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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 26.1912

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Gaedicke, Johannes: Entwickeln und Fixieren in einer Operation
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https://doi.org/10.11588/diglit.45028#0018

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Entwickeln und Fixieren in einer Operation.

entwickeln und fixieren in einer Operation.
Von Johannes Gaedicke in Berlin.
Die Bestrebungen zur Vereinfachung der photogra-
phischen Manipulationen sind durchaus zu loben, denn
ihren Erfolgen ist die Verbreitung der Photographie, wie
wir sie heute sehen, zu verdanken. Es ist daher geboten,
jede vorgeschlagene Vereinfachung genau zu prüfen und
zu untersuchen, ob sie zur allgemeinen Einführung empfohlen
werden kann. Aus diesem Grunde wurde die von V. Cremier
empfohlene J kombinierte Entwicklung und Fixierung einer
genaueren Prüfung unterworfen. Es wurden keine Bilder,
sondern Sensitometerproben gemacht, weil diese allein ein
zahlenmäßiges Resultat ergeben, das mit anderen Verfahren
vergleichbar ist. Es wurde eine Anzahl aus Agfaplatten
geschnittener Sensitometerplatten unter einem Papierskalen-
photometer von 16 Feldern 120 S.M.K. belichtet und dann
verschieden entwickelt, sowohl mit kombinierter Entwick-
lung und Fixierung als mit der gewöhnlichen Entwicklung
und nachheriger Fixierung. Für die kombinierte Entwicklung
und Fixierung wurde die von Cremier angegebene Vor-
schrift angewendet:
Wasser ..100 ccm,
Natriumsulfit (wasserfrei) . . . . . 5 g,
Diamidophenol (salzsaures, Amidol) 1 „
Fixiernatron . 2,5 g,
Bromkalium (1:10). 10 Tropfen.
Das Bild erscheint sehr langsam, nämlich nach i'/2 Mi-
nuten, also in der dreifachen Zeit der gewöhnlichen Ent-
wicklung, und kräftigte sich auch sehr langsam. Auch die
Fixierung war eine sehr träge, wie sich bei dem sehr ge-
ringen Gehalt an Fixiernatron (1 : 40) vermuten ließ. Nach
40 Minuten war die Fixierung noch nicht vollendet, indessen
verdichtete sich ein schon vorher entstandener Schleier so
bedenklich, daß die Platte herausgenommen und im ge-
wöhnlichen Fixierbade fertig fixiert wurde. Es resultierte
ein stark verschleiertes Sensitometerbild, das bis-zur Zahl n
lesbar war, während die Zahl 12 im Schleier unterging.
Es wurde nun versucht, die Fixierung durch einen
höheren Gehalt an Fixiernatron zu beschleunigen, indem
in der vorstehenden Entwicklervorschrift 10 g Fixiernatron
genommen wurden. Hier machte sich die bekannte ver-
zögernde Wirkung des Fixiernatrons unliebsam bemerkbar,

1) „Photo - Revue“, 26. November 191T, S. 170.
 
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