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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 14.1898-1899

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12049#0190

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Vergrößerung von Rollfilm Negativen,
der künstlerischen Photographie spielt
die Vergrößerung eine wesentliche Rolle.
Die Ausnahmen sollen den üblichen Formaten
von Stichen, Gemälden u. s. w. nicht erheb-
lich nachstehen. So große Originalaufnahmen
zu machen, wäre aber wegen der Größe der
Kameras und des Preises der Objektive eine
kostspielige Sache. Man griff daher allgemein
zur Vergrößerung kleiner Aufnahmen. Neuer-

Albuminat-Emulsionspapicr.
>Neuerdings häufen sich die Angaben über
^^Herstellung von Eiweiß-Emulsions-
papieren. Bei den früher allgemein ge-
bräuchlichen Eiweißpapieren badete man be-
kanntlich ein mit Eiweiß überzogenes Papier
auf einer Lösung von Silbernilrat und er-
hielt auf diesem Wege das lichtempfindliche
Präparat. Das Baden auf der Silberlösung
mit dem darausfolgenden Trocknen in ver-
dunkeltem Raume ist
aber eine umständliche
Sache, bei der die
Finger gründlich be-
schmutzt werden. Mit
dem Aufblühen der
Amateurphoto-
graphie eroberten sich
daher diejenigen Ko-
pierpapiere das Feld,
welche in gebrauchs-
fertigemZustande und
haltbar in den Handel
kommen. Die günsti-
gen Eigenschaften der
Eiweißpapiere gaben
jedoch Veranlassung,
daß man immer
wieder Versuche unter-
nahm, Eiweiß-Emul-
sionspapiere herzu-
stellen, welche eines
Silberbades vor der
Exposition nicht be-
dürfen. Gewöhnliches
Eiweiß ist nicht ohne

dings bürgerten sich nun die Rollfilms, weiteres als Emulsion zu verarbeiten. Roch
welche jetzt allgemein alsTageslicht-Patronen neuerdings wurde von einer ausländischen
verwendet werden, immer mehr ein. Dieselben Fabrik gewöhnliches Celloidinpapier mit
zeigen jedoch beim Vergrößern häufig einen Eiweiß-Unterguß als Eiweiß-Emulsions-
störenden Fehler: Besonders bei Eastmann- Papier verkauft. Einen erheblichen Schritt
films machen sich Punkte und Flecke be- vorwärts that die Protalbinpapier-Fabrik
merkbar, welche von Unsauberkeilen in der von Lilienfeld L Co., welche Pflanzeneiweiß
Celluloidhaut herrühren. Um diesen Fehler zur Emulsionsbereitung verwendet,
auszumerzen, schlägt E. Vogel (Photogr. Letzthin bringt die photochemische Fabrik
Mitteilungen) vor, die Gelatineschicht vor Lantin L Co. zu Düsseldorf ein Albuminat-

wärtigen Stand der englischen Kunstphoto-
graphie mit demjenigen anderer Länder zu
vergleichen. Hierzu werden wir — dank
der Bemühungen und der ausgezeichneten
Verbindungen des Veranstalters der Aus-
stellung, Herrn F. Goeike — demnächst in
Berlin reichlich Gelegenheit haben.

D

Haltbarer Pprogallol-Entwicklcr.
früher außerordentlich verbreitete

Waldxarkie an der Vinxig.
Aufnahme von Carl Airn in Hanau.

Emulsionspapier in den Handel, welches
vorzüglich arbeitet. Das Papier kann in
getrennten Bädern und im Tonfixierbade

dem Vergrößern abzuziehen und sie auf eine
reine Glasplatte zu übertragen. Zu diesem
Zwecke schneidet man zunächst die Gelatine-
schicht des Filmnegativs mit einem scharfen getont werden.

Messer ringsum oberflächlich ein. Die Unter- -

läge soll hierbei nicht durchtrennt werden. ... ,,, .

