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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Obermayer, Albert von: Neuerungen in der Dreifarbenphotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0153

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rieuerungen in der Dreifarbenphofographie.

159

breiten. Wäre als Objekt eine weiße Wand gewählt, so würde
die ganze ITlattscheibe oon solchen aneinander stoßenden, aber
nicht übergreifenden, sehr feinen, linearen Spektren bedeckt sein,
welche für das richtig gestellte Rüge in Weif] zusammenfließen.
Befindet sich ein farbiges Objekt oor den Binsen O, 0‘, so sind
in diesen linearen Spektren die Warben des Objektes spektral
zerlegt, die linearen Spektren stellenweise non Absorptions-
bändern durchzogen, was sich aber nur unter starker Ver-
größerung wahrnehmen ließe. 5ür das Auge in richtiger Stellung
erscheint selbstoerständlich doch nur wieder das Bild des
Objektes in seinen natürlichen Warben, selbstoerständlich licht-
schwächer, als unter gewöhnlichen Umständen.
Werden an Stelle der ITlattscheibe eine panchromatische
Platte und oor die Objektioe O, 0' Cichtfilter zur Schwächung
der ultraoioletten Strahlung eingeseßt und exponiert, so ergibt
sich nach der Entwicklung ein oon feinen Streifen durchzogenes
negatiü. Jn allen diesen Streifen werden die Objektpunkte je
nach ihrer 5arbe eine entsprechende Schwärzung an der zu-
gehörigen Stelle der spektralen Streifen heroorgebracht haben.
Würde es sich um das Bild einer roten Blume mit grünen
Blättern auf blauem Grunde handeln, Spektralfarben ooraus-
geseßt, so würden in den Anteilen der spektralen Streifen,
welche dem Bilde der Blüte entsprechen, nur die roten Teile,
in jenen, welche den grünen Blättern entsprechen, nur die grünen
Teile und in jenen, welche dem blauen Grunde entsprechen, nur
die blauen Teile der spektralen Streifen geschwärzt erscheinen,
die übrigen Teile dieser Einien blieben durchsichtig.
In einem Positiv), welches oon dem so gewonnenen Uegafio
angefertigt wird, erscheinen umgekehrt die den roten, grünen
und blauen Stellen entsprechenden Anteile der spektralen Streifen
durchsichtig, die übrigen dunkel. Wird dieses Positiv) an Stelle
des Aegatioes in den gegen eine weiße Fläche gerichteten Apparat
gebracht, so werden oon den feinen spektralen Streifen alle
Varben durchgelassen, für welche das Positio durchsichtig ist,
und das in richtiger Stellung befindliche Auge sieht ein farbiges
Bild des Gegenstandes.
Es ist hiernach leicht verständlich, was ein beliebiges photo-
graphiertes, farbiges Objekt ergeben wird, dessen JTlischfarben
spektrale Zerlegung ersehen haben.
Soll das Positio das Bild der Sarbe nach genau wieder-
geben, so ist erforderlich, daß die feinen spektralen Streifen,
welche das Prisma im Bilde des Rasters erzeugt, genau auf
die- Streifen des Diapositioes fallen. Lim die hierzu nötige Ein-
stellung ausführen zu können, lassen sich die Rasterplatten T,
T‘ durch eine ITlikrometerschraube V oerschieben.
 
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