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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Dokulil, Theodor: Die Stereoskopie im Jahre 1906
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0201

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Die Stereoskopie im Jahre 1906.

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Anleitungen, zu deren Verständnis der Abhandlung ein nach
der genannten ITlethode angefertigtes Stereogramm beigegeben
ist, enthalten alle für die praktische Ausführung der ITlethode
erforderlichen Daten (Entfernung des Tinienrasters oon der Platte,
Stärke und Abstand der Rasterlinien u. s. w.), so daß die Aus-
führungen Estanaoes als wichtiger Teitfaden für die Praxis
der Parallaxstereogramme bezeichnet werden können.
Interessante Daten über die Geschichte der Sfereoskopie
hat Dr. uon Rohr in Jena in dem „Brit. Journ. Aiman.“ für
1907 zusammengestellt. Er behandelt in seinem Aufsaße die
Stereoskopie uom Jahre 1851 bis 1861, also jenes Dezennium,
welches als die Blütezeit der „alten“ Stereoskopie bezeichnet
werden kann. Heben interessanten Mitteilungen über die da-
maligen Preise der Stereoskopbilder und der stereoskopischen
Aufnahme-Apparate, Stereographen genannt, finden wir in
diesen Reminiszenzen die Hamen der bedeutendsten Stereo-
photographen jener Zeit. Von der 'Wertschätzung, deren sich
die Stereoskopie schon damals in den weitesten Kreisen erfreute,
zeigt die Tatsache, daß es drei ausschließlich der Stereoskopie
gewidmete Monatsblätter gab, uon welchen zwei, „The Stereo-
skopic Magazin“ und „The Sfereoskopie Cabinet“, in englischer,
und eins, „Kreußers Zeitschrift für Photographie und Stereo-
skopie“, in deutscher Sprache erschienen.
lieber Stereoskopbilder der Sonne, bei deren Aufnahme die
Achsendrehung dieses Himmelskörpers benußt wurde, berichtet
R. Heuhauß in der „Phot. Rundschau“ 1906, S. 289. Der Ver-
fasser dieses Berichtes teilt mit, daß er schon im Jahre 1900
solche Sonnenstereogramme herstellte, und daß daher die uon
Stephani aus Kassel auf der 78. Versammlung deutscher natur-
forscher und Aerzte im Jahre 1906 uorgelegten Sonnenaufnahmen
nicht, wie dies in einigen Zeitschriften angegeben ist, als die
ersten Versuche in dieser Richtung anzusehen sind.
Einen äußerst interessanten und bemerkenswerten Beitrag
über „Die Verwendung der Stereoskopie zur Bestimmung der
relatiuen Eigenbewegung uon Fixsternen“ lieferte Prof. Max
Wolf uom Astrophysik. Institut Königstuhl - Heidelberg in den
„Astronom, nachrichten.“ Bd. 196, Hr. 4101, S. 322. Wolf uer-
wendet das Prinzip des stereoskopischen Entfernungsmessers
uon Pulfrich, welches in der Anbringung einer durch eine
Mikrometerschraube beweglichen Marke in dem einen Okular
eines Stereokomparators besteht. Wenn in dem Komparator
zwei Himmelsaufnahmen aus uerschiedenen Jahren betrachtet
werden, so treten jene Sterne, welche eine Eigenbewegung be-
sißen, scheinbar aus dem gemeinsamen Sternengrunde heruor,
man kann durch Bewegung der Marke des Okulares die Größe
 
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