Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 49.1933-1934
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https://doi.org/10.11588/diglit.16481#0170
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Rapp, Franz: Tradition im Bühnenbild bei Richard Wagner
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B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
Oben: Bühnenbild 1933: Meistersinger,
III. Akt (Rochus Gliese)
Unten: Bühnenbild 18d8: Meistersinger,
III. Akt (Michael Echter)
originell. Wie aber in Glieses Entwürfen die
dramatische Aktion eingefangen ist, das ist das Ent-
scheidende. Da wird in der Enge der Spielfläche
die Zusammenfassung weniger Darsteller von vorn-
herein gesichert oder die weite und tiefe Bühne
geöffnet, um Chormassen zu entfalten undzu staffeln.
Da ist eine Vertikale im Bühnenbild, die die Hand-
lung im vorbestimmten Augenblick wie ein Akzent
trifft. Dann wiederum bezeichnet die Achsenführung
Weg und Ausgang des Aktes. Wenn schließlich auch
scheinbar Nebensächliches sinnvoll aus dem Ge-
samtentwurf sich herleitet, so ist das alles schöpfe-
risch erdacht und geht die Bahn der rechtverstande-
nen Wagner-Tradition, in der Musik mit Darstellung
und Bühnenbild zur Einheit sich zusammen-
schließen.
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Staatliche Museen
Oben: Bühnenbild 1933: Meistersinger,
III. Akt (Rochus Gliese)
Unten: Bühnenbild 18d8: Meistersinger,
III. Akt (Michael Echter)
originell. Wie aber in Glieses Entwürfen die
dramatische Aktion eingefangen ist, das ist das Ent-
scheidende. Da wird in der Enge der Spielfläche
die Zusammenfassung weniger Darsteller von vorn-
herein gesichert oder die weite und tiefe Bühne
geöffnet, um Chormassen zu entfalten undzu staffeln.
Da ist eine Vertikale im Bühnenbild, die die Hand-
lung im vorbestimmten Augenblick wie ein Akzent
trifft. Dann wiederum bezeichnet die Achsenführung
Weg und Ausgang des Aktes. Wenn schließlich auch
scheinbar Nebensächliches sinnvoll aus dem Ge-
samtentwurf sich herleitet, so ist das alles schöpfe-
risch erdacht und geht die Bahn der rechtverstande-
nen Wagner-Tradition, in der Musik mit Darstellung
und Bühnenbild zur Einheit sich zusammen-
schließen.
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