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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0565

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Hufofypie.— Kopierungen auf JTlefall u. s. ru.

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die Hälfte herabgesetzt. Durch den gänzlichen Wegfall oder die
geringe Zahl der Tonäßungen ist eine treuere Originaltuiedergabe
gewonnen. Die Abhandlung uon Calmels ist mit zroei Probe-
tafeln oon Dr. Aarland, die eine mit einem Schulze-Raster,
die andere mit einem Kreuzraster hergestellt, illustriert, bei
roelchen der Unterschied in der Wiedergabe der Halbtöne und
Details deutlich sichtbar ist. Calmels empfiehlt diesen Rauten-
raster besonders für Zeitungsarbeiten, für welche er infolge
größerer Feinheit ohne Erhöhung der Druckschwierigkeiten dem
Kreuzraster uorzuziehen ist. ?ür Duplex- und Dreifarben-Auto-
typie ist der Schulze-Raster wegen der Wiedergabe der feinsten
Details und der praktischen Winkelung ebenfalls gut geeignet.
Hierbei dreht man bei der Herstellung des zweiten, gewinkelten
Teilnegatios den Raster um 90 Grad. Das dritte Teilnegatio
kann man mit einem Kreuzraster, dessen Tinien parallel zu den
Kanten gezogen sind, oder mittels eines Kornrasters (Fllezzo-
graph) anfertigen („Phot. Korresp.“ 1907, S. 29).
Ueber die Berechnung der JTloire-Crscheinungen bei
der Sarbenautotypie erschien in der „Zeifschr. f. Reprod.-
Techn.“ 1906, S. 189, ein hochinteressanter Artikel, aus welchem
folgendes entnommen sei. Beim Uebereinanderdrucken uon zwei
oder mehreren autotypischen Punktnetzen entstehen sehr oft
recht unliebsame Störungen, die unter dem französischen Hamen
„ITloire“, bezw. „Dessin“ zusammengefaßt werden. Sie bestehen
darin, daß das autotypische Bild außer der regelmäßigen Zer-
legung in kleine Punkte noch eine andere Zerlegung in größere
Quadrate, Rechtecke und Rauten aufweist, die sich ebenfalls
regelmäßig über das ganze Bild vierteilen. Die Größe dieser
Quadrate oder Rauten hängt uon dem Winkel ab, unter dem
die betreffenden Raster zusammengedruckt werden. So ist es
seit alters her bekannt, daß beim Zusammendruck uon Punkt-
netzen unter dem Winkel uon 30 0 diese HToirequadrate so klein
werden, daß sie nicht mehr als störend empfunden werden,
und daher benußt man auch beim Dreifarbendruck drei unter
50 0 zueinander gewinkelte Raster. 5alls aber die Winkel, unter
welchen die Raster zueinander stehen, um 2 bis 5 0 über oder
unter 30° sind, so tritt abermals die Hloire-Erscheinung stark
ein. In leßterer Zeit wurden andere Winkelungen der Raster
uorgeschlagen, so z. B. werden die Raster bei der roten und
gelben Platte um 22 r/2 0 gewinkelt und bei der blauen und
gelben um 47 °. Bei dieser Winkelung soll das ITloire nicht
so leicht eintreten, falls eine Winkelung um ein paar Grad oon
der oorgeschriebenen differiert.
Zur Prüfung der Ergebnisse wurde folgende Vorrichtung
(?ig. 275) konstruiert. Ein gleichmäßig beleuchteter Bogen Papier
 
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