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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 26.1912

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Rosenberg, Karl: Ueber stereoskopische Aufnahmen in natürlicher Größe
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Schmidt, Hans: Photographieren mit unsichtbarem Licht
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https://doi.org/10.11588/diglit.45028#0107

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Photographieren mit unsichtbarem Licht.

fachen Gründen aber eine Grenze hat, empfiehlt es sich,
zur Aufnahme Objektive von größerer Brennweite zu be-
nutzen.
Die Versuchsergebnisse, zu denen Prof. Dr. A. Elschnig
seinerzeit gelangt ist, bestätigen dies vollinhaltlich. Er erhielt
in einem bestimmten Falle mit Objektiven von 21 cm Brenn-
weite bei der verwendeten Aufnahmedistanz von 42 cm und
einer Lateraldistanz der Objektive von 47 mm in einem
Stereoskope mit Linsen von 20cm Brennweite vergrößerte
Bilder mit natürlicher Plastik1).
Daß man in diesen Fällen vergrößerte Bilder erhält,
ist begreiflicherweise nur von Vorteil; da es sich bei der-
artigen Aufnahmen naturgemäß nur um kleine Objekte
handeln kann, läßt das vergrößerte Stereoskopbild manche
Einzelheiten erkennen, die uns bei der Betrachtung mit
freiem Auge entgehen können.
Wir brauchen wohl nicht weiter darauf hinzuweisen,
daß ähnliche Ueberlegungen auch für vergrößerte Stereo-
skopaufnahmen sowie überhaupt für Stereo-Naheaufnahmen
gelten müssen.

Photographieren mit unsichtbarem Eicht.
Von Hans Schmidt in Berlin.
Photographieren mit unsichtbarem Licht, dieses paradox
klingende Verfahren, ist in jüngster Zeit Tatsache geworden.
Bekanntlich hat Wood gezeigt, daß es möglich ist, mit ultra-
violetten Strahlen, die dem Auge vollkommen unsichtbar
sind, Aufnahmen zu machen.
Wood bediente sich hierbei eines äußerst sinnreichen
Filters, um tatsächlich nur diese Strahlen auf der Platte
wirksam zu erhalten. Er benutzte eine Schicht aus me-
tallischem Silber, welche die Eigenschaft hat, die ultra-
violetten Strahlen durchzulassen, während sie sämtliche
sichtbaren Strahlen absorbiert resp. reflektiert.
Bringt man eine solche Silberschicht nach Art einer
Gelbscheibe vor dem Objektiv an, so können zu diesem
nur ultraviolette Strahlen gelangen. Ein gewöhnliches
Objektiv wäre abei' für Aufnahmen mit diesem Lichte un-
brauchbar, denn Glas hat nicht die Eigenschaft, ultraviolette
Strahlen ungeschwächt hindurchzulassen. Es muß daher
ein Objektiv genommen werden, welches diese Eigenschaft

1) Siehe dieses „Jahrbuch“ 1900, S. 288 und 290.
 
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