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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Klein, Henry Oscar: Ueber die Bedeutung richtiger Expositionsratia in der Dreifarbenphotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0103

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Richtige txpositionsrcitia in der Dreifarbenphotographie.

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der praktische iarbenphotograph vollkommen aertraut sein muß.
Obwohl dieser Rrbeitsteil für das endgültige Resultat oon höchster
Bedeutung, wurde er jedoch am wenigsten gewürdigt, und doch
ist er in den meisten Süllen für unrichtige Sarbenwiedergabe mehr
Der antwortlich zu machen, als die theoretisch unrichtige Druck-
farbe, die seit der Geburt des Dreifarbendruckes für allerhand
Sünden oerantwortlich gemacht wurde. Der Fabrikant der Dicht-
filter hatte ein Expositionsoerhältnis zu nominieren, das doch
nur aproximatiu als richtig bezeichnet werden konnte, da die
Sensibilisierungskuruen, die einem gewissen Farbstoff eigen,
sehr selten denen eines anderen gleichen, der ähnliches Sensi-
bilisierungsoermögen aufweist und schließlich durch oerschiedene
Beleuchtung des zu photographierenden Objektes das Silter-
expositionsratio wesentlich beeinflußt.
Der praktische Photograph ist mit der Tatsache gut oertraut,
daß z. B. ein Tageslicht-Expositionsoerhältnis für elektrische
offene Bogenbeleuchtung oder für die mit geschlossenen oder
’flammenkohlen erzeugten Beleuchtungen nicht angewendet werden
kann. Keine andere technische Schwierigkeit erhielt so wenig
Beachtung uon seifen praktischer Operateure als die so sehr
berechtigte delikate Adjustierung oon iilter zu Platte und Silter
zu Filter mit dem das Silter - Expositionsratio so innig oer-
bunden ist. Es wurde als genügend betrachtet, Expositionen
zu wiederholen, bis man als Resultat drei Hegatioe erhielt, die
verhältnismäßig gleiche Deckung aufwiesen, ohne Rücksicht auf
die niöglichkeit, daß eines der drei Teilnegative Dielleicht total
überexponiert, wenn eine Deckung erreicht wurde, welches in
einem der anderen Teilnegatiue absolut erforderlich.
Der theoretisch besser geschulte Arbeiter exponiert auf Grau-
skalen und Gipsbüsten, was wohl zufriedenstellend in gewisser
Beziehung, aber keinesfalls einen Zeit und Geld sparenden
Arbeitsmodus präsentiert. Dies veranlaßte mich, das „Ratiometer“
zu konstruieren, welch kleiner Apparat mir bei experimentellen
Arbeiten mit Dichtfiltern — eine nahezu tägliche Beschäftigung —
so gute Dienste leistete, daß ich annehmen mußte, daß deren
Besprechung in diesem internationalen Jahrbuche der immer
wachsenden Zahl von Sarbenphotographen vielleicht willkommen
sein dürfte und speziell da, wo zeitraubendes Experimentieren
ausgeschlossen ist.
Die Behandlung des Instrumentes ist einfach, und die ?ig. 58
demonstriert dessen Konstruktion. Die zu prüfenden Filter werden
in den ?ilterrahmen, die drei farbenempfindlichen Platten in den
Schieber eingeseßt. mit Hilfe des Schlißes in dem Rouleau-
verschluß können fünf Belichtungen auf jeder der drei Platten
gemacht werden. Die Tage des Schlißes wird oon dem Zeiger
 
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