Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 26.1912

DOI Artikel:
Zschokke, Walther: Das neue Reproduktionsobjektiv der Optischen Anstalt C. P. Goerz
DOI Artikel:
Husnik, Jar.: Drei- oder Vierfarbendruck?
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.45028#0141

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
128 D rei- oder Vierfarbendruck?
In Fig. 28 wird die Blendendifferenz des Artar, wie sie
theoretisch für verschiedene Farben erreicht wurde, ver-
anschaulicht. In Fig. 29 dagegen sind die Einstellungs-
differenzen, wie sie sich in der Praxis für verschiedene
Farbfilter und Blenden unter Verwendung panchromatischer
Platten ergaben, graphisch dargestellt.
Ein Vergleich dieser beiden letzten Figuren zeigt, daß
praktisch die Farbenkurven etwas weiter auseinanderliegen
als theoretisch, daß sie aber gestreckter sind, somit das
Objektiv geringere Blendendifferenzen ergibt als theoretisch
vorauszusehen war. Immerhin sind die Unterschiede sehr
minimal, und die Fig. 28 u. 29 dürften den Beweis liefern,
daß trotz der großen Abweichungen innerhalb des Glases
der Optiker imstande ist, mit Hilfe der angedeuteten Methode
Objektive zu schaffen, welche nicht weit von den theoretisch
erreichbaren Resultaten entfernt sind.
Allerdings dürfte es nur bei symmetrischen und un-
verkitteten Objektiven möglich sein, zu solchen Ergebnissen
zu kommen. Durch das Verkitten der Linsen ändert sich
nämlich der Spannungszustand im Glase, bleibt aber wiederum
nicht konstant, so daß ein Objektiv, welches ursprünglich
gut korrigiert war, nach Verlauf einiger Zeit Einbuße an
seiner Schärfe erleidet. Bei kleinen Objektiven sind die
Spannungsunterschiede, die durch das Verkitten erzeugt
werden, verhältnismäßig gering, bei größeren dagegen, von
denen hier ausschließlich die Rede ist, können sie beträcht-
liche Störungen hervorrufen.
Aber auch die Korrektion außerhalb der Achse wird
durch das Kombinieren geeigneter Hälften günstig beein-
flußt, wie bereits zahlreiche Aufnahmen beweisen. So wurde
z. B. mit einem Objektiv von 1,20 m Brennweite eine Repro-
duktion in halber natürlicher Größe auf einer Platte 60 X 8° cm
bei voller Oeffnung erhalten, bei welcher ein Nachlassen
der Schärfe nach dem Rande hin noch nicht zu be-
merken ist.

Drei- oder Vierfarbendruck?
Von Dr. Jar. Husnik in Prag.
Seit vielen Jahren ist man mit der Theorie des Drei-
farbendruckes fertig, es gibt im Prinzip e nichts Neues mehr,
nur noch vielleicht kleine Verbesserungen in dem direkten
Verfahren mittels Raster und technische Verbesserungen in
dem Aufnahmeverfahren nach der Natur. Die oft wieder-
 
Annotationen