Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 26.1912

DOI Artikel:
Amstutz, N. S.: Ein Vergleich zwischen Tiefe und seitlicher Säurewirkung bei der Zinkätzung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.45028#0203

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Tiefe und seitliche Säurewirkung bei der Zinkätzung.

I9I
Ein Vergleich zwischen Tiefe und seitlicher Sdureruirhung
bei der Zinkätzung.
Von N. S. Amstutz in Valparaiso.
Daß zwischen Linien- und Halbtonätzung eine gründliche
Verschiedenheit besteht, abgesehen von der Beschaffenheit
der dazu verwendeten Materialien, ist allen Chemigraphen
im allgemeinen bekannt. Der Hauptgrund der Verschieden-
heit liegt darin, daß die Lage der einzelnen Linien bei Halb-
tönen tatsächlich eine konstante ist, während dieselbe wegen
des häufigen Vorkommens großer offener Zwischenräume
bei Linienätzung eine sehr verschiedene ist.
Es wurden graphische Kurven zweierlei Art entworfen,
welche das Verhältnis von Zeit, Tiefe, seitlicher Wirkung
usw. dartun. Die Kurven in Fig. 51 zeigen die Tiefencharakte-
ristika der Zinkätzung, die totale Tiefe zu bestimmten Zeiten,
die Tiefenzunahme von Aetzung zu Aetzung und den
Aetzungsbetrag (Grad) pro Minute für die verschiedenen
Aetzungen. Die Kurven in Fig. 52 zeigen die charakteristischen
Merkmale der seitlichen Wirkung, die totale Zunahme der
seitlichen Wirkung zu bestimmten Zeiten, die Veränderungen
von Aetzung zu Aetzung und den Betrag (Grad) der seitlichen
Aetzung pro Minute.
Eine Vergleichung der beiden Kurvensätze zeigt, daß
die seitliche Wirkung stärker ist als die Tiefenwirkung.
Diese Erscheinung hat ohne Zweifel ihren Grund in der
schaukelnden Bewegung der Aetzwannen, wodurch die
Säure gegen die entstandenen Ränder (des Metalls) getrieben
wird. Es scheint aber noch ein anderer Grund für diese
Erscheinung vorhanden zu sein. Er ist darin zu suchen,
daß die obere Fläche des gedeckten Zinks (die Kopie) be-
ständig der Säure neue Ränder bietet, während das Aetz-
gefäß mehr oder weniger mit Zersetzungsprodukten des
geätzten Materials gefüllt wird, welche die kräftigste Wirkung
verhindern. Die punktierten Linien der Kurven zeigen die
mutmaßlich ausgeglichenen Werte. Beide Kurvensätze sind
in demselben Maßstabe gezeichnet, so daß eine Vergleichung
der Effekte leicht vorgenommen werden kann. Die ange-
gebene Seitenwirkung ist, wie gewöhnlich, durch Einstauben
oder Einwalzen vermieden.
Eine in den Kurven dargestellte Form (die Zunahme
des Grades der seitlichen Wirkung) zeigt den Vorteil einer
senkrechten Wirkung der Säure auf die zu ätzende Platte
gegenüber der gewöhnlichen Methode, wenn Schaukelgefäße
angewendet werden. Eine (der Oberfläche der Platte)
 
Annotationen