Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Tageblatt: unabhängige Zeitung für Nordbaden — 1886

DOI Kapitel:
No. 202 - No. 227 (1. September - 30. September)
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.43926#0911

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
nur Muſterhaftes gebracht. Das Geld, das man
für einige Lotterielooſe ausgegeben hat, dürfte dies-
beſſer angelegt werden, wenn man ſich dafür einen
chen Gegenſtand ankauft. — Auch für die Frauen
der Beſuch der Ausſtellung von beſonderem Intereſſe
da in der Abtheilung Molkereiweſen und Haushalt“
es Nützliche zu ſehen ſein wird. — Das Komite
Feſtlichkeiten wird bemüht ſein, laut dem Programm,
ür das Vergnügen der Feſtbeſucher beſtens Sorge
igen, ſo daß nicht nur der belehrende Theil der
ellung, ſondern auch der feſtliche die werthen Beſucher

cah und Fern befriedigen wird.
> Mipperg, 10. Sept. Am verfloſſenen Samſtag,
September, als dem Stiftungstage des hieſigen
rvereins, wurde die Neuwahl des Vorſtandes vor-
men und Herr Wieſenbauaufſeher Johann Bauer
orſtand, Herr Hauptlehrer Künzig als Seeretär
nig gewählt. So wurde geſtern der Geburtstag
O. unjeres allvexehrten Landesherrn in feierlichſter
jegangen. Eingeleitet wurde derſelbe am Vorabend
zöllerſchüſſe, Zapfenſtreich und darauffolgendes Bier-
im Vereinslokal; amı folgenden Morgen marſchierte
ein unter Vorantritt der Muſik zur Kirche. Nach
bttesdienſt fand im Vereinslokal muſikaliſcher Früh-
ı jtatt, welcher die Theilnehmer noch bis gegen
zuſammenhielt. Abends 8 Uhr verſammelten ſich
ſtglieder des Vereins mit ihren Familienangehörigen
elen Gäſten im Gaſthaus „Zum Meerfräulein zur
interhaltung. Der Vorſtand des Vereins hielt eine
volle Feſtrede und brachte den Toaſt aus auf den
or der Militärvereine, unſeren geliebten Landes-
Bei reicher Abwechſelung von Geſangs- und
lorträgen der beiden Herren Lehrer, ganz beſonders
errn Lehrer Waldenberger, welche allgemeine Heiter-
regten, entſchwand die ſchönen Stunden nur zu raſch
llen ſchlug die Trennungsſtunde zu früh. Heil

n Fürſten, Heil!

Asbach, 19. Sept. Das Geburtsfeſt S. K. H.
roßherzogs wurde auch hier, auf Anregung des Ge-
reins, in der üblichen Weiſe begangen. Abends
imelte ſich der Geſangverein, zu welchem ſich noch
eder des Veteranenvereins geſellten, in der Wirth-
bon Leber. Nachdem der Geſangverein unter der
en Leitung des Hern Lehrer Frieſel einige patrio-
ieder vorgetragen hatte, ergriff Herr Lehrer Frieſel
kort und ſchilderte in ſchönen und kernigen Worten
rdienſte unſeres geliebten Landesvaters um ſein

Beſonders gedachte auch Redner der ſchweren und
Tage, die im letzten Jahre über das hohe Großh.
in Folge der ſchwierigen Krankheit unſeres Erb-
frzogs gekommen waren, welche aber jetzt glücklicher-
wieder vorüber find. In ſein Hoch auf den ge-

Landesfürſten und die ganze Großh! Familie
mit voller Begeiſterung eingeftimmt ; ebenſo in
vajt auf unſeren greiſen Heldenkaiſer, ſowie auf
n geliebten Erbgroßherzog. So verlief der Abend

Abwechſelung von Geſang, Klavier- und Violinſpiel
der ſchönſten Weiſe und in der Hoffnung, daß nie
ehr trübe Tage über unſer erhabenes Fürſtenhaus
mmen möchten.
* Speier, 11. Sept. Heute früh erſchoß ſich in
r Reitbahn hinter der Kaſerne Heinrich Wich, Kammer-
ergeant der 2. Comp. des 2. Pionier-⸗Bataillons; der-
lbe iſt gebürtig aus Rheinsheim bei Germersheim.

Vermiſchtes.

