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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Scheffer, W.: Mikroskopische Untersuchungen über die Wirkung des Ammoniumpersulfats und des Blutlaugensalz-Abschwächers, sowie über die Nachentwicklung ausgebleichter Negative mit alkoholischen Entwicklern
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0042

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28

mikroskopische Untersuchungen u. s. tu.

der freien Schichtoberfläche liegen, desto früher werden sie ge-
löst, und die obersten sind schon längst uerschwunden, ehe die
Tiefen eine Verkleinerung zeigen. Jn gewissem Sinne entgegen-
gesetjf wirkt der Ammoniumpersulfat-Abschwächer. 5ür ihn ist
es gleichgültig, ob die Körner oben oder unten in der Tiefe
nahe dem Glase liegen. Gr oerkleinert alle Körner annähernd
gleichzeitig, einerlei, ob sie oben oder tief unten in der Schicht
liegen.
Hieraus folgt, daf3 der ^armersche Abschwächer uerhältnis-
mäfjig langsam in die Schicht eindringt und die Körner rasch
löst, während der Ammoniumpersulfat-Abschwächer rasch in
die Schicht eindringt und die Körner langsam löst. Das Ver-
hältnis der Zeit, die der Abschwächer braucht, um in die Gelatine
einzudringen, zu der Zeit, die er braucht, um das Silberkorn
zu lösen, ist also maßgebend dafür, ob er hart oder weich ab¬

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Sig. 5.
Sig. 6.
?ig. 7.
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schwächt. Die ?ig. 5, 6 u. 7 stellen diese Vorgänge schematisch
dar. Der Einfachheit halber sind die Silberkörner und ihr Ver-
halten dem Abschwächer gegenüber durch Kreise angedeutet.
Srig. 5 ist die Schicht uor der Abschwächung, Sig. 6 zeigt die Ab-
schwächung mit ßlutlaugensalz. Es ist noch zu bemerken, dafj
dieser Abschwächer annähernd mit derselben Geschwindigkeit in
die Schicht eindringt, einerlei, ob die Stelle silberkornreich oder
silberkornarm ist. Wir sehen nun, daljj der Blutlaugensalz-
Abschwächer in den silberkornarmen Stellen alles Silber auf-
gelöst hatr also auch alle Bildeinzelheiten zerstört hat, während
die silberkornreicheren Teile uerhältnismäfjig wenig angegriffen
sind. Ein Druck uon einer so abgeschwächten Platte wird also
härter werden als ein uor der Abschwächung hergestellter. Die
?ig. 7 zeigt den Vorgang beim Ammoniumpersulfat: hier sind
die kornreicheren Teile natürlich uerhältnismäfjig stärker an-
gegriffen.
Wir wollen die Tichtdurchlässigkeit einer Plattenstelle mit L
bezeichnen, die Undurchlässigkeit mit U und die Silbermenge
mit S. Wenn wir nun so mit Ammoniumpersulfat abschwächen,
daf] die Silbermenge an allen Stellen um die Hälfte uermindert
 
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