Hierauf kommt der Film in folgende Lösung: Ausstellung für kunstlerst che Phsto-

200 ccm Wasser graphicn in Berlin,

15 „ Aetzkali 1:3 ! welche im Februar-März in den Räumen

4 „ Formalin. ! der Kgl. Akademie der Künste abgehalten

Nach fünf bis zehn Minuten legt man wird, verspricht besonders dadurch unge-
das Negativ, ohne es vorher abzuspülen, für wöhnlich interessant zu werden, daß auch
fünf bis zehn Minuten in ein Bad von dis englischen Kunstphotographen in unge-
300 ccm Wasser und 15 ccm Salzsäure, wöhnlich großer Menge vertreten sind. Bei
Nunmehr zieht man zunächst den einge- allen bisherigen Ausstellungen dieser Art
schnittenen Rand ringsherum ab, woraus auf dem Festlande waren die Engländer an
man, mährend das Negativ noch in der Zahl und Güte der Bilder meist recht schwach
Säure liegt, die Schicht mit den Fingern vertreten. Dies hat seinen Grund darin,
abrollt. Die abgezogene Schicht wäscht man daß die Unzahl der in England statlfindenden
in reinem Wasser aus, fängt sie dann unter Ausstellungen den dortigen Künstlern kaum
Wasser auf der Glasplatte auf und läßt Zeit läßt zur Beschickung ausländischer Aus-
trocknen. Um sicheres Haften der Schicht siellungen. Nicht ohne Einfluß mag auch
auf der Glasplatte herbeizusühren, empfiehlt I die Gleichgültigkeit der Engländer gegen das
cs sich, die zu verwendenden Glasplatten Ausland sein. Da nun, wie bekannt, die
mit Formalingelatinelösung (3 g Gelatine, künstlerische Bewegung in der Photographie
10 ccm käufliche Formalinlöjung auf von England ausgegangen ist, so bleibt es
1 I Wasser) vorzupräparieren. ! sehr Wünschenswert, auch einmal den gegen-

Pyrogallol-Entwickler wurde durch die
neueren Entwickler beinahe vollständig aus
dem Felde geschlagen. Das ist sehr zu be-
dauern, denn die wenigsten neuen Hervor-
rufer leisten annähernd dasselbe, wie Phro-
gallol. Aber letzteres hielt sich in gemischtem
Zustande nicht und verunreinigte die Finger.
Diese für den Amateur besonders unange-
nehmen Eigenschaften sind jetzt durch ein
Präparat beseitigt, welches die Firma Unger
L Hoffmann (Dresden) in den Handel
bringt. Als Konservierungsmittel enthält
die gebrauchsfertige Lösung Kaliummetabi-
sulsit, welches infolge der aus ihm frei
werdenden schwefligen Säure günstig auf
die Haltbarkeit des Pyrogallols wirkt. Der
unschönen Farbe, welche Kaliummetabisulfit
den Negativen erteilt, wird durch gleichzeitige
Verwendung von Natriumsulfit entgegen-
gewirkt.

Der haltbare Pyrogallol-Entwickler wird
in zwei Lösungen geliefert, von denen die
erste das Pyrogallol, die zweite das Alkali
enthält und von denen man bei richtiger
Belichtung gleiche Teile mischt. Bei Ueber-
und Unterbelichtung ändert man das Misch-
ungsverhältnis entsprechend ab. Der Ent-
wickler bleibt stets wasserklar._

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:
vr. R. Neu hauß, Berlin IV., tandgrafenstr. tt.

llcdaklionsschluk 7. Zan. 1899. — ^usaabc l9. Zaa. 1899

Inhalt des neunten Hcsres: Jert: A. K.

Moderne Ehrenurkunden. — P. Hann. Herbst-
Ausstellung 1898 in der . beackern)' o5 vesiAN- IN
New York. — Paul Schumann. Bildhauer-
Schmerzen. — Personal- und Atelier-Nachrrcb^n.

— Ausstellungen und Sammlungen rc. rc. — Der
Amateur-Photoaraph. — Wilderöeitagen: riritz
Aug. v. Kaulbach. Adresse zum siebzigtten Ge-
burtstage des Prinzregenten Luttpold von Bayern.

— MarKlinger. Adresse an Professor Maercker.

— Carl Gehrts. Adresse an das Hohenzollern-
Sigmaringensche Fürstenpaar. — Alexander
Frenz. Bismarck-Adresse.

Herausgeber: Friedrich pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz.

Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. in München, Nymphenburgerstraße 86. — Bruckmann'sche Buch- und Aunstdruckerei in München.
 
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