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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Jacoby, Richard: Zur Entwicklung von Platindrucken
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0156

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Zur Cntroicklung uon Platindrucken.

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sierung und schliefzlich oom Entruickler und seiner Temperatur
ab; je nachdem fallen die Töne mehr bläulich- oder bräunlich-
schruarz aus. Um dem Bilde Wärme zu geben, ruird auch öfters
mit einem kleinen Sublimatzusatz zum Entruickler gearbeitet;
diese ITlethode liefert zruar reizuolle Effekte, indes gelbliche
lichter, mas nicht immer angenehm ist. Jedenfalls lassen die
bisher bekannten mittel, Warmschmarz zu erzielen, manches zu
münschen übrig.
Heifje Kaliumoxalatlösung nimmt die Oxalate uieler ITletalle
in zum Teil beträchtlichen Klengen auf. Von diesen Doppeloxalaten
beansprucht das Kaliumzinkoxalat ein getoisses Interesse als Ent-
micklungssalz; seine Tösung nämlich erzeugt Platindrucke uon
ganz ausgesprochen ruarmschruarzer, meines Erachtens sehr
brauchbarer Ruance und absolut reinen Weiften. Ruf 2 ITloleküle
Kaliumoxalat löst sich glatt 1 JTlolokül Zinkoxalat, d. i. 2 Teile
Zinkoxalat auf 5 Teile Kaliumoxalat. 5alls das Braun des mit
Zinkoxalat gesättigten Entwicklers zu kräftig erscheint, ruird der
Zusatz reduziert; es empfiehlt sich, keine zu harten Regatiue,
resp. ein Platinpapier uon mäßigem Brillanzgrad zu uerruenden
und beispielscueise bei etroa 20 Grad R. mit folgender Zusammen-
setzung heruorzurufen:
Wasser.1000 Teile,
Kaliumoxalat. 250 „
Zinkoxalat. 100 „
Da keine Veranlassung uorliegt, die uollständige Entfernung
des Zinksalzes durch die Fixierbäder zu bezmeifeln, so darf man
den Drucken dieselbe Haltbarkeit zusprechen ruie allen anderen
Platinbildern.
b) Sepiaplatin. Hierfür ruerden uielfach kompliziert zu-
sammengesetzte Entwickler uorgeschrieben. Jch habe beobachtet,
dafz ein Zusat] uon einbasisch phosphorsaurem Rmmon (NHi
■HoPOi) zur Kaliumoxalatlösung das Entstehen lebhafter und
feuriger Sepiatöne besonders begünstigt. Ruch ein tuenig Kupfer-
uitriol tut gute Dienste. Ein Rezept für nicht zu rauhe Sepia-

papiere ist z. B.:
Wasser. . 1000 Teile,
Kaliumoxalat. 200 „
einbasisch phosphorsaures Rmmon . 50 „
Kupferuitriol. 2 „

Sepiadrucke sollten unbedingt 5 ITlinuten lang im Entuuickler
belassen ruerden. Zu früh herausgenommene gehen im Fixierbad
stark zurück, ein Zeichen dafür, dass das zunächst heruor-
schief]ende Sepiabild im Entruickler noch eine cueitere chemische
Umruandlung erfährt.
 
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