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Prismen oder Spiegel?
Blenden wir dagegen ab, bis auf /: 22, bei welcher Blende
die zweite Aufnahme gemacht wurde, so tritt die doppelte
Reflexion erst unter einem größeren'Winkel auf, während die
Ausdehnung des einmal reflektierten Bildes eingeschränkt wird,
ganz so, wie aus den schematischen 5ig. 22 und 25 zu ent-
nehmen ist. Der Bildwinkel des einmal reflektierten Bildes
beträgt jeßt nur noch 45 Grad, aber da das doppelt reflektierte
Bild erst bei 44 Grad anfängt, so können die 45 Grad ooll aus-
genutjt werden.
Die Erscheinung der doppelten Reflexion sieht gefährlicher
aus, als sie bis jet^t war, und ich bin überzeugt, sie ist uon
uielen Reproduktionsphotographen noch gar nicht beobachtet
worden. Das liegt aber nur daran, daß die alten Reproduktions-
objektioe meistens nur für kleine Bildwinkel und mit kleiner
Blende benutzt wurden, und da stört die doppelte Reflexion
keineswegs, wie wir an der 5ig. 25 deutlich erkennen, neuer-
dings aber ist es mit den uerbesserten Reproduktions-Objektioen
(wie z. B. der Goerz’ Doppel-Anastigmat „Alefhar“), möglich
geworden, schon bei naher Oeffnung genügende Schärfe zu er-
zielen; wird aber die Aufnahme mit Prisma gemacht und ist
dieses nicht sehr grofj, so wird man am Rande des Bildes
doppelte Zeichnung erhalten. Verwendet man dagegen einen
Spiegel, so ist doppelte Reflexion selbstverständlich ausgeschlossen,
man kann ohne Risiko die oolle Oeffnung, die ja nicht nur
sehr erwünscht, sondern bei Autotypie und Verwendung oon
Koinzidenzblenden sogar notwendig ist, anwenden. Dieser
Vorzug allein schon dürfte bald den JTletallspiegeln mehr Eingang
verschaffen.
Es ist ferner klar, daß ein Spiegel, selbstoerständlich voraus-
gesetzt, daß er absolut plan ist, keinen weiteren Einfluß auf den
Verlauf der Lichtstrahlen hat, als daß er sie reflektiert. Beim
Prisma dagegen werden die Strahlen an den Kathetenflächen
gebrochen; sind die Strahlenbündel nicht parallel, was seifen
der Voll sein dürfte, da sie bei Reproduktionen immer non
nahen Punkten kommen, so entsteht durch diese Brechung eine
objektseitige sphärische Abweichung und ein 5arbenfehler. Die
erstere ist sehr gering und ganz ohne Bedeutung, dagegen kann
der 5arbenfehler, da er dem Glasweg direkt proportional ist,
bei großen Prismen und bei Einstellung auf natürliche Größe
oder gar bei Vergrößerungen eine merkliche Größendifferenz der
verschiedenfarbigen Bilder bewirken.
Bei großen Prismen kann ferner auch die Inhomogenität
der Glasmasse die Schärfe des Bildes beeinflussen, ein llachteil,
der bei Spiegeln ebenfalls fortfällt.
Prismen oder Spiegel?
Blenden wir dagegen ab, bis auf /: 22, bei welcher Blende
die zweite Aufnahme gemacht wurde, so tritt die doppelte
Reflexion erst unter einem größeren'Winkel auf, während die
Ausdehnung des einmal reflektierten Bildes eingeschränkt wird,
ganz so, wie aus den schematischen 5ig. 22 und 25 zu ent-
nehmen ist. Der Bildwinkel des einmal reflektierten Bildes
beträgt jeßt nur noch 45 Grad, aber da das doppelt reflektierte
Bild erst bei 44 Grad anfängt, so können die 45 Grad ooll aus-
genutjt werden.
Die Erscheinung der doppelten Reflexion sieht gefährlicher
aus, als sie bis jet^t war, und ich bin überzeugt, sie ist uon
uielen Reproduktionsphotographen noch gar nicht beobachtet
worden. Das liegt aber nur daran, daß die alten Reproduktions-
objektioe meistens nur für kleine Bildwinkel und mit kleiner
Blende benutzt wurden, und da stört die doppelte Reflexion
keineswegs, wie wir an der 5ig. 25 deutlich erkennen, neuer-
dings aber ist es mit den uerbesserten Reproduktions-Objektioen
(wie z. B. der Goerz’ Doppel-Anastigmat „Alefhar“), möglich
geworden, schon bei naher Oeffnung genügende Schärfe zu er-
zielen; wird aber die Aufnahme mit Prisma gemacht und ist
dieses nicht sehr grofj, so wird man am Rande des Bildes
doppelte Zeichnung erhalten. Verwendet man dagegen einen
Spiegel, so ist doppelte Reflexion selbstverständlich ausgeschlossen,
man kann ohne Risiko die oolle Oeffnung, die ja nicht nur
sehr erwünscht, sondern bei Autotypie und Verwendung oon
Koinzidenzblenden sogar notwendig ist, anwenden. Dieser
Vorzug allein schon dürfte bald den JTletallspiegeln mehr Eingang
verschaffen.
Es ist ferner klar, daß ein Spiegel, selbstoerständlich voraus-
gesetzt, daß er absolut plan ist, keinen weiteren Einfluß auf den
Verlauf der Lichtstrahlen hat, als daß er sie reflektiert. Beim
Prisma dagegen werden die Strahlen an den Kathetenflächen
gebrochen; sind die Strahlenbündel nicht parallel, was seifen
der Voll sein dürfte, da sie bei Reproduktionen immer non
nahen Punkten kommen, so entsteht durch diese Brechung eine
objektseitige sphärische Abweichung und ein 5arbenfehler. Die
erstere ist sehr gering und ganz ohne Bedeutung, dagegen kann
der 5arbenfehler, da er dem Glasweg direkt proportional ist,
bei großen Prismen und bei Einstellung auf natürliche Größe
oder gar bei Vergrößerungen eine merkliche Größendifferenz der
verschiedenfarbigen Bilder bewirken.
Bei großen Prismen kann ferner auch die Inhomogenität
der Glasmasse die Schärfe des Bildes beeinflussen, ein llachteil,
der bei Spiegeln ebenfalls fortfällt.