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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 26.1912

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Tschörner, Ludwig: Ueber Bildertelegraphie
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https://doi.org/10.11588/diglit.45028#0232

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Ueber Bildertelegraphie.

Stromschwankungen einen Lichtverschluß am Empfänger,
der mehr oder weniger Licht durch eine feine Oeffnung
eines lichtdichten Gehäuses auf das darin befindliche Brom-
silberpapier fallen läßt. Letzteres wird genau so (synchron)
wie das Negativ am Sender bewegt, so daß der Lichtstrahl
auf dem Papier parallele, mehr oder weniger gedeckte
Linien erzeugt, die im ganzen das Bild darstellen. Fig. 83
zeigt ein mittels des Korn sehen Phototelegraphen her-
gestelltes Bild.
Wird ein Reliefbild zur Uebertragung am Sender be-
nutzt so greift ein Hebel mit dem kürzeren Ende das Relief


Erde


Fig. 82.
wieder in Linien ab, während das längere Ende, das auf
einem Widerstande schleift, geschwächten oder stärkeren
Strom in die Leitung zum Empfänger sendet. Diese Strom-
schwankungen können am Sender so, wie oben beschrieben,
photographisch fixiert werden. Ein derartiger Apparat
wurde von den Brüdern M. und E. Belin im Jahre 1907 in
Paris vorgeführt.
Da nun bei diesem System der Bildtelegraphie mit
schwachen Strömen wechselnder Intensität gearbeitet wird,
so können nur Telephonleitungen angewendet werden, wo-
bei die elektrische Uebertragung infolge äußerer Einflüsse
äußerst leicht Störungen ausgesetzt ist.
Bei dem von mir konstruierten Apparate für Bilder-
telegraphie (Oesterr. Patent Nr. 47 785 vom 30. Juni 1909 und
 
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