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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 26.1912

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Baudisch, Oskar: Entwicklung von Färbungen auf der Faser durch Lichtenergie
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https://doi.org/10.11588/diglit.45028#0015

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Originalbeiträge.

Cntroicklung oon Färbungen auf der faser durch
Cichtenergie.
Von Privatdozent Dr. Oskar Baudisch in Zürich.
In das graue Alltagsleben schimmern die herrlichen
Farben der Blumen und Blüten mit ihrer unbeschränkten
Mannigfaltigkeit in Farbe und Nuance, mit ihrer zarten Fein-
heit und in ihrem Glanze, wie fröhliche Kinderaugen in
unser Flerz. Diese herrlichen Farben der Blumen sind
Kinder der Sonne, denn im Entfalten ihrer Blätter bilden
sie sich und werden satt und voll durch das zuströmende
Licht. Wie das Licht hier in letzter Linie aus der anorga-
nischen Materie des Bodens und der Kohlensäure der Luft
die leuchtenden Farbstoffe der Blüten aufbaut, ist noch
eines der großen Rätsel, an dessen Lösung sich Botaniker,
Chemiker, Biologen und auch Physiker in gleichem Maße
beteiligen können.
Der Chemiker ist heute schon so weit gekommen, daß
er fast alle die feinen Farbennuancen auf rein chemischem
Wege darstellen und die mannigfaltigsten Stoffe damit
färben kann.
Das Färben der verschiedenen Fasern steht heute unter
dem Zeichen der Küpenfarbstoffe. Die Küpenfärberei wird
in vielen Variationen sowohl auf der pflanzlichen als auch
auf der tierischen Faser zur Anwendung gebracht. Die
Farbstoffe, die erst auf der Faser gebildet werden, zeichnen
sich fast durchwegs durch hervorragende Echtheit gegen-
über den verschiedensten Einflüssen aus und haben deshalb
außerordentlich große Bedeutung erlangt.
Bis jetzt wird in der Technik, wenn man die vielen
Methoden, die zur Erzeugung von Färbungen auf der Faser
angewendet werden, überblickt, noch in keinem Fall
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