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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Gaedicke, Johannes: Rationelles Fixieren
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0017

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Rationelles fixieren.

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mie bei alten llegatioen, und diese Färbung muchs mit steigendem
Silbergehalt der Ratriumthiosulfatlösung. Um die Grenze der
flusnußbarkeit eines Fixierbades zu bestimmen, rourde tnie
folgt uerfahren: Gleiche FRolekulargemichte aon Silbernitrat und
riatriumthiosulfat (170 und 248 Teile) geben das schmerlösliche
Doppelsalz Ag2 S2 03-\-Na.2 S203-{-2 H.2 O, roenn also ein
Bad so oiel Silber enthält, daß auf 248 Teile Fixiernatron
108 Teile metallisches Silber kommen, so findet gar keine
Fixierung statt/ und das Regatio bleibt opak. Dieser Fall tritt
ein, rnenn 1 Teil Silbernitrat mit 1,46 Teilen Fixiernatron Zu-
sammenkommen. €s rourde nun eine titrierte Silbernitratlösung
hergestcllt, die in 100 ccm 10 g Silbernitrat, in 10 ccm also
1 g Silbersalz enthielt, dann rourden 1,46 g llatriumthiosulfat
in 10 ccm Wasser gelöst. Bei Zusaß oon 10 ccm der titrierten
Silberlösung mußte sich also alles in Form des schmerlöslichen
Salzes ausfällen, mcil dann 1 lllol. llatriumthiosulfat mit 1 ITlol.
Silbernitrat zusammenkam. Um aber den Werdegang des
Prozesses zu beobachten, rourde die Silberlösung zunächst zu
je einem Kubikccntimeter, also jedesmal eine Illenge, die 1/10 lllol.
entsprach, hinzugeseßt. Flach jedem Silberzusaß rourde ein
Tropfen der Flüssigkeit auf Fließpapier gesetzt, mie schon oorhin
gesagt.
6s murden folgende Zusäße gemacht: a) 1 ccm; b) 2 ccm;
c) 3 ccm; d) 3,3 ccm; e) 4 ccm; f) 5 ccm; g) 6,7 ccm; h) 8 ccm
und i) 9 ccm. Von a bis h entstand kein lliederschlag in der
Flüssigkeit, erst bei i trat ein kräftiger lliederschlag ein.
Dieses Resultat mar ein ganz uner märtet es, denn bei g
mit 2/3 lllol. Zusaß mußte sich das lösliche Salz Ag2S2Os
-\-2 Na.2 S2 03 bilden, und ein meiterer Zusaß oon Silberlösung
mußte das schmerlösliche Salz Ag2S203 Na.iS.203 aus-
scheiden. Das trat aber nicht ein, sondern es konnten bis
8 ccm Silberlösung zugeseßt merden, ohne daß ein lliederschlag
entstand. 6s scheint also noch eine Verbindung zmischen den
beiden ersten Gliedern der Reihe der Doppelsalze der Silber-
Flatriumthiosulfate zu existieren, die löslich ist. ln der Tösung h
könnte ein Salz 2 Ag2S203 -j- 3 Na.2 S2 03 enthalten sein, das
aber noch nicht dargestellt - ist. Grst bei i, als 9 ccm Silber-
lösung zugeseßt maren, entstand ein kräftiger lliederschlag,
der abfiltriert und gemogen rourde. Der Rechnung nach mußten
sich 1,27 g des schmerlöslichen Doppelsalzes ausscheiden, es
hatten sich aber nur 0,773 g ausgeschieden, mährend 0,497,
also mehr als 1/3 etma, in der Cösung blieb.
Ulan sieht hieraus, daß die Vorgänge beim Fixieren in
Wirklichkeit durchaus nicht so einfach oerlaufen, mie man das
bisher theoretisch annahm, ohne sich durch Versuche zu über-
 
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