Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

DOI Heft:
Inhaltsverzeichnis
DOI Artikel:
Schaum, Karl: Zur Spektroskopie schwacher Leuchterscheinungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0181

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zur Spektroskopie schwacher Eeuchterscheinungen.

167

wir zur Zeit besitzen. Diese Eücke beruht darauf, daß die
Spektrophotographie schwacher Eeuchterscheinungen mit den
gewöhnlichen Hilfsmitteln in uielen Fällen entweder überhaupt
nicht durchzuführen ist, da auch bei nach so ausgedehnter
Exposition der Schwellenwert der Platte nicht überschritten wird,
oder darauf, daß die Versuche bei der erforderlichen langen
(Stunden, Tage oder Wochen dauernden) Belichtungszeit einen
zu kostspieligen Aufwand an material erfordern. Wir kennen
daher bis jekjt oornehmlich nur die spektrale Zusammensetzung
solcher schwacher Eumineszenzen, die entweder überhaupt
keinen ITlaterialüerbrauch bedingen (z. B. Phosphoreszenz, Selbst-
leuchten des Radiumbromids u. a.) oder wenigstens keine über-
mäßig teuren Stoffumseßungen oerlangen (uergl. die Spektro-
photographie der uerschiedenen Teile der Bunsenflamme bei
aieltägigcn Expositionen durch J. 111. Eder und E. Valenta).
Herr Prof. Dr. ?. Richarz hatte gelegentlich seiner mit
Prof. Dr. R. Schenck ausgeführten Versuche über das Eeuchten
gewisser Stoffe in Ozon eine spektroskopische Studie dieses
Eumineszcnzphänomens angeregt, die jedoch mit Hilfe der üblichen
Spektrophotographen durchzuführen mir in Gemeinschaft mit
Herrn cand. W. Hornschu nicht gelungen ist. Wir «ersuchten
deshalb, die Beleuchtungsstärke im Spektrum möglichst zu er-
höhen, und zwar durch Anwendung einer sehr kurzbrennweitigen
Kameralinse (Kinematographen-Objektio mit /=4 cm). Das
Auflösungsoermögen wird (falls die Breite des abbildenden
Strahlenbündels unverändert bleibt) durch die Verwendung eines
sehr kurzbrennweitigen Systems an und für sich nicht geändert
(wie die Formeln oon Rayleigh, Schuster u. a. zeigen); ledig-
lich die Beschaffenheit des Plattenkorns kann bei der starken
Verkleinerung Störungen bedingen, die aber für die Aufnahmen
oon Spektralbändern nicht in Betracht kommen (bei Einien-
spektren u. s. w. würden sie sich durch geeignete Plattensorten
und Entwicklungsuerfahren weitgehend vermeiden lassen), natür-
lich wird infolge der geringen linearen Größe der Spektren die
Ausmessung schwieriger; die Genauigkeit ist aber für Eumineszenz-
spektren, deren exakte Untersuchung mittels eines Hartmann-
schen Schwärzungsmessers geschehen muß, völlig ausreichend.
Die Verwendung einer kurzbrennweitigen Kollimatorlinse
würde (wie die oben erwähnten Formeln erkennen lassen) das
Auflösungsvermögen des Spektroskopes verringern; auf diesem
Wege die Eichtausbeute zu erhöhen, hat also Bedenken, die aber
bei manchen Untersuchungen bedeutungslos sind.
Wir haben die beiden JTlethoden zur Erhöhung der Eicht-
intensität im Spektrum angewandt, uns vorläufig jedoch meist
auf die erstere beschränkt.
 
Annotationen