überraschend sind, gerade aus Amerika, die angeführten
Äußerungen des Programms über den Werkunterricht.
Das Schulhaus.
Das Schulhaus schafft nicht nur das physische Klima für den
Unterricht, sondern es trägt darüber hinaus auch wesentlich
bei zu dem psychischen Klima in dem die Kinder aufwachsen.
Es ist selbst ein wichtiger Bestandteil jenes ersten Erfahrungs-
bereiches, den das Kind sich unauslöschlich assimiliert und den
der moderne Erzieher gestalten will, und es besitzt daher
selbst, als Bau, einen unmittelbaren erzieherischen Einfluß, der
die Absichten der Lehrer wesentlich unterstützen oder hemmen
kann. Die Leiter der Hessian-Hills-Schule legten deshalb
größten Wert darauf, daß ihr neues Schulhaus baulich ein
Ausdruck derselben geistigen Haltung sei, die den erziehe-
rischen Absichten der Schule zugrunde liegt. Sie heben in
einem Bericht über den Neubau besonders die geistige Ver-
wandtschaft zwischen den modernen Architekten und den
modernen Erziehern hervor, die eine tiefgehende, grundsätz-
liche Übereinstimmung in der Auffassung der Bauaufgabe
ergab. „Moderne Architekten und Erzieher lehnen Dogmen ab
und nehmen nichts als endgültig hin. Sie sind anpassungsfähig
und sie versuchen, für jeden Fall das Richtige zu finden." Die
Zusammenarbeit des Architekten mit den Erziehern erstreckte
sich aber auch auf alle baulichen Einzelheiten. Die Direktion
und die einzelnen Lehrer arbeiteten ein genaues Bauprogramm
aus und steuerten detaillierte Pläne für die verschiedenen
Unterrichtsräume, ihre Lage zueinander, ihre Verbindungen und
Trennungen bei, die der Architekt zur Grundlage für seine
Gesamtplanung nahm.
Da zunächst nur eine geringe Bausumme zur Verfügung
stand, mußte auf die Errichtung in mehreren Abschnitten Rück-
sicht genommen werden. Die Bilder zeigen das erste Stadium
mit einem ebenerdigen Klassenflügel. Er soll später so auf-
gestockt werden, daß vor der oberen Klassenflucht ebenfalls
eine große Terrasse entsteht.
Der wichtigste Vergleich mit unseren Schulen ergibt sich
bezüglich des Klassenraumes: Die Klassen nehmen je 15 Kinder
auf und sind 56 qm groß. Da in den Klassen verschiedene
Tätigkeiten gleichzeitig vorgenommen werden sollen, wurde in
jedem Raum eine Nische angelegt, in der ein Teil der Kinder
ruhig arbeiten kann, während die übrigen sich ungehemmt
bewegen können. Jede Klasse ist mit einem von ihr direkt
zugänglichen W.C. und einem Waschbecken versehen und
durch eine Tür direkt mit der Terrasse und den Spielplätzen
verbunden. Große Fensterflächen reichen bis an die Decke.
Die Wände sind durchweg weiß gehalten, der Fußboden grau,
so daß die Räume einen ruhigen Hintergrund für die Kinder
und ihre Arbeiten bieten.
Auf eine gute Einfügung des Baues in die schöne Landschaft
und in das bewegte, felsige Gelände wurde größter Wert
gelegt. Die geistige Verbundenheit der äußeren Erscheinung
des Baues mit seiner Aufgabe wird durch die Bilder an-
gedeutet. U.
1 Die Klasse der Siebenjährigen. 2 Handwerklicher Unterricht. 3 Bau
eines Stalles. 4 Die Tiere der Schule. 5 Die Eltern helfen mit beim
Bau des Schulhauses.
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Äußerungen des Programms über den Werkunterricht.
Das Schulhaus.
Das Schulhaus schafft nicht nur das physische Klima für den
Unterricht, sondern es trägt darüber hinaus auch wesentlich
bei zu dem psychischen Klima in dem die Kinder aufwachsen.
Es ist selbst ein wichtiger Bestandteil jenes ersten Erfahrungs-
bereiches, den das Kind sich unauslöschlich assimiliert und den
der moderne Erzieher gestalten will, und es besitzt daher
selbst, als Bau, einen unmittelbaren erzieherischen Einfluß, der
die Absichten der Lehrer wesentlich unterstützen oder hemmen
kann. Die Leiter der Hessian-Hills-Schule legten deshalb
größten Wert darauf, daß ihr neues Schulhaus baulich ein
Ausdruck derselben geistigen Haltung sei, die den erziehe-
rischen Absichten der Schule zugrunde liegt. Sie heben in
einem Bericht über den Neubau besonders die geistige Ver-
wandtschaft zwischen den modernen Architekten und den
modernen Erziehern hervor, die eine tiefgehende, grundsätz-
liche Übereinstimmung in der Auffassung der Bauaufgabe
ergab. „Moderne Architekten und Erzieher lehnen Dogmen ab
und nehmen nichts als endgültig hin. Sie sind anpassungsfähig
und sie versuchen, für jeden Fall das Richtige zu finden." Die
Zusammenarbeit des Architekten mit den Erziehern erstreckte
sich aber auch auf alle baulichen Einzelheiten. Die Direktion
und die einzelnen Lehrer arbeiteten ein genaues Bauprogramm
aus und steuerten detaillierte Pläne für die verschiedenen
Unterrichtsräume, ihre Lage zueinander, ihre Verbindungen und
Trennungen bei, die der Architekt zur Grundlage für seine
Gesamtplanung nahm.
Da zunächst nur eine geringe Bausumme zur Verfügung
stand, mußte auf die Errichtung in mehreren Abschnitten Rück-
sicht genommen werden. Die Bilder zeigen das erste Stadium
mit einem ebenerdigen Klassenflügel. Er soll später so auf-
gestockt werden, daß vor der oberen Klassenflucht ebenfalls
eine große Terrasse entsteht.
Der wichtigste Vergleich mit unseren Schulen ergibt sich
bezüglich des Klassenraumes: Die Klassen nehmen je 15 Kinder
auf und sind 56 qm groß. Da in den Klassen verschiedene
Tätigkeiten gleichzeitig vorgenommen werden sollen, wurde in
jedem Raum eine Nische angelegt, in der ein Teil der Kinder
ruhig arbeiten kann, während die übrigen sich ungehemmt
bewegen können. Jede Klasse ist mit einem von ihr direkt
zugänglichen W.C. und einem Waschbecken versehen und
durch eine Tür direkt mit der Terrasse und den Spielplätzen
verbunden. Große Fensterflächen reichen bis an die Decke.
Die Wände sind durchweg weiß gehalten, der Fußboden grau,
so daß die Räume einen ruhigen Hintergrund für die Kinder
und ihre Arbeiten bieten.
Auf eine gute Einfügung des Baues in die schöne Landschaft
und in das bewegte, felsige Gelände wurde größter Wert
gelegt. Die geistige Verbundenheit der äußeren Erscheinung
des Baues mit seiner Aufgabe wird durch die Bilder an-
gedeutet. U.
1 Die Klasse der Siebenjährigen. 2 Handwerklicher Unterricht. 3 Bau
eines Stalles. 4 Die Tiere der Schule. 5 Die Eltern helfen mit beim
Bau des Schulhauses.
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