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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 26.1912

DOI Artikel:
Schmidt, Hans: Photographieren mit unsichtbarem Licht
DOI Artikel:
Manly, Thomas: Ueber das Gerben von Gelatine durch Chromsalze
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https://doi.org/10.11588/diglit.45028#0111

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Ueber das Gerben von Gelatine durch Chromsalze.

Zeichen dafür, daß die Verglasung das ultraviolette Licht
nur sehr schlecht hindurchläßt.
Interessante Resultate erhält man auch, wenn man die
verschiedensten Mineralien, Chemikalien, Blumen, Farbstoffe
und dergl. mit einem solchen Quarzobjektiv aufnimmt, und
es ist nicht ausgeschlossen, daß sich das hierbei auftretende
verschiedenartige Verhalten eventuell zur Anerkennung von
Verfälschungen usw. benutzen läßt.

Ueber das Gerben uon Gelatine durch Chromsalze.
Von Thomas Manly, F. R. P. S., London.
Die Wissenschaft verlangt, daß man einer Sache voll-
kommen gewiß ist, bevor man etwas von ihr behauptet,
aber in vielen Fällen kann doch auch eine Vermutung oder
eine Hypothese den Schlüssel zur Entdeckung einer Wahr-
heit bieten. Ich werde im folgenden einen Fall beschreiben,
der zur Erklärung einiger beim Gerben von Gelatine durch
Chrom auftretender Phänomene, die uns jetzt noch nicht
ganz verständlich erscheinen, herangezogen werden kann..
Die übliche und vielleicht einzige Methode des Unlös-
lichmachens von Gelatine durch anorganische Stoffe besteht
in der Anwendung der Salze der Sesquioxyde des Chroms,,
Eisens oder Aluminiums, isomorpher Stoffe, deren Oxyde
sehr stabile, als schwache Basen wirkende Verbindungen
darstellen.
Ein an Hand der Chromverbindung ausgeführtes Beispiel
wird für meinen Zweck genügen.
Wenn Gelatine mit einer Chromalaunlösung imprägniert
wird, zieht sich die Masse langsam zusammen und wird in
heißem Wasser mehr oder weniger unlöslich. Die Wirkung
nimmt stetig zu und erreicht erst nach einiger Zeit ihren
Höhepunkt.
Die Formel für Chromalaun (unter Vernachlässigung
des gleichzeitig mit vorhandenen Kaliumsulfates) ist:
Cr3(SO4)3 oder Cr2 O3 (SO3)3.
Diese Substanz ist der hydrolytischen Zersetzung, die
durch Anwesenheit von Gelatine gefördert wird, zugänglich.
Das bedeutet eine teilweise Trennung des Säureradikals von
der Base, so daß das Salz dann basisch reagiert. Dieser
basische Charakter oder die Abweichung von der normalen
Zusammensetzung des Salzes, derart, daß das Gleichgewicht
durch Entfernen eines Teiles des Säureradikals oder durch
 
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