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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Tschörner, Ludwig: Ueber Kopierverfahren für Autotypieen auf Zink
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lieber Kopieroerfahren für flutofypieen auf Zink.

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Ein Rachfeil der Cmailuerfahren ist jedoch der Umstand,
daf3 infolge des starken Erhitjens (bis etroa 270 Grad C.) beim
€inbrennen der Chromleimkopie (emaillieren) das Zink ungünstig
oerändert roird, so dafj nur bestimmte kadmiumhaltige Zink-
sorten1) für dieses Verfahren oerroendet roerden können. ITlit
solchem Zink hergestellte Autotypiediches halten jedoch beim
Druck bedeutende Ruflagen aus, roie praktische Versuche an der
k. k. Graphischen £ehr- und Versuchsanstalt beroiesen haben2).
Cs gibt zcoar auch mehrere sogen. Kalt-Cmailoerfahren, bei
welchen das Einbrennen der Ceimkopie roegfällt, doch sind sie
meistens so unzuoerlässig oder umständlich, dafj sie das Heifj-
emailoerfahren nicht ganz ersetjen können.
Beim Chramalbuminuerfahren wird nun bekanntlich die
Zinkplatte nicht so stark erlist; man kann daher geringere
Qualitäten des Zinkes anroenden, roas bei den heutigen hohen
Zinkpreisen gewifj ein ins Gewicht fallender Vorteil ist. Daij
man auch mit diesem Verfahren bei zweckentsprechender Be-
handlung sehr gute Resultate erzielen kann, beweisen die
Arbeiten uieler österreichischer, sowie auch ausländischer chemi-
graphischer Anstalten, in welchen das Chromeiweifjuerfahren
ausgeübt wird.
Obzwar dieses Verfahren sehr bekannt ist, sei doch in
folgendem dasselbe unter Anführung bewährter Rezepte, welche
an der k. k. Graphischen £ehr- und Versuchsanstalt in Wien in
Anwendung sind, kurz beschrieben.
Die plangeschliffene, hochpolierte Zinkplatte wird kurz oor
Gebrauch mit feinstem Schmirgelpulüer abgeschliffen, das Puloer
abgewaschen und die Chromatalbuminlösung aufgegossen. Diese
ist wie folgt zusammengesetjt3):
a) 50 ccm frisch geschlagenes und abgesetjtes Hühnereiweifj
wird mit 50 ccm Wasser uerdünnt oder 10 g getrocknetes Albumin
in 100 ccm Wasser aufgelöst.
b) Anderseits löst man 6 g Ammoniumbichromat in 120 ccm
Wasser auf und fügt 18 ccm Alkohol und Ammoniak bis zur
hellgelben Färbung der Flüssigkeit zu.
Diese £ösung b) wird mit gleichen Teilen einer der obigen
Cimeifjlösungen a) gemischt, gut filtriert, auf die Zinkpiaffe zwei-
mal in entgegengcset3ter Richtung aufgegossen und im Schleuder-
apparat getrocknet. Aach dem Kopieren walzt man mittels
£eimwalze nachfolgende Farbe auf: ITlan schmilzt 10 g syrischen

1) nouak, „Rrchiu f. Buchgero.“ 1905, S. 13.
2) Unger, „Victoria“, 1903, S. 25.
3) €der, „Rezepte und Tabellen für Photographie und Reproduktions-
oerfahren“ 6. Rufi., S. 91.
 
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