— Elberfeld, 12. Sept. In dem Garten eines
n der Nähe der Stadt liegenden Landgutes befinden ſich
ehrere Lirſchbäume, welche Blüthen und außerdem reifende
kirſchen tragen. Die jetzige Wärme begünſtigt die Ent-
bickelung dieſer zweiten Kirſchenernte.

— Caſtel, 12. Sept. Der Hilfsportier St. von

Naſſauiſchen Bahn wollte ſich geſtern Abend von der

erhalle des hieſigen Bahnhofes nach dem Einſteigeperon

ben; in dem Augenblick, als der Beamte über die

ienen gehen wollte, durchkreuzte eine Rangirlokomotive

en Weg. Die Pfuffer der Lokomotive erfaßten den
nglüclichen, warfen ihn zu Boden und ehe es jemand
erhindern konnte, war der Beamte von den Rädern der
lokomotive zermalmt, ein Rad war ihm über den Kopf,
a$ andere über den rechten Arm gegangen. Der Ver-
orbene hinterläßt 5 Kinder und eine Wittwe. Daß in
Anjerem Bahnhofe größere Unglücksfälle ſich noch nicht
reignet haben, iſt faſt als ein Wunder zu betrachten, muß
och der ganze Verkehr zwiſchen Mainz und Caſtel ſich
ber einen Bahnübergang bewegen. Es wäre endlich ein-
sal an der Zeit, wenn die ſchon ſeit Jahren ſchwebende
krage der Erbauung eines neuen Baͤhnhofs zur Erledi-
ung fäme, die jetzigen Zuſtände ſind unhaltbar.

KRiode Janeiro, 11. Sept. In der Schatz-
ammer von Pernambuco wurde ein Diebſtahl von zwei
illionen verübt.

— [Hohes Alter.] In einem Armenhauſe in
ublin fjtarb dieſer Tage ein gewiſſer William Holland

Alter von 105 Jahren. Bis zu ſeinem Todestage
auchte der Verſtorbere ſtarken Tabak. Er war ein Matroſe
ur Zeit der iriſchen Rebellion von 1798.

Lokales.

* Hridelberg, 14. Sept. (Theater.) Bei den vergrößerten
mdexhaͤltniſſen unferes Blattes ſind wir nun auch in der
je, mitunter der hieſ Zheatervorftellungen eingehender zu ge-
fen, als un dieſes früher möglich war. Diejelben beginnen
3. Dctober und laſſen bei den von Herrn Director Heinrich
yonneNeEN Kräften etwas Gutes erwarten.

* Heidelberg, 14. Septt (Veränderung.) Die insbeſondere
mr Bahnperjonal ſtark frequentirte Zahnleiterſche Wirthſchaft
im Rangierbahnhof iſt von der KEheiner Wktienbrauerei ge-
chtet worden und wird mit 1- Owager Herr Miitero

J im „goldenen Ga







* Heidelhern, 14. Sept. (Auf der Durchreije.) In dem
8 Uhr 25 Min. hier eintreffenden geſtrigen Abendzuge befand
ſich der König von Portugal, welcher ſich jedoch naͤch kurzer
Raſt alsbald in der Richtung nach Frankfurt weiter begab.

Heidelbers 14. Sept. (Eine Naturſeltenheit) Yn dem
Garten der Frau Glaſer, J. Künzler Wwe,, dahier iſt 3. Z. ein
mit herrlichen Blüthen und Knoſpen verſehenes Pflaumenbäum-
chen zu ſehen, das voriges Jahr die erſte und dieſes Jahr die
zweite Frucht getragen hat. Daß Pflaumenbäume in einem
Jahre zweimal blühen ſoll ſehr ſelten vorkommen.

Beidetherg 14, Sept. (Gefunden) Nach einer Mit-
theilung des Verordnungsblattes der Generaldireklion der bad.
Staatseiſenbahnen wurden am 1, September im Bereiche des
hieſigen Bahnhofes ein Geldtäſchchen mit 50 M, und am naͤchſten
Tage ein ſolches mit? M. 85 Pf. aufgefunden. Die rechtmäßigen
Eigenthümer ſind bis jetzt nicht ermittelt.

