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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Obermayer, Albert von: Neuerungen in der Dreifarbenphotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0155

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Reuerungen in der Dreifarbenphotographie.

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den letzteren Zweck müf^fe beim Kopieren des Positioes ein Raster
oertDendet werden, welcher durch das Verhältnis der Breite der
dunklen und durchsichtigen Teile gestattet, aus der spektralen
Zerlegung das Rot, das Gelbgrün oder das Violett allein zur
Wirkung gelangen zu lassen. Angaben, inwiefern dies gelungen
sei, sind dem Aufsat] nicht beigefügt.
Gin noch einfacheres Verfahren, die prismatische Dispersion
zurSärbung uon Photographieen zu benutzen, ist uon Raymond
in der „Photo-Reüue“ mitgeteilt und im „Colour Phot. Suppl.
of the British Journ. of Phot.“, ITlärz 1907, S. 18, angeführt.
Jn einem gewöhnlichen photographischen Apparat (5ig. 67) wird
oor der ITlattscheibe ein Prisma P mit spitjem Winkel und dauor
ein Kreuzraster T eingeführt
und hinter der Pinse eine
Blende D eingeschoben. Statt
eines Prismas können auch
mehrere, übereinander
stehende uerwendet werden.
Die durchsichtigen Teile der
Rasterplatte geben ohne
Prisma auf der ITlattscheibe
Bilder der Blendenöffnung, die
je nach der gegenseitigen Gnt- ?ig 67.
fernung uon Blende, Raster
und Mattscheibe in uerschiedener Oröfje erscheinen; bei kreis-
förmiger Blendenöffnung, einzelne Punkte oder kleine, sich
berührende Kreise; bei rechteckiger Blendenöffnung, einzelne
Striche, die getrennt sind oder in gerade Pinien zusammen-
fliefjen. Durch Ginschalten der Prismen lösen sich diese Pinien
in schmale spektrale Streifen auf, die sich bei passender An-
ordnung nicht überdecken. Wird mit dieser Anordnung eine Auf-
nahme auf einer panchromatischen Platte gemacht, so ergibt sich
ein Flegatiü uon denselben Eigenschaften, wie dies an dem
Apparate uon Cheron auseinandergesefjt wurde. Das Positiu,
welches uon diesem llegatiu gefertigt wird, zeigt, in den Apparat
gebracht und eingestellt, das Bild des Gegenstandes in natür-
lichen 5arben. Man kann dies auch sehr nahe erreichen, wenn
das Diapositiu mit einem Jolyschen Dreifarbenraster bedeckt
wird, dessen Streifenzahl mit jener des angewendeten Rasters
übereinstimmt, dessen undurchsichtige Striche uorteilhafterweise
breiter sein sollen, als die durchsichtigen Zwischenräume. Das
Verfahren wird als so einfach angesehen, dafj es leicht durch
Amateure ausgeübt werden und für Stereoskopbilder Anwendung
finden kann.

P
 
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