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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Neuer mikrophotographischer Universalapparat: Mitteilung aus der Optischen Werkstätte E. Leitz in Weßlar
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0120

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106

Heuer mikrophotographischer UniOersalapparat.

Zu stereoskopischen Aufnahmen mit durchfallendem Eichte
kommt der oertikale Aufsaßtisch zur Anmendung. Der fuß
desselben ist hierzu mit einem Schliß uersehen, melcher nach
Eösen der Klemmschraube die seitlichen Verschiebungen gestattet.
Die Verschiebung mird ebenfalls nach den marken an der Visier-
scheibe uorgenommen. Jn diesem falle mul] auch die Beleuch-
tung jedesmal mit eingerichtet merden, meshalb Eichtquelle und
Beleuchtungslinse durch Drehen seitlich uerstellbar sind.
Binen erheblichen Vorteil bietet unsere Stereoskopkassette,
meil man mit ihr beide Aufnahmen auf einer Platte machen
kann und somit ein gleichmäßiges Bntmickeln und Kopieren
erzielt. Dieselbe ist für Platten 15X18 eingerichtet und hat
zmei Jalousieschieber, rnelche mechselseitig aufgezogen merden,
so daß jedesmal nur eine Hälfte der Platte belichtet mird.
Die Beobachtung der Bilder geschieht mit einem einfachen
Handstereoskop, für die Photographie non Präparaten sehr
großer Ausdehnung, somie für die hier eben besprochene Her-
stellung uon stereoskopischen Aufnahmen bedient man sich
an Stelle uon schmächeren ITlikroskop-Systemen besser der
eigens für solche Zmecke konstruierten mikrophotographischen
Objektioe. Unter der Bezeichnung „ITUkro-Summare“ bringen
mir seit kurzer Zeit einen neuen, aus Berechnungen unseres
lAitarbeiters, Herrn B. Arbeit, Weßlar, heruorgegangenen Typus
auf den markt, der den meitest gesteigerten Ansprüchen des
ITlikrophotographen in jeder Weise gerecht mird. Bine nähere
Besprechung der Objektiukanstruktion liegt außerhalb des
Rahmens dieser Abhandlung, es sei- hier nur bemerkt, daß
unsere ITlikro-Summare sich durch eine für ihre hohe Ocffnung
(f : 4,5) außerordentlich roeitgehende anastigmatische Bildfeld-
ebnung auszeichnen.
Zum Schluß sei noch auf die Vermendung unseres mikro-
photographischen Uniuersal-Apparates als gemöhnliche Statio-
kamera zu mikrophotographischen Aufnahmen im Atelier hin-
gemiesen. Zu diesem Zmecke kann die Kamera bis an das
obere Ende der Tragsäule gehoben merden, mährend an die
Stelle der niikro-Summare dann ein anderes langbrennmeitiges
Objektiu tritt; der Kamerateil befindet sich für diesen Zmeck
natürlich in horizontaler Eage mie in fig. 25.
Dem Umstand, daß es uns gelungen ist, unseren neuen
mikrophotographischen Apparat so zmeckmäßig zu gestalten,
mie er gegenmärtig oorliegt, oerdanken mir zu einem großen
Teile zahlreichen Anregungen und fingerzeigen oon Autoritäten
auf diesem Gebiete, so daß der neue Apparat allgemeiner An-
erkennung mahl roürdig sein dürfte.
 
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