* Heidelberg, 14. Sept. Gißzſchläge während der Herbſt-
übungen) Sar manche Leſerin oder Leſer unſeres Blattes
ſah mit banger Sorge der Wiederkehr des Sohnes, Bruders,
Schwagers oder ſonſtigen Naheſtehenden, aus den Herbſtmanö-
vern entgegen und wurde dieſe Sorge keineswegs durch die
vielfach verbreiteten Gerüchte gemindert, daß eine große Anzahl
der Mannſchaften dem Hitzſchlag zum Opfer gefallen ſeien.
Nun, morgen Nachmittag zwiſchen 4 und 5 Uhr rückt unſer
Bataillon hier ein und man wird Gelegenheit haben, ſich zu
überzeugen, daß die angezogenen Gerüchle nieiſt grundlos waren.
Der Nordd. Allg. 3.“ entnehmen wir folgenden Paſſus über
die Hitzſchläge während der diesjährigen Herbſtübungen, der
auch auf unſer Axmeekorps vollſtändige Anwendung findet:
„Es ſind über die bei der Armee während der diesjährigen
Herbſtübungen vorgekommenen Erkrankungen und Todesfaͤlle
an Hitzſchlag ſehr übertriebene Nachrichten an die Oeffentlichkeit
gedrungen. Nach den vom Kriegsminiſterium amı 8, September
erforderten telegraphiſchen Meldüngen der Corps-Generalärzte
ſind bei den 14 der preußiſchen Kontingentsverwaltung angehö-
rigen Armeecorps 84 leichte und ſchwere Erkrankungsfälle durch
Hitzſchlag vorgekommen, darunter 7 mit tödtlichem Ausgange.
Unter dieſen befindet ſich mindeſtens einer, welcher durch eigene
Schuld, bezw. inſtruktionswidriges Verhalten des betreffenden
Soldaten entſtanden iſt. In einem anderen Falle iſt die zum
Tode führende Erkrankung nicht nach einem Marſche während
irgend einer Uebung, ſondern nach einer Eiſenbahnfahrt ein-
getreten.

Beidelberg, Sept. (Ein Muſtergehilfe) Der Ge-
hilfe eines hieſigen Friſeurs entfernte ſich geſtern in aller Frühe
aus ſeinem Dienſt, nahm aber eine ſeinem Dienſtherrn gehörende
kleine Summe Geldes mit, blieb ſeinem Schuhmacher einen
deſto höheren Betrag ſchuldig und ſuchte ſein Fortkommen da-
durch zu ermöglichen daß er das Pult ſeines Dienſtherrn öffnete
und ſeinen Paß daraus nahm. Um dem Ganzen die Krone auf-
zuſetzen, hatte der Leichtfuß noch den Gashahnen geöffnet, ſo
daß der Dienſtherr beim Betreten des Lokals faſt erſtickt wäre.

Beide bern. 14. Sept. (Spielerglück. „Olück und Glas,
wie leicht bricht das!“ konnte auch geſtern Mittag ein hieſiger
Händler denken, der in einer Wirthſchaft mit einem Bekannten
einige Stunden „Sechsundſechszig“ ſpielte, zuerſt von Fortuna
beguͤnſtigt war, dann aber in verhältnißmäßig kurzer Zeit 114
Schoppen Bier, wie man zu ſagen pflegt, ans Bein bekam.

* Heidelberg, 14. Sept. (Findigkeit unſerer Poſt) Am
11. d. Mts. wurde in Mainz ein Brief zur Poſt gegeben, der
nur den Namen des Adreſſaten und die Bezeichnung „Plöck-
ſtraße 59”, dagegen keinen Beſtimmungsort enthielt! Nichtsdeſto-
weniger kam der Brief doch in die Hände des hieſ. Adreſſaten, was
wiederum beweiſt mit welchen Kenntniſſen und welcher Gewiſſen-
haftigkeit unſere Poſtbeamten ausgerüſtet ſind.

