Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

DOI Heft:
Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0619

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
602

miszellen.

Harz in reinem Terpineol löst und so lange Benzin, Oel oder
dergl. hinzufügt, bis eine bleibende Trübung durch Harzfällung
eintritt. Das terpineolhaltige Produkt kann aus Terpentinöl
entcoeder direkt durch Ginmirkung einer Säure hergestellt coerden,
oder man stellt aus dem Terpentinöl zuerst kristallisiertes Terpin
her, das man in bekannter Weise in Terpineol überführt. Bei
beiden Verfahren läfjt man Salpetersäure non mittlerer Konzen-
tration (ungefähr 20 Grad Be.) auf Terpentinöl unter mehr oder
minder starkem Rühren einroirken, im ersten fall bei 60 bis
70 Grad, bei der Darstellung oon Terpin bei 15 bis 20 Grad,
für die Herstellung oon Terpentinöllacken oder alkoholischen
Packen genügt es, das Harz fein zu puluern und dann in dem
oben genannten Cösungsmittel, sei es in der Kälte oder in der
Hit3e, aufzulösen und die Cösung zu filtrieren, lllan erhält dann
klare Pösungen, roelche z. B. bei Anwendung heller Harze
nahezu farblos und für die Benutzung in Jnnenräumen heroor-
ragend geeignet sind. Gtmas schmieriger ist die Herstellung
oon fetten Packen rnegen der Unlöslichkeit der Harze in den in
frage kommenden Gelen. Hier stellt das Terpineol, melches
zum Teil mit dem Harz oerbunden bleibt, das Bindeglied
zwischen den beiden Hauptkomponenten des Packes — Harz in
fettem Oel — dar. Bei der Herstellung dieser Packe mufj man
sowohl die llatur des Harzes berücksichtigen als auch im Auge
behalten, dal] die menge Oel, welche man zufügen kann, einer-
seits mit dem Terpineolzusatj, anderseits mit der Acidität des
Oeles wächst, gleichgültig, ob die letztere durch die Behandlung
des Oeles oor der Benutjung oder durch direkten Zusatj oon
fettsäuren zum Oel entstanden ist. Das Verfahren hat, abge-
sehen oon dem bei der bisher erforderlichen Zersetjungsschmelze
entstehenden Verlust (bis zu 25 Prozent) noch den Vorteil, dafj
es weniger Arbeitsaufwand erfordert, da es gestattet, mit grofjcn
mengen auf einmal zu arbeiten; ferner werden die grofje feuers-
gefahr bei der fabrikation und die sehr unangenehmen, bei
der Packschmelzerei entstehenden Dämpfe infolge des fortfallens
der Zersetjungsschmelze oermieden.
Beispiele:
1. Alkoholischer )Tlani 1 a 1 ack.

ITlanila-Kapal. 20 kg,
Terpineol (rein).10 „
95 prozentiger Alkohol.20 „

Alan läfjt bei gewöhnlicher Temperatur oder auch unter
Grwärmung den Kopal in Terpineol zergehen, wobei man
eoentuell dem le^teren auch sein eigenes Gewicht an Alkohol
 
Annotationen