich taufen zu
laffenh Deshalb fehen wir zu Füßen des Heiligen als Attribut einen Stier. Die Geftalt
des Knaben aber, der dem thronenden Sylvefter eine Trinkfchale reicht und von ihm
* Cahier, Caracteristiques des Saints, Paris 1867, eine andere Faffung der Legende in Legende
dorde, Paris, 1902, Band 1, p.130.
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