* Heidelberg, 15. Septbr. Eine Klage) Die hieſige Orts-
krankenkaſſe iſt bekanntlich in drei Claſſen eingetheilt und zwar je nach
der groͤßeren oder minderen Gefährlichkeit des Berufs. Jede dieſer
drei Kategorien hatte ſeither die Bequemlichkeit, daß die Beträge alle
14 Tage ſeitens eines hierfür beſtellten Kaſſendieners eingezogen wurden
und ſo dem Arbeitgeber und Arbeitnehnier die Mühe der Selbſt-
einzahlung bei der Kaſſe erſpart war. Mit Rückſicht auf das im
laufenden Geſchäftsjahre ſich ergebene Defizit der dritten Klaſſe hat.
die qu. Aufſichts behörde in ihrer, vor einigen Wochen ſtattgehabten
Sitzung den Beſchluß gefaßt, daß künftighin von einem Diener bei
beſagter Kategorie Umgang genommen und ſo die diesbezüglichen
Koſten erſpart werden müßten. Sparen iſt ja immer ſchön, wenn's
am rechten Platze geſchieht. Wie uns aber eine größere Anzahl In-
tereſſenten mittheilt, iſt leider auch hier wieder am unrechten Platze
geſpart, denn durch die Abſchaffung des gen Dieners entſtehen den
Arbeitgebern und Arbeitnehnern ſo viel Mißhelligkeiten, daß beide
Theile der Anſicht ſind, man hätte eher einige Pfennige mehr erheben
ſollen, als die Intereſſenten zum Selbſteinzahlen bei der Kaſſe zu ver-
pflichten, da durch diefe Verpflichtung mehr Zeit vergeuet wird und ſie
ohnedies viele Plackereien in ſich ſchließt.

Ichöffengericht Heidelberg.

.. Sigung vom 13. September. Vorſitzender Herr Referendär
Keiſer, Vertreter der Großh. Staatsbehoͤrde Herr Rechtspraktikant
Dr. Süpfle, Gerichtsſchreiber Herr Rechtspraktikant Dr. Schottler.
Schöffen die Herren Philipp Finzer, Wirth zu Dilsberg und
Friedrich Heger, Gärtner von hier. Zur Verhandlung kamen
folgende Straffälle:




durchaus nicht Wurft, daß nur ſein Herr, er felbſt aber kein
Bier trinken ſollte. Sr entwendete daͤher dieſem ein 2I Liter
des edlen Gerſtenſaftes 8 Faß! Um beim Trinken nicht
allzu erhitzt zu werden, ſtahl er den ſeidenen Sonnenſchirm einer
Frau und behielt außerdem zwei gefundene Pfandſcheine, von
denen er glaubte, daß es Wurſt ſei, wer ſie befite, für ſich.
Dieſe ixrigen Rechtsanſchauungen trugen ihm ſechs Wochen Ge:
fängniß em.

2) Mitteljt eines Stuͤck Eiſens bearbeitete eines ſchönen
Tages Peter Wader von Wieblingen ſeinen Landamann Jakob
Daum In einer Weiſe, daß eine Amonatliche —— —— für
den waͤckern Mann als angemeſſen erfheint.

„ 3) Der erſt 15jährige Peter Schmitt von Schönau iſt ſchon
ein xecht fingerfertiger Junge, der einem Herrn mit kuͤhnem
Criff in die Nocktafthe derſchiedene Gegenſtaude wegeseamotirte.
Seiner Jugend wegen Fommt der Peter fur diesmal mit einem
Verweis weg.

4) Weil es Jakob Ickelheimer IL von Wieblingen für
nothwendig erachtete, einen Anderen mit Todtſchlagen zu be—⸗
drohen, muß ſein heißes Ickelheimer Blut durch 3 Tage Viereck-
abgekühlt werden und zahlt er die Penfion.

5 Die Körperverlegungsjadhe Johann Albrechis von
Kirchheim wird behufs weiterer Bemweiserhebungen vertagt,

„ 6) Die Nußlocher Bürger Konrad Renjh VI, Fohann
Reidel, Jakob Maigel, Jakob Bauft II und Michael ?Z'Biuter
„bemogelten“ ein Wenig ihre Heimathsgemeinde ſo daß Fedem
1 Zag Gefaͤngniß zuerfannt wird.

7) Statt fo°n Bierglas ausſchließlich zum Trinken und
Alenfalls noch Klopfen zu benützen, hielt e3 Jalob Arnold von
Gaiberg für jhöner, es als Waffe zur Bearbeitung des Kopfes
ſeines „Freundes“ Yak, Wallewein zu gebrauchen. Dieſe kleine
Beitimmungsvermecdhfelung trägt dem Arnold, der ſich aͤls Win-
kelried fühlen mochte, eine Woche Pauſe ein.

