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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0492

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Lichtdruck.

presse) zu erhöhen und gleichen bei ihren kleineren Formaten
die Differenz der großen Formate an den Lichtdruck-Schnell-
pressen durch die raschere Herstellung aus.
Im allgemeinen macht sich aber das Bestreben kund,
durch schöne Leistungen das Absatzgebiet zu erhöhen; so
gelangt der Lichtdruck — Doppeldruck — unter Anwendung
von zweierlei Druckfarben wieder intensiver zur Blüte, und
werden z. B. Ansichtskarten in sehr schöner Ausführung
mittels dieser Drucktechnik hergestellt, welche eine erneute
Kauflust des Publikums erwecken.
Ein leicht ausführbares Lichtdruckverfahren für
Amateure hat Franz Hofbauer ausgearbeitet; er beschreibt
es im „Phot. Wochenbl.“ folgendermaßen: Man badet bei
gewöhnlichem Lichte eine gewöhnliche Bromsilbertrocken-
platte durch genau drei Minuten in einer dreiprozentigen
Lösung von doppeltchromsaurem Kali, trocknet im Dunkeln
und belichtet unter einem Negativ. (Wenn man seitenrichtige
Bilder haben will, muß man ein verkehrtes Negativ haben.)
Hierauf wäscht man die Platte in gewöhnlichem Wasser im
Dunkeln gut aus, fixiert sie in einer 20prozentigen Lösung
von unterschwefligsaurem Natron, wäscht dann wieder aus
und trocknet. Die trockene Platte legt man des weiteren in
eine Mischung von gleichen Teilen Glyzerin und Wasser und
fünfprozentigem Alkohol, läßt sie darin vollsaugen und
trocknet hernach oberflächlich ab. Man legt nun die Platte
ungefähr in die Mitte eines aufgeschlagenen Buches mit un-
gefähr 1000 Seiten (also zwischen der 400. bis 600. Seite) ein,
überwalzt die Platte mit Lichtdruckfarbe, legt ein nicht zu
trockenes Blatt Papier auf, klappt das Buch zu und übt in
der Briefkopierpresse darauf den erforderlichen Druck aus.
Dann nimmt man das Ganze aus der Presse, klappt das Buch
auf und zieht den fertigen Druck vorsichtig von der Platte
ab. Es lassen sich auf diese WTeise 50 bis 70 Drucke her-
stelien. Vielleicht auch mehr, wenn man gelernt hat, so vor-
sichtig zu arbeiten, daß die Druckschicht nicht verletzt wird.
Ueber Sinop-Druck hielt Ziesler einen Vortrag
(„Deutsche Phot.-Ztg.“ 1905, S. 28).
Auf ein Verfahren zur Umwandlung photographi-
scher Silbergelatine-Negative in Lichtdruckformen,,
die auch zur Herstellung irgend welcher anderer Druckformen
benutzt werden können, erhielten Maurizio Barricelli und
Clemente Levi in Rom ein D. R.-P. Nr. 151528 vom
9. Juli 1903. Die Belichtung geschieht unter Hinterlegung
der Gelatineschicht mit einer spiegelnden Fläche (,, PhoL
Chronik“ 1904, S. 492).
 
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