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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Dokulil, Theodor: Die Stereoskopie im Jahre 1906
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0204

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Die Stereoskopie im Jahre 1906.

Als Handbuch der praktischen Stereoskopie ist das bei
Gauthier-Villars in Paris erschienene Werk uon Dr. Charles
fahre: „Traite Pratique de Photographie Stere'oscopique“ zu be-
zeichnen. Ausgehend oon dem Prinzip des stereoskopischen
Sehens, bespricht der Verfasser alle für den Praktiker wichtigen
fragen und erläutert in eingehender Weise die Durchführung
der stereoskopischen Aufnahmen, die Herstellung der llegatiue
und Positioe nach den uerschiedensten ITlethoden und Prinzipien,
sowie die Art und Weise der Betrachtung dieser Bilder. Die um-
fangreiche und uollständige Zusammenstellung der uerschiedenen
Stereoskopkameras, Stereoskope und stereoskopischen Projek-
tionsapparate, im Verein mit der Anführung und Erklärung der
mannigfaltigsten ITlethoden der stereoskopischen Darstellungs-
weise und den hierzu notwendigen praktischen Anleitungen
machen das umfangreiche Werk zu einem der oorzüglichsten
Tehrbücher der Stereoskopie.
Eine interessante Zusammenstellung der Geschichte der
„Perspektischen Darstellungen und der Hilfsmittel zu ihrem
Verständnis“, in welcher auch manche interessante Daten über
die Stereoskopie enthalten sind, wurde uon JA. uon Rohr in
Jena in der „Zeitschr. für Jnstrumentenkunde“ 1905, 5. 295 und
529, gegeben.
Sehr spärlich sind die Aeukonsfruktionen neuer Stereoskop-
Aufnahme-Apparate uertreten, obwohl gerade auf diesem Ge-
biete noch sehr oiel zu uerbessern und mit der Theorie in
Einklang zu bringen ist. Sämtliche in der Praxis in Verwendung
stehende Stereoskopkameras sind eigentlich ganz unbrauchbar,
da sie nicht die perspektiuischen Konstanten der Bilder ergeben
und aus diesem Grunde die richtige Zusammenstellung und Be-
trachtung der beiden Halbbilder unmöglich machen. Hoffentlich
wird uon den Fabriken photographischer Apparate das Versäumte
recht bald nachgeholt und die Konstruktion stereoskopischer
Aufnahme-Apparate nach den uon der Theorie geforderten Be-
dingungen erfolgen. Jm folgenden sei über die wenigen, im
uergangenen Jahre ausgeführten Reuerungen auf dem an-
gedeuteten Gebiete referiert.
Die fabrik photographischer Apparate auf Aktien, uormals
R. Hüttig&Sohn in Dresden bringt eine Stereoskop-Roll-
kamera (fig. 87 u. 88) in den Handel, welche in ihrer ganzen
Breite auch für Einzelaufnahmen verwendbar ist. Die Zwischen-
wand dieser Kamera ist mit einem, an ihrem rückwärtigen
Rande angebrachten Teile uerbunden, welcher uon aufjen seitlich
oerschoben werden kann, wodurch das eine Objektiu in die
mitte der ganzen Platte kommt und die Zwischenwand um die
halbe Plattenlänge oerschoben wird. Die Anordnung ist so ge-
 
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