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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 26.1912

DOI Artikel:
Rosenberg, Karl: Ueber die paradoxe Parallaxe bei Anaglyphen
DOI Artikel:
Cobenzl, A.: Die Farbstoffe in der photochemischen Industrie
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https://doi.org/10.11588/diglit.45028#0094

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82

Die Farbstoffe in der photochemischen Industrie.
grundobjekte sich decken; diese Bilder erscheinen dann
auf dem Projektionsschirme liegend. Das ganze Objekt
erstreckt sich von dort aus hinter die Bildfläche. Ist daher
das Diapositiv mit einer aus schwarzem Papier in Form
eines Rechteckes geschnittenen Maske abgedeckt, so sehen
wir gleichsam durch einen rechteckigen Ausschnitt des
rings um das Bild schwarz erscheinenden Projektions-
schirmes in die hell beleuchtete Szenerie hinaus, was be-
sonders bei Landschaften, Innenräumen und dergl. eine
sehr gute Wirkung macht. Dagegen werden z. B. die Bilder
von Blumensträußen, Naturkörpern und dergl., die vor
einem schwarzen Flintergrunde photographiert wurden,
überraschend wirken, wenn sie vor dem Schirme frei im
Lufträume zu schweben scheinen 1).

Die farbstoffe in der photochemischen Industrie.
Von A. Cobenzl in Achaffenburg.
Wie überall, so auch im photochemischen Gewerbe
spielen die Farbstoffe eine äußerst wichtige Rolle. So finden
wir, daß sogar das weiße Papier nicht nur in der Masse,
sondern auch im etwaigen Aufstriche mit bunten Farben
gefärbt bezw. geschönt ist.
Um nicht unzuverlässige Arbeit zu leisten, müssen die
Farbstoffe vor Verwendung auf die an sie zu stellenden
Anforderungen geprüft werden. Wesentlich ist ihre Licht-
sowie auch Bäderechtheit, und betrachtet man manche
Schaukästen mit Bildern auf fahlblauem Untergründe und
gelben Weißen, so sind oft, da nicht allein der Photograph,
sondern auch das schlecht gefärbte Papier bezw. Barytage
daran schuld.
Schon beim Einkauf der Farbstoffe sei man vorsichtig
und kaufe nicht hach dem Hörensagen beliebige Type vom
Händler, sondern wende sich, die Bestimmung angebend,
an eine der bekannten Farbenwerke und lasse sich gleich
die Einheitlichkeit des Fabrikates zusichern. Trotzdem ver-
säume man nicht die unschwer durchzuführendem Prü-

i) Dr.E. König empfiehlt in seiner vortrefflichen Anleitung zur Her-
stellung von stereoskopischen Projektionsbildern mit Hilfe der Pinatypie
(„Phot. Mitt.“, Berlin 1908, S. 523 ff. — „Deutscher Kamera-Almanach“ 1910,
S. 125 ff.) die Deckung der Fernpunkte, was nach dem Gesagten nicht als
allgemein gültige Regel aufgestellt werden kann.
 
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