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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Der Leitzsche Universal-Projektionsapparat: (Mitteilung aus der Optischen Werkstätte E. Leitz in Weßlar)
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Aarland, Georg: Der Rautenraster von Schulze
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0130

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Der Rautenraster oon Schulze.

Projektionsapparat zu geben, es sollten oielmehr hier nur in
möglichst kurzen Worten die Vorzüge eines Apparates dargetan
coerden, der gerechtermafjen Anspruch auf das roeitgehe'ndste
Interesse hat.

Der Rautenraster uon Schulze.
Von Dr. ö. Aarland in Ceipzig.
Das findziel der Halbtonätjung besteht darin, Verfahren aus-
zuarbeiten, mit denen es möglich ist, die Rettung ohne fremdes
Zufun, rein mechanisch, durchzuführen. Dafj dies mit den
allgemein üblichen Rasteruerfahren nicht angängig ist, missen
mir. Wir missen ferner recht genau, dal] nur mit Hilfe uielfach
sehr umfangreicher Racharbeifen derartige Rettungen gemacht
roerden können. Wenn solche Arbeiten, roozu namentlich das
Abdecken gehört, uon kunstoerständiger Hand ausgeführt merden,
mie es in guten Geschäften heutzutage mohl allgemein geschieht,
so mag das noch gehen, und es ist damit das menschen-
mögliche getan. Immerhin gehört es zu den Unmöglichkeiten,,
die Handschrift des Künstlers originalgetreu miederzugeben.
Die 'folge daoon ist, dafj die Rachbildung immer die Eigenart
des Hilfsarbeiters tragen mird. Das fällt besonders bei der
Veruielfältigung uon Kunstmerken, z. B. Gemälden, oft recht
unangenehm auf, mährend es bei technischen Zmecken dienenden
Illustrationen nicht uon Belang ist. Die 5orm ist mohl gemährt
geblieben, aber die Feinheit der Zeichnung ist häufig uerloren
gegangen. Wer sich für das Gesagte interessiert, mag nur Ver-
gleiche anstellen zmischen den Rachbildungen uon Gemälden
durch Kupferstich, oder Radierung und durch Heliograuüre.
Während die Heliograuüre das Bild originalgetreu mieder-
gibt, sehen mir, dafj die Radierungen und Stiche selbst der
heruorragendsten Künstler meit hinter dem Original Zurückbleiben.
Sehr häufig ist diese Wiedergabe eine so mangelhafte und die
Umrisse sind so ungenau, dafj sie geradezu eine Gntstellung des
Originals sind. Und solche mangelhafte Veroielfältigungen haben
den Kunsthistorikern als Grundlage zu ihren Besprechungen
gedient und dienen mohl uerschiedentlich auch heute noch dazu!
Das ist anders gemorden, seit die photographischen Ver-
fahren aufgekommen sind. Diese sind einzig und allein dazu
berufen und im stände, übereinstimmende Rachbildungen herbei-
zuführen. Alle anderen Verfahren, mie Kupferstich, Radierung,
Holzstich, sind Techniken, die lediglich der Künstler ausüben
soll, um Urbilder damit zu erzeugen. Die Veruielfältigung, also
die Rachbildung oorhandener Kunstgegenstände u. s. m., ist das.
eigentliche Gebiet der photographischen Verfahren.
 
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