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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 4.1888-1889

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Personal- und Ateliernachrichten - Architektur - Vermischte Nachrichten - Kunstliteratur und vervielfältigende Kunst - Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.9419#0267

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Personal- und Ateliernachrichten — Architektur — vermischte Nachrichten

vollends abzuschließen, der zu beiden
Seiten große Eingangspforten noch
den beiden Borghi zu haben würde.
So war auch der Plan Berninis und
die Durchführung desselben würde —
wenn schon einmal etwas gethan sein
muß — für die Einheit des Bau-
werks sicher nur förderlich sein.

tt. Karlsruhe. Oberbaurat
Professor Lang errichtet zur Zeit hier
an der Westendstraße, unweil der Ge-
bäude der großherzoglichen Kunst-
schule, einen großen Neubau aut
Kosten der Stadtgemeinde Karlsruhe
und der Bestimmung Malerateliers
aufzunehmen. Der mit der Haupt-
front nach Norden gerichtete stattliche
Neubau wird im Laufe dieses Jahres
fertig gestellt und werden die Ateliers
alsdann an die sich meldenden Künstler
gegen entsprechende Miete abgegeben.
Hiermit erfüllt die Stadt Karlsruhe
einen oft ausgedrückten Wunsch der
zahlreichen hiesigen Maler in ent-
sprechendster Weise.

— Berlin. Bei dein Neubau
des Doms soll nun von einer Preis-
bewerbung endgiltig abgesehen wer-
den. Professor Rasch dorff hat
die nach den Intentionen Kaiser
Friedrichs entworfenen Pläne, welche
vielfach Widerspruch herausgefordert
hatten, zum Teil umgeändcrt und
dabei die Einwürse der Kritik berück-
sichtigt. Die Kosten für den ganzen
Neubau einschließlich der Errichtung
einer interimistischen Kirche werden
auf 22 Millionen geschätzt.

Vermochte Vschrichken

* Die Dresdener Kunst-
genossenschaft hat jetzt mit der

Irsuilenkirche in Antwerpen

Aus Gur litt, Geschichte des Barockstils, siehe

— Wien. Der Wiener Gemeinderat hat für die städtischen
Sammlungen bei dem Maler Felix ein Porträt des verstorbenen
Kronprinzen Rudols bestellt.

— Dresden. Dem Direktor des Kunstgewerbemuseums
zu Dresden Professor Grass, ist der Verdienstorden der bayri-
schen Krone verliehen worden

Gestorben. Am 8. März zu Wien Maler Anton Ro-
mako im Alter von 55 Jahren.

Architektur

tt. In Rom wirbelt die Frage der Regulierung des
transtiberinischen Borgo-Viertels viel Staub ans. Es handelt
sich nämlich um nichts geringeres, als um die ganze oder teilweise
Demolierung der zwischen Engelsbrücke und St. Peter liegenden,
von den engen Gasten Borgo nuovo und Borgo Vecchio begrenzten
Häuserquartiere, die sich vor Piazza S. Pietro lagern und
nach der Absicht des Stadtrats nun einem neuen glänzenden
Prospekte weichen sollen. Die Fassade von S. Peter würde nach
Durchführung des Planes schon von der Engelsbrücke an sichtbar
sein. So bestechend diese Aussicht nun einerseits sein mag, so
fehlt es doch nicht an Leuten, die der Meinung sind, diese ganze
..Regulierung" werde dem mächtigen Eindruck des S. Peter-
Komplexes im Grunde nur schaden. Ein römischer Ingenieur,
Jacometti, hat darum dem Municipio vorgeschlagen, den Peters-
platz durch einen an der Piazza Rusticucci eingeschobenen Porticus

Vorbereitung des großen Festzugs für
das Wettiner Jubiläum vollauf zu
thun. Es haben sich bis jetzt gegen
6000 Teilnehmer aus dem ganzen
Lande dazu angemcldet. Ob die-
selben sämmtlich Verwendung finden
werden, wird der weitere Verlauf
der Vorbereitungen ergeben. Der Festzug wird in fünf Ab-
teilungen zerfallen, die von den Herren Historienmaler Anton
Dietrich, Architekt Hauschild, Prof. Julius Scholtz, Prof.
Hofrat Grass und Bildhauer Robert Diez angeordnet werden.
Die erste umfaßt die Zeit von 1089—1500. Für diese bereitet
u. a. Prof. Schilling eine allegorische Darstellung des Stamm-
baums der Wettiner vor. Einzelne Gruppen dieser Abteilung
werden das Peterskloster bei Halle, den Freiberger Bergbau,
die Stadt Dresden als Residenz, den Minnesang, den Prinzen-
raub, die Albrechtsburg zu Meißen vorführen. In der zweiten
Abteilung, die das 16. Jahrhundert umfaßt, werden besonders
die Regierungen des Kurfürsten Moritz und des Vater August
vorgcführt, dabei die Spitzenklöppelei, die Meistersinger, die Buch-
druckerkunst, die Universität Leipzig, die Jagd, die Gerichtsbarkeit,
die Innungen, die Landwirtschaft. Die dritte Abteilung, das
17. Jahrhundert umfassend, wird die Türkenkriege, den Entsatz
Wiens, den französischen Feldzug, die Huldigung der Oberlausitz
schildern. In der vierten Abteilung, dem 18. Jahrhundert, tritt
August der Starke mit seinen Schöpfungen in den Mittelpunkt;
Friedrich Augusts II. Regierung bringt die Gründung der Kunst-
akademien und der Freiberger Bergakademie. Die letzte Gruppe
endlich, das 19. Jahrhundert umfassend, wird u. a. die Abord-
nungen der Gewerbe und der Landwirte, einen wendischen Hoch-
zeitszug, die Saxonia und Abteilungen aller Waffengattungen
des sächsischen Armeekorps vorführen. Zur Herstellung der zahl-
reichen Trachten sind bewährte Kräfte aus Wien, München und
Düsseldorf herangezogen worden.
 
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