Messung des Zeitintervalles bei kinematographischen Aufnahmen. 657
Zur Zeitregistrierung des Intervalles zwischen je
zwei Aufnahmen ist in den Kinematographen eine elektrische
Kontaktvorrichtung eingebaut, die mit dessen Momentver-
schluß in mechanischer Verbindung steht, und die jedesmal
dann einen elektrischen Stromkreis schließt, wenn eben
eine Aufnahme geschehen ist. Dieser Stromstoß fließt in
die Primärspule eines kräftigen Induktoriums und erregt in
dessen Sekundärspule einen Induktionsstrom. Dieser Strom
wird nun zu der metallischen Spitze S, einer elektro-
magnetischen Stimmgabel, geführt, die auf einer rotierenden,
mit berußtem Papier umkleideten Metalltrommel T fort-
während ihre Kurven aufzeichnet; von S aus schlägt also
jedesmal (nach erfolgtem Kontakt im Kinematographen) ein
Funke durch die Rußschicht in die Trommel und hinterläßt
in der Rußfläche eine erkennbare Marke. Um das Intervall
zweier Aufnahmen zu finden, ist es nun nur nötig, die Zahl
der zwischen den beiden Funkenstellen gelegenen Wellen
zu zählen und aus der bekannten Schwingungszahl der
Stimmgabel das zeitliche Intervall zu berechnen. Zur
besseren Sichtbarmachung der einzelnen Funkenmarken
bestreicht man zweckmäßig das zu berußende Papier beider-
seitig mit Jodkaliumstärkekleister, den man trocknen läßt;
beim Funkendurchgang findet dann eine sehr deutliche
Blaufärbung der betreffenden Stelle statt. Ebenso gut kann
zum Berußen gewöhnliches photographisches Zelloidinpapier
Verwendung finden; in seiner Silberschicht zeichnet sich
ebenfalls die Funkenstelle deutlich ab.
Die Identifizierung der zusammengehörenden Funken-
marken und der kinematographischen Aufnahmen konnte
bei der oben erwähnten Arbeit ganz bequem durch Ab-
zählen bewerkstelligt werden, da immer nur etwa 200 Einzel-
bilder in einer Serie aufgenommen wurden. Für längere
Aufnahmereihen wird man jedoch noch eine zweite
Markierung zu Hilfe nehmen, die am besten ebenfalls
elektrisch betätigt wird und die jede zehnte oder hundertste
Aufnahme auf dem Film und dem Rußpapierstreifen gleich-
zeitig markiert.
Eder, Jahrbuch für 1912.
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Zur Zeitregistrierung des Intervalles zwischen je
zwei Aufnahmen ist in den Kinematographen eine elektrische
Kontaktvorrichtung eingebaut, die mit dessen Momentver-
schluß in mechanischer Verbindung steht, und die jedesmal
dann einen elektrischen Stromkreis schließt, wenn eben
eine Aufnahme geschehen ist. Dieser Stromstoß fließt in
die Primärspule eines kräftigen Induktoriums und erregt in
dessen Sekundärspule einen Induktionsstrom. Dieser Strom
wird nun zu der metallischen Spitze S, einer elektro-
magnetischen Stimmgabel, geführt, die auf einer rotierenden,
mit berußtem Papier umkleideten Metalltrommel T fort-
während ihre Kurven aufzeichnet; von S aus schlägt also
jedesmal (nach erfolgtem Kontakt im Kinematographen) ein
Funke durch die Rußschicht in die Trommel und hinterläßt
in der Rußfläche eine erkennbare Marke. Um das Intervall
zweier Aufnahmen zu finden, ist es nun nur nötig, die Zahl
der zwischen den beiden Funkenstellen gelegenen Wellen
zu zählen und aus der bekannten Schwingungszahl der
Stimmgabel das zeitliche Intervall zu berechnen. Zur
besseren Sichtbarmachung der einzelnen Funkenmarken
bestreicht man zweckmäßig das zu berußende Papier beider-
seitig mit Jodkaliumstärkekleister, den man trocknen läßt;
beim Funkendurchgang findet dann eine sehr deutliche
Blaufärbung der betreffenden Stelle statt. Ebenso gut kann
zum Berußen gewöhnliches photographisches Zelloidinpapier
Verwendung finden; in seiner Silberschicht zeichnet sich
ebenfalls die Funkenstelle deutlich ab.
Die Identifizierung der zusammengehörenden Funken-
marken und der kinematographischen Aufnahmen konnte
bei der oben erwähnten Arbeit ganz bequem durch Ab-
zählen bewerkstelligt werden, da immer nur etwa 200 Einzel-
bilder in einer Serie aufgenommen wurden. Für längere
Aufnahmereihen wird man jedoch noch eine zweite
Markierung zu Hilfe nehmen, die am besten ebenfalls
elektrisch betätigt wird und die jede zehnte oder hundertste
Aufnahme auf dem Film und dem Rußpapierstreifen gleich-
zeitig markiert.
Eder, Jahrbuch für 1912.
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