Zobann Steinacker von Winnweiler ift ein ganz ſonder-
barer Kunde. Zuerſt ſtahl er in einer hieſ. Wirthſchaft einen
werthvollen Stocf, dann fing er Händel an und bedrohte eine
Kellnerin mit Todtſchlagen und ſetzte allem die Krone dadurch
auf, daß er ſich gegen die ihn verhaftenden Schuhleute ſchon
mehr wie ein 4 Thier benakm. Durch 12 Wochen Ge-

2




2

9) Von der Anklage, dem Ricolaus Kugel von Heiligkreuz-
ſteinach einen Stein auf den Kopf geſchlagen zu haben, wird
Michael Exhard von Wilhelmsfeld koſtenlos freigeſprochen.

10) Die Beleidigungsſache der Ehefrau Wilhelm Groß da-
hier wurde durch Vergleich erledigt und zaͤhlt die Beklagte
die Koſten.

11) Die Anklage gegen die Ehefrau Peter
von der Klägerin zurückgezogen.

12) Vertagt wird die Beleidigungsſache
Rau und Louis Klaibers Ehefrau dahier.

13) Zum guten Schluß erhält Katharina Anſel von Nu-
fingen wegen Diebſtahl eines der Dienſtmagd Marie Schweickert
gehörenden Unterrocks Woche Gefängniß.

Handels - Ierichte.
Mannheim, 13. September. (Mannheimer Produkten-Börfe.)

Pr. 100 Kilo Weizen, Pfälz. 18.50—18.75, hieſige Gegend bis
Spring — — Ruſſ. Sax. 18.——19.50, Amerk.
Winterw. 19. 35 - 19.50, Californ. I: —.——.—, Californ: II. ——
bis —.—, Taganrog — — — — Roggen, Pfälzer 14.50—14.75,
Ruſſ. 14.———.—, Franzöſ. — — —, Bulgariſcher 14.—
bis 14. 25, Gerſte h. Gegend 14 — 1450, Pfälzer 14.50—15.—,
Ungariſche 16.50—17.—, Hafer, Bad. 13.——13.40, württ. Alp
13.50—13.75, Mais amerik. Mixed. 12.25—12 50, Mais Donau
12.——12.25, Kernen 18.50 - 18. 75, Kohlreps Deutſch. 23.50 bis
24 — Indiſcher 21.50—22.50, Bohnen 16.50--—.—, Wicken 15.—
bis 15.50, Linſen —.———.—, Keejamen I deutſch. S
IL — — Lnzern — — — Provenzer —. — ;
Eſparſette —.———.—, Leindl Inl. i. Part. 51.—, FJaßweije 52.—
Rüböl, Inl. i. Part. 49. Faßweife 50.—, Petrol. Wagl. (Typew.
22 Faßweiſe 22.50.
Mehl m. Sack 0 1 2 3 4

30.— 25.50 24. — 20.—

Hopfenberichte.

S In Schwetzingen macht ſich ein ſehr bemerklicher Um-
ſchwung im Geſchäft bemerkbar. Der Preis bewegt ſich zwiſchen
70 und 85 Mark, nebſt Trinkgeld. Minderwerthige Waare der
Nachbargemeinden wurde um 60—70 Mark erſtanden. — In
Kronau wurden erhebliche Verkäufe abgeſchloſſen und für
ſchöne Waare 75—80 und für gexingere 65—70 Wark erzielt
excluſſive Trinkgeld. Die nächſte Zeit dürfte nach allen Anzeichen
Zünſtiger“ ſich geſtalten. — Oberowisheimer Hopfen hat
einen ſehr niederen Preis abgegeben. — In Walldorf geht
die Pflücke ihrem Ende entgegen und iſt die Waare durchweg
preiswürdig, ja ſehr häufig aͤnsgeſucht ſchön. Bezahlt wurder
bis jetzt 60—80 Mark. — In Saaz beginnt erſt langſam der
Verkauf und werden 100—115 Mark gerne bezahlt. Staͤdthopfen
wurde überhaupt noch keiner verkauft. In der Bruchſaler
Gegend bewegt ſich der Preis zwiſchen 50 und I0 Mark. Nach-
frage ſtark, Primawaare ſehr geſucht und gut bezahlt.

Nurnberg, II. Sept. Zum heutigen Markt kamen rund
900 Ballen Markthopfen und angefähr 800 Ballen andere Sorten.
Das Geſchäft war für feine ſchöne Hopfen feſt, Preiſe derſelben
ſind unvekändert. Mittel⸗ und geringe Sorten mußten einige
Mark billigex abgegeben werden. Export kaufte ruhig Markt:
hopfen 40—45 Mark.

