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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 26.1912

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Hertel, E.: Ueber lichtbiologische Fragen
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Hertel, E.: Weitere Mitteilung über die Erregbarkeit der Netzhaut durch Lichtstrahlen
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https://doi.org/10.11588/diglit.45028#0043

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Die Erregbarkeit der Netzhaut durch Lichtstrahlen. 3X
wellige Ende des Spektrums, sicher bis A = 226 ver-
folgen läßt.
Auf der langwelligen Seite des Spektrums konnte die
Wirkung verfolgt werden bis A = 2000
Auf Grund einer genaueren Analyse des Zustande-
kommens der Wirkung in diesen extrem langwelligen
Spektralteilen, und namentlich auf Grund der Absorptions-
verhältnisse der Zellen in diesen Gebieten konnte gefolgert
werden, daß die hier ausgelöste Reizwirkung nicht auf einer
Beeinflussung des Sauerstoffwechsels, sondern auf einer
Erregung der wässerigen Bestandteile der Zelle beruht, mit
meßbarer Temperaturerhöhung einhergehend. Ich kam
daher zu dem Schluß, daß die Spektralstrahlung mindestens
an zwei Molekülgruppen in den Zellen absorbiet werden
kann, einer chemisch labilen mit einem Absorptionsmaximum
am ultravioletten Ende des Spektrums und einer chemisch
stabilen mit einem Absorptionsmaximum im langwelligsten
Teil des Spektrums. Je nachdem die Reizung der einen
oder der anderen Gruppe üb er wiegt, wird sich der Reiz-
effekt verschieden gestalten.

Weitere IHifteilung über die Erregbarkeit der Heijhaut
durch Lichtstrahlen1).
Von Prof. Dr. E. Hertel in Straßburg i. E.
In Fortsetzung meines Vortrages auf dem Kongreß der
Heidelberger Ophthalmologischen Gesellschaft 1907 konnte
ich 1911 ebenda berichten, welche Wellenlänge und Inten-
sität Lichter aus den Spektralenden zum mindesten noch
haben müssen, um die Netzhaut objektiv und subjektiv
wahrnehmbar noch zu erregen, und fand an isolierten
Frosch- und Fischnetzhäuten die Zapfenkontraktion noch
auslösbar bis zum äußersten von mir untersuchten Bezirk
A = 226 uu. Nach Zwischenschaltung der Augen war die
direkte Erregung der Netzhaut durch das auffallende Licht
sicher nachweisbar bei A = 396^(2. Bis A = 33o|ulu war eine
indirekte Erregung durch Fluoreszenzlicht möglich. Noch
kurzwelligeres Licht war ganz wirkungslos, da es vollständig
von den Medien absorbiert wurde.

1) Dieses „Jahrbuch“ für 1908, S. 14.
 
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