Erhard wird

gegen Wilhelm



27. —





Verlooſung.

Stadt Brüjſel 100 Fr.-Lovje vom Jahre 1872. Ziehung
am 10. September 1886. Auszahlung am 1. Aupril 1887.
Hauptpreiſe: Nr. 32500 & 15,000 Fr. Nr. 15711 3 750 Fr
Yir. 3659 13594 50040 54752 59474 107811 114588 153405
183924 184666 ‚222121 235233 314548 . 324620 334567
&4139 4 250 Fr. ;

Neueſte Nachrichten.

Berlin, 13 Sept. Der preußiſche Geſandte beim
Vatikan, v. Schlözer, hat geſtern Nachmittag Berlin wieder
verlaſſen und ſich zunächſt nach München begeben; von
dort kehrt derſelbe an einem der nächſten Tage auf ſeinen
Poſten zurück.

Sigmaringen, 13. Sept Der König von Portugal
iſt heute Nachmittag 1'/, Uhr nach Brüſſel abgereiſt.
Der Fürſt und die Fürſtin von Hohenzollern gaben dem-
ſelben mehrere Stationen weit das Geleite.

Wien, 13. Sept. Nach der Politiſchen Correſpon-
denz“ beanſprucht der Kriegsminiſter ſchon im nächftjährigen
Budget eine namhafte Summe zur Einführung des Re-
petirgewehrs. — Las Peſt werden den hieſigen Btaͤttern
fünf Cholerafälle gemeldet.

Eien, 13. Sept. Kaiſer Franz Joſeph brachte am
Sonnabend bei dem Galadiner zu Ehren des Zaren einen
Toaſt auf das Wohl deſſelben aus. Die Kapelle ſpielte
die ruſſiſche Nationalhymne. Im Laufe der Nacht traf
ein Danktelegramm des Zaren ein. Dem geſtrigen Kaiſer-
diner wohnte Sturdza bei, welcher den Beſuch Kalnoky’s
empfing und erwiderte und Nachts nach Lemberg zurückreifte.

Veſt, 13. Sept. Bei dem geſtrigen Feuer in der
Wallfahrtskirche zu Radua ſind, wie bis jetzt feſtgeſtellt,
6 Todte ermittelt worden, die Zahl der Verwundeten iſt
unbekannt.

Zoſia. 13. Sept. Das Bild des Jürſten Alexander
in der Sobranje wurde mit einem Trauerflor umhuͤilt.

Sofie, I3. Sept. Heute wurde die buigariſche
Nationalverſammlung eröffnet. Stambulow. erinnerte in
ſeiner Rede an die Kundgebung des Fürften, der auf den
Thron verzichtet habe, damit die guten Beziehungen zwiſchen
Bulgarien und Rußland, dem Befreier des Landes wieder-
hergeſtellt werden möchten. Er ſprach die Ueberzeugung
aus, daß alle Bulgaren, gleichviel welchen Stammes,
welchen Bekenntniſſes, welcher Partei, ihren Beiftand leihen
würden, um Ordnung und Ruhe aufrechtzuerhaͤlten damit
die Rechte des Landes nnangetaſtet bleiben werden Schließ-
lich zeigte Stambulow an, e& werde nnäͤchſt eine yrdße
Verſammlung einberufen. Vor der Waͤhl der Abtheilungen
bemerkte er: Der Abgeordneten erſter Gedanle muͤſſe dem ..
abweſenden Fürſten gelten. Die ganze Verjammlung e+hob_
ſich hierauf und bracht? laute Hochs auf den Fürfigam

Peterebarg, 1? Sept. Der Prinz Wilhe
geſtern früh von Breſt-Litowsk abgereiſt. Auf der
hofe verabſchiedete ſich das Kaiſerpaar, der Thron
die Großfürſten Georg und Wladimir herzlichſ
Prinzen, welchen der Kaiſer umarmte.





Das neue-Schuljahr am International-Lehrinstitut in B
beginnt am 21. September. Seit 4 Jahren wurden sämı
73 vorgeschlagenen Abiturienten der VI. Kiasse für be
erklärt und erhielten die Berechtigung zum einjährigen
dienst. Pensionat mit strenger Discipli
sen


 